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Formen des Wahnerlebens
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Wahnstimmung: Alarmstimmung, alles so unheimlich, bedrohlich, sonderbar, "es liegt etwas in der Luft", aber was? Folge: Angst, Argwohn, Misstrauen, Verunsicherung, Ratlosigkeit, Schreck, Bedrohungsgefühle usw. Vielleicht aber auch Gehobenheit, Beseligung, Zuversicht. Kurz: Es ist etwas los. Meist im Vorfeld wahnhaften Erlebens.
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Wahneinfall: plötzlich auftauchende wahnhafte Überzeugung, Eingebung, Erleuchtung. Beispiele: Verfolgung, Beeinträchtigung, aber auch Berufung, Erhöhung usw.
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Wahngedanken: gedanklich nur mit dem Wahn befasst, also wahnhaftes Grübeln, Verknüpfen, Erklären usw.
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Wahnwahrnehmung: reale Wahrnehmung aus alltäglichen Vorkommnissen erhalten eine andere, für den Betroffenen wirklichkeitsgerecht erscheinende, für den gesunden Beobachter krankhafte Bedeutung. Beispiele: eine Bemerkung, ein Gespräch, eine Geste, ein Artikel, eine Radio- oder Fernsehsendung hat plötzlich eine spezifische Bedeutung für den Patienten (Zeichen, Hinweis, Warnung, Aufforderung).
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Wahnarbeit: Der Wahn wird durch weitere Symptome bewiesen, begründet, abgeleitet, ausgestaltet, kurz: bearbeitet.
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Wahnerinnerungen: Die Vergangenheit wird rückwirkend wahnhaft umgedeutet.
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Wahnsystem: systematischer Ausbau eines regelrechten Wahnsystems.
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Wahndynamik: gemütsmäßige Aspekte des Wahngeschehens, von "innerlich leer" bis "starke Gemütswallungen".