Der große Weihnachts-Thread 2012

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Jetzt habe ich mich wieder an mein schönstes Erlebnis erinnert:

Als ich vier Jahre alt war bekam ich von meiner schon älteren Cousine ihr Puppenhaus geschenkt. Das war so ein richtig schönes. Nicht diese rechteckigen Kästen, sondern ein richtiges Haus mit rotem Dach. Nur die vordere Seite war offen. Unten Küche, Wohnzimmer und Toilette. Oben zwei Schlafzimmer und ein Bad. Alle Räume waren liebevoll eingerichtet mit kleinen Möbeln (sogar ein Klo mit Deckel). Und um das Haus führte noch ein Balkon.

Ich habe dieses Haus geliebt und es stand immer in der Küche auf der Eckbank. Eines Morgens war das Puppenhaus weg! Meine Mutter erzählte mir dass das Christkind das Haus geholt habe. Ich glaubte jedes Wort und meine Augen waren wahrscheinlich so riesig wie zwei staunende Untertassen (natürlich nur wenn Untertassen staunen könnten).

Ich habe meine Mutter gelöchert was das Christkind denn wohl mit meinem Haus wollte. Mich beschlich die Befürchtung dass ein anderes Kind mein Puppenhaus zu Weihnachten bekommen würde - eben doch typisches Einzelkind:D Aber meine Mutter wußte es auch nicht, meinte aber auch dass es was mit Weihnachten zu tun hätte.

Heilig Abend, als das Wohnzimmer zur Bescherung geöffnet wurde, war das ganze Zimmer dunkel und nur mein Puppenhaus war beleuchtet. In jedem Zimmer waren kleine Lampen an der Decke, auf dem Nachttisch, in den Bädern über dem Spiegel, Wandlampen, Balkonleuchten usw. Und jede Lampe hat einen Schalter um sie an- und auszuknipsen.

Deshalb hatte das Christkind das Puppenhaus geholt: um im Himmel von den Engeln die Lichter einbauen zu lassen. Ich glaubte damals wirklich jeden Scheiß.:D

Natürlich hatte mein Vater die Lampen installiert. Und noch heute treten mir die Tränen in die Augen wenn ich daran denke, wie er nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag geduldig Stunde um Stunde mit seinen breiten Fingern diese winzigen Löcher gebohrt, die kleinen Lämpchen installiert, unzählige kleine Drähte im Häuschen verlegt und winzige Lichtschalter angebracht hat.

Und dabei wird er trotz seiner Müdigkeit gelächelt haben weil er sich freute mir eine Freude machen zu können. Wenn ich an den Begriff Liebe im Zusammenhang mit meinem Vater denke, sehe ich mich mit großen Augen vor meinem beleuchteten Puppenhaus stehen, während mein Vater lächelnd im Hintergrund stand und dem Christkind den ganzen Ruhm überließ.

Die Geschichte ist so rührend schön, beim Lesen hatte ich Tränen in den Augen. Danke Dir fürs Teilen. :umarmen:
 
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Natürlich darf Frank Sinatra nicht fehlen in einem Weihnachtsthread:


ich finde die weihnachtsklassiker so schön: louis armstrong usw. ich liebe die weihnachtszeit, insofern man sich keinen stress macht.
ich finde, dass ist eine sehr gemütliche zeit. ich mag es, wenn es draußen kalt ist, drinnen alles schön mit kerzen und lichtern geschmückt. man kuschelt sich mit einem heißen getränk aufs sofa, liest ein buch... da kommt immer meine romantische seite zum vorschein:D
vorallem mit kindern ist die zeit so schön. bei uns im kiga dekorieren wir alles immer ganz schön, dann gibts geschichten usw.

wir haben urlaub auf rügen gemacht im sommer, da lief im radio schon "last christmas"... das ist kein witz. das lied war da wohl in den charts und sie haben es im august gespielt. also dieses lied kann ich ehrlich gesagt nicht brauchen:rolleyes:
 
mein intensivsten weihnachtserlebnis:

meine mutter trennte sich von meinem vater als ich grad 6 jahre alt war. bis dahin erlebten wir eine sehr schmerzhafte zeit, vor allem meine mutter. familie im eigentliche sinne kannte ich nicht.

