Ich hab ja auch über die Fähigkeit zum Ausdruck von Gefühlen gesprochen, wie z. B. Scham. Die kann vorhanden sein, aber ein Kind oder ein geistig behinderter Erwachsener hat noch nicht die Fähigkeit, diese adäquat auszudrücken und sich abzugrenzen. Ich war mal in einer Familie mit geistig behindertem, erwachsenem Sohn. Es stieß mich ab, wie sie den jungen Mann gleich Fremden zuschoben, um ihn zu duschen etc., ohne ihn zu fragen oder sich zu überlegen, ob er das überhaupt will. Ich lehnte es ab als neue Hilfskraft (Ferienjob) und respektierte seine Schamgefühle, die offenbar nur ich wahrnahm. Danach sagte mir seine (dafür nicht sensibilisierte) Mutter, dass er noch nie so ruhig und ausgeglichen gewesen sei. Ich hab sozusagen ein Wunder vollbracht. Sonst sei er eher aggressiv. Tja, warum wohl? Da wär sogar ich aggressiv geworden!