Das Gold – Wert und Bedeutung in der Weltwirtschaftskrise

Werbung:
Hallo Ihr Lieben,

bin auch der Meinung, dass Sachwerte immer einen echten Gegenwert behalten werden, im Gegensatz zu Versprechen, die auf Papier gedruckt sind...und Papiergeld, Versicherungen, Anleihen usw. sind genau das.

Kurz- bis mittelfristig werden mit dem neu gedruckten Geld alte Schulden getilgt(!), es kommt kein zusätzliches Geld zum ausgeben in den Wirtschaftskreislauf(!). Und deswegen haben wir derzeit eine Deflation, in der auch Gold und Silber nochmal deutlich fallen könnten. Ich habe einen Teil meines Gelds in Silber getauscht, einen Teil halte ich aber noch cash (Silberzehner:-), weil ich glaube, dass in der heftigen Deflation nochmal Kurse unter 700$ beim Gold und unter 10$ beim Silber erreicht werden könnten. (Siehe Elliott Waves)

Langfristig sehe ich Gold und Silber und ganz besonders auch Land als viel bessere und vor allem sicherere Anlage. Silber in genormten kleinen Einheiten (Münzen statt Besteck) wird wahrscheinlich besser als Gold laufen, das historische Verhältnis von Gold zu Silber lag bei etwa 20:1, momentan ist es bei rund 70:1. Für ein Kilo Gold konnte man im historischen Schnitt also etwa 20 Kilo Silber kaufen, derzeit sind es 70 Kilo. Das heisst, das Silber zumindest im historischen Vergleich unterbewertet ist. Und wenn das ganze Papiergeld, versicherungen usw. irgendwann mal zum tapezieren benutzt werden können, wird Silber als das Gold des kleinen Mannes wahrscheinlich eine Renaissance haben. Mit einer Goldmünze kann man nicht einkaufen gehen, das würde ein sehr großer Einkauf, mit einer Silbermünze schon.

Liebe Grüße
 
Kurz- bis mittelfristig werden mit dem neu gedruckten Geld alte Schulden getilgt(!), es kommt kein zusätzliches Geld zum ausgeben in den Wirtschaftskreislauf(!). Und deswegen haben wir derzeit eine Deflation,
Meinst Du damit, dass die Banken immer noch zögerlich sind mit Kreditvergeben und das neu gedruckte Geld deswegen nicht in den Kreislauf kommt? Aber was passiert denn, wenn das Geld trotzdem irgendwann in den Kreislauf kommt und die Notenbanken es nicht mehr zurückziehen können -> Inflation?
a015.gif
Wenn ich es richtig verstanden habe, sind sich die Experten selber noch nicht so sicher, welches Szenario wahrscheinlicher wäre, ist das richtig so?

Danke für den Tipp mit den Silbermünzen, klingt sehr einleuchtend.
 
Meinst Du damit, dass die Banken immer noch zögerlich sind mit Kreditvergeben und das neu gedruckte Geld deswegen nicht in den Kreislauf kommt? Aber was passiert denn, wenn das Geld trotzdem irgendwann in den Kreislauf kommt und die Notenbanken es nicht mehr zurückziehen können -> Inflation?
a015.gif
Wenn ich es richtig verstanden habe, sind sich die Experten selber noch nicht so sicher, welches Szenario wahrscheinlicher wäre, ist das richtig so?

Hallo Mirea,

Meiner Meinung sind sich die "Experten" nicht sicher, weil sie die falschen Ansätze haben (Das DIW z.B. will nicht mal eine seiner Hauptaufgaben mehr wahrnehmen, Witschaftsprognosen abzugeben;-). Es geht darum, dass wir für eine Inflation laufend eine Nettoneuverschuldung brauchen, dass der Schuldenberg also immer etwas wächst. Nicht unbedingt darum, ob die Geschäftsbanken grundsätzlich Kredite vergeben würden, es müssen auch potenzielle Kreditnehmer bereit sein, sich zu verschulden. Durch Kreditaufnahme entsteht Geld, nicht dadurch, dass die Zentralbanken Geld pumpen, das kommt gar nicht im Wirtschaftskreislauf an. Mehr dazu zum Beispiel hier:
http://www.miprox.de/Wirtschaft_allgemein/Der-Kapitalismus.pdf
Ist aber kein einfaches Thema und ich fange selbst gerade erst an, es zu verstehen. Eine Freundin ist Doktorin der Volkswirtschaft, auch sie hat keine Erklärung für den Zusammenbruch, weil die Theorien, die ihr beigebracht wurden, vom Ansatz falsch sind.

Momentan ist es so, dass mit den Rettungsprogrammen u.a. alte Papiere, die unverkäuflich oder wertlos geworden sind, aufgekauft werden. Damit werden nur die bereits bestehenden Schulden bedient, neue (Netto-)Kreditaufnahmen gibt es nicht, weil die Wirtschaftsteilnehmer nicht bereit oder nicht in der Lage sind, diese Kredite angesichts der Wirtschaftslage auch abzubezahlen. Am deutlichsten sieht man das in den USA, dort sind die Wirtschaftsteilnehmer bis zum äussersten verschuldet. Der Wert der Sicherheiten (z.B. Eigenheime) bricht aber drastisch ein, und in vielen Fällen ist es so, dass der Wert der Kredite höher ist als der Wert der hinterlegten Sicherheiten, die Kredite sind schon "unter Wasser". In so einer Lage kann man keine zusätzlichen Kredite aufnehmen.

Netto ist es also so, dass die Werte von Unternehmen, Eigenheimen, Lebensversicherungen, Aktien und fast allem in der Wirtschaft einbrechen, und zwar extrem, aber die Höhe der Rettungsprogramme diese Einbrüche nicht auffangen, weil sie im Vergleich viel zu klein sind. Selbst wenn Hunderte von Milliarden durch zusätzliche Staatsverschuldung in den Kreislauf gepumpt werden - wenn die Wertverluste in Billionenhöhe liegen, ist das unterm