Der Kummerkasten

Liebe Ingrid,
was Du durchlebt hast und auch derzeit noch erlebst ist schon eine ziemliche Anforderung an das Loslassen können. Ich erinnere mich an einen Tag, an dem mein Mann mir drohte die Kinder zu sich zu nehmen, als noch klein waren und er hätte zu dieser Zeit sogar recht gehabt. Er hat es nicht getan, ich glaube aber damals wäre ich nicht bereit gewesen das zu überleben.
Ich bewundere Dich für Deine Haltung, Deinen Mut Deinem Sohn seinen Wunsch zu erfüllen und Dein Geschick in der Gerichtsverhandlung.
Alles Liebe
Elke
 
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danke schön. Ich habe übrigens gerade an Dich gedacht.:) Mir hat das gefallen, als Du meintest: Der Kummer - soll er gehäckselt werden oder kompostiert?

Ich wäre für Kompostieren, der Mutter Erde übergeben, mit der Bitte ihn aufzunehmen und umzuwandeln. Es ist für mich immer wieder unglaublich, welche Erfahrungen wir Menschen machen (dürfen) - die Palette ist riesengroß. Ich würde mir für jeden einzelnen Menschen hier auf der Erde, für jedes Lebewesen Liebe und Frieden wünschen.

Viele liebe Grüsse
Ingrid:zauberer1
 
vielen lieben Dank für Deine Worte.:) Ich habe bereits einige kleine Übungen für`s Loslassen bekommen (in meinem Leben), die letzten habe ich zwar bewußt wahrgenommen, aber mich immer wieder innerlich gesträubt.
Die Situation mit meinem Sohn war so arg für mich, dass ich mir gedacht habe: Wenn ich ihn jetzt nicht wirklich mit jeder einzelnen Zelle meines Körpers und mit meinen Gefühlen loslasse, dann bricht mir diese Situation das Herz. Dieser innerliche Druck, der sich gelöst hat, der war befreiend und auch die Erkenntnis, dass mein Sohn nicht wirklich aus meinem Leben geht!

Viele liebe Grüsse
Ingrid:zauberer1
 
Ingrid schrieb:
...Der letzte Satz von ihr, der ist mir total nahe gegangen, weil ich gewußt habe, dass er stimmt: Halte nichts fest. Nur was man freilässt, kommt allein zurück.

So ist es. Mein Sohn ist nach einem halben Jahr auch zurückgekommen. *immer noch freu* Darum kann ich Euch sooooo gut nachfühlen und möchte Euch bestärken, in den Fluss des Lebens zu vertrauen.
 
Ingrid schrieb:
vielen lieben Dank für Deine Worte.:) Ich habe bereits einige kleine Übungen für`s Loslassen bekommen (in meinem Leben), die letzten habe ich zwar bewußt wahrgenommen, aber mich immer wieder innerlich gesträubt.
Die Situation mit meinem Sohn war so arg für mich, dass ich mir gedacht habe: Wenn ich ihn jetzt nicht wirklich mit jeder einzelnen Zelle meines Körpers und mit meinen Gefühlen loslasse, dann bricht mir diese Situation das Herz. Dieser innerliche Druck, der sich gelöst hat, der war befreiend und auch die Erkenntnis, dass mein Sohn nicht wirklich aus meinem Leben geht!

Viele liebe Grüsse
Ingrid:zauberer1
Heute weiß ich das auch und dieses befreiende Gefühl, das kenne ich inzwischen auch. Nur bei Kindern in diesem Alter ist der Schritt für eine liebende Mutter schon enorm. :kiss3:
Ich wünsche Dir auf jeden Fall eine dicke Belohnung vom Leben für Deinen Mut!!
LG
Elke
 
Liebe matrix84,
ich kann auch dir sehr gut nachfühlen.

Wenn du eine Studienrichtung weißt, die dich interessiert, bist du doch schon einen guten Schritt nach vorn gekommen.
Um deine Zweifel aus dem Weg zu schaffen, denke ich, es ist wichtig, dass du dich jetzt intensiv darum kümmerst, was genau diese Studienrichtung beinhaltet.

Das kannst du tun, in dem du ganz verschiedene Punkte anvisierst:
z.B.:
- sprich mit Studenten, die genau das studieren, was du dir vorstellst
- lies im Internet nach
- erkundige dich (an der Uni/Hochschule), welche Berufe dir hinterher offen stehen
- vielleicht kannst du auch in Erfahrung bringen, wie die Situation auf dem Arbeitsmarkt für diese Berufe aussieht.

Sammle erstmal ALLE Infos, die du bekommen kannst. Das erweitert dein Bild und kann viele Ängste nehmen und vielleicht sogar dein Interesse daran vergrößern oder dir zeigen, dass es vielleicht auch nicht so das richtige für dich ist. Auf jeden Fall ist Information sehr wichig als Entscheidungshilfe.