als ich 7 war, lernte sie mitte dezember meinen ziehvater kennen. er war grad mal 21 :) er nahm mich vom ersten moment an...ich vergötterte ihn *schwärm*. er bastelte mit mir vor weihnachten karten. so welche wo man kerzen malte und die flamme dann mit wachs rauf tropfte. in gelb und rot. er hörte mit mir märchenschallplatten usw... kleinigkeiten aber für mich damals ganz großes.

am weihnachtsabend war alles beleuchtet und bunt, es war so gemütlich, schauten weihnachtsfilme. von ihm bekam ich damals bilder von tom und jerry für mein kinderzimmer (war riesen fan gewesen, er allerdings auch *lach*) und ein buch wo es um ein häßliches kücken ging welches sich dann als wunderschönen schwan entpuppte und zu ihrer familie zurück fand. ich hab es heute noch.

es war das erste mal das gefühl was familie bedeutet bzw anders bedeuten kann und wie es sein könnte einen "wirklichen" vater zu haben, von diesem angenommen zu sein, ein gefühl von ruhe und zusammengehörigkeit statt streß, tränen und gewalt. und ich wußte das ich das alles festhalten wollte.

und zum glück heirateten die beiden :) und er ist auch heute, 31 jahre später, neben meinen sohn, der wichtigste mann in meinem leben. ein wichtiger lebensbegleiter.

und es hat mich bis heute geprägt...familie ist mit das höchste gut im leben die man hüten sollte wie einen schatz. sie kann bereichern ohne ende und jede überstandene kriese kann noch enger zusammen schweißen, man kann vieles verlieren...mit familie dennoch erträglich. sie ist für mich die stütze in anstrengenden zeiten

und deshalb liebe ich weihnachten so sehr :)
 
Tatsächlich, der Louis Armstrong-Weihnachtssong ist cool, danke, Engelchen für den Tipp:

 
mein intensivsten weihnachtserlebnis:

meine mutter trennte sich von meinem vater als ich grad 6 jahre alt war. bis dahin erlebten wir eine sehr schmerzhafte zeit, vor allem meine mutter. familie im eigentliche sinne kannte ich nicht.

als ich 7 war, lernte sie mitte dezember meinen ziehvater kennen. er war grad mal 21 :) er nahm mich vom ersten moment an...ich vergötterte ihn *schwärm*. er bastelte mit mir vor weihnachten karten. so welche wo man kerzen malte und die flamme dann mit wachs rauf tropfte. in gelb und rot. er hörte mit mir märchenschallplatten usw... kleinigkeiten aber für mich damals ganz großes.

am weihnachtsabend war alles beleuchtet und bunt, es war so gemütlich, schauten weihnachtsfilme. von ihm bekam ich damals bilder von tom und jerry für mein kinderzimmer (war riesen fan gewesen, er allerdings auch *lach*) und ein buch wo es um ein häßliches kücken ging welches sich dann als wunderschönen schwan entpuppte und zu ihrer familie zurück fand. ich hab es heute noch.

es war das erste mal das gefühl was familie bedeutet bzw anders bedeuten kann und wie es sein könnte einen "wirklichen" vater zu haben, von diesem angenommen zu sein, ein gefühl von ruhe und zusammengehörigkeit statt streß, tränen und gewalt. und ich wußte das ich das alles festhalten wollte.

und zum glück heirateten die beiden :) und er ist auch heute, 31 jahre später, neben meinen sohn, der wichtigste mann in meinem leben. ein wichtiger lebensbegleiter.

und es hat mich bis heute geprägt...familie ist mit das höchste gut im leben die man hüten sollte wie einen schatz. sie kann bereichern ohne ende und jede überstandene kriese kann noch enger zusammen schweißen, man kann vieles verlieren...mit familie dennoch erträglich. sie ist für mich die stütze in anstrengenden zeiten

und deshalb liebe ich weihnachten so sehr :)

Sehr schön. Tom&Jerry und Andersens "Das häßliche Entlein". Und dann auch noch geliebt werden. Besser kann Weihnachten gar nicht sein.

Begleitmaterial zu diesem Beitrag:

1) Tom &Jerry


2) Andersen, Das häßliche Entlein, hier nachzulesen:

http://www.zeno.org/Literatur/M/And...ensammlung/Märchen/Das+häßliche+junge+Entlein

:)
 
@tommy
danke :D
naja, das schönste für mich war halt dieses familiengefühl...die geschenke fand ich aber auch ganz nett ;) vor allem allein die geste nach so kurzer zeit
 
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