Alles Gute für dich!
Romaschka
 
Ingrid schrieb:
Ich finde Deine Stärke toll, eben, wie Du mit Deiner Situation umgehst.
Du hast doch bestimmt eine Bindung zu den Kindern. War es von Anfang an klar für Dich, dass man nicht festhalten darf? Wie fühlst Du Dich jetzt, wo die kleinere wieder zur Mama gezogen ist?
Na diese Stärke habe ich mir auch hart erarbeitet, und das ist eine Geschichte die noch weiter zurück liegt - indem mir klar wurde, das Festhalten nicht der richtige Weg ist. Und diese Erkenntnis war nicht einfach.
Bei den beiden war ich dann schon drauf vorbereitet, und habe auch seit ihrer Geburt diesen Aspekt des Loslassen schon miteinbezogen.
Eines Tages gehen die ihren eigene Weg - das ist nur eine Frage der Zeit. Also habe ich sie von anfang an ihren eigenen Weg gehen lassen, und habe lediglich beobachtet, wo die selber hinwollen um sie dann darin zu begleiten und unterstützen.
Mir ist dieses *Wir wollen ja nur dein Bestes* meiner Eltern dermaßen auf den Keks gegangen, das ich es bei den Kindern vermieden habe, denen meine Vorstellungsmuster aufs Auge zu drücken. (Obwohl mir das bei den eigenen Konditionieren auch nicht immer gelungen ist)
Und in jedem Kind steckt ein klares Bewußtsein das genau weiß, was es will und was nicht - auch wenn die noch nicht sprechen oder laufen können. Und wenn man von Anfang an ein Auge darauf hat gibt es auch keine Probleme. Ich hatte mit denen jedenfalls nie *echte* Schwierigkeiten.
Klar ist mir das auch nicht leicht gefallen, sie gehen zu lassen. Aber sie war in der Zeit bei mir oft recht traurig weil eben die Mama fehlte - und das konnte ich eben nicht ausgleichen. Auf der anderen Seite hat sie hier in den 2 Jahren recht viel mitgenommen, was hier jetzt behilflich ist auch bei und mit ihrer Mutter besser klarzukommen. Sie ist jetzt (nach 4 Monaten) wesentlich fröhlicher und lockerer drauf als vorher - und das ist für mich wichtiger.
Ich weiß das Frauen das durch ihre stärkere emotionale Bindung noch wesentlich schwerer fällt, da es immer ein direkter Teil von ihnen selbst ist und auch immer bleibt. Mir hat das wie gesagt auch einiges abverlangt

Ich sehe aber bei vielen das in dem ganzen Hickhack im Streit der Eltern um die Kinder, die Kinder selbst eigentlich fast immer völlig dabei vergessen werden. Aber jeder immer nur das *Beste* für die Kinder will. Ja aber eben nur aus der eigenen Vorstellung heraus. Und die hat mit den Kindern selbst überhaupt nichts zu tun. Da entfacht sich ein regelrechter Krieg - indem beide Seiten sich gleichwertig vollkommen im Recht fühlen. Und das *Objekt* dieses Krieges (mehr ist es im Grunde - wenn man ehrlich ist - dann auch nicht mehr) wird völlig als eigenständig fühlendes Wesen völlig vergessen (Das Alter spielt da überhaupt keine Rolle). Nur das eigene Gefühl (mit allen stattgefundenen Verletzungen) ist dann noch wichtig.
Wer macht sich unter diesen Umständen da noch die Mühe (oder ist auch dazu in der Lage), seine eigene Gefühlslage einfach mal in die Ecke zu stellen, um mal *mitzufühlen* bei denen um die es da im Grunde eigentlich geht.
Der *Schmerz* ist garantiert noch wesentlich größer - Darüber sollten sich *beide Seiten* mal konsequent drüber klar werden. Das ist einer der besten Gründe so einen Krieg kompromislos zu beenden, anstatt sich weiter in gegenseitigen Schuldzuweisung zu ergießen.
Daher fiel mir Kahil Gibran zu diesem Thema wieder ein.
Für meine beiden ist das auch nicht einfach, aber ich habe ihnen beigebracht damit umzugehen, um den Schaden einfach so gering wie möglich zu halten. Und dabei geht es eben nicht um mich, egal wie besch... sich das auch für mich manchmal anfühlt.
 
satnaam schrieb:
Ich habe sie gehen lassen und sie in allem noch unterstützt. Das hat sie darin bestärkt das sie sich auf mich verlassen kann, um ihr in allen Belangen zu helfen egal wo sie leben will. Na und die Ältere will nicht weg. Die weiß auch warum.
Schön, wenn man solche Eltern hat. Glaube mir, Deine Kinder werden Dir dafür noch sehr dankbar sein.
 
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Mariposa schrieb:
Schön, wenn man solche Eltern hat. Glaube mir, Deine Kinder werden Dir dafür noch sehr dankbar sein.
*Eltern* ist gut. Die Mutter der beiden war da nicht so einsichtig, und redet heute immer noch kein Wort mit mir, weil ich ihr die Kinder *wegnommen* habe. Dabei hat sie das alles selbst verbockt.
Lese mal post #76
 
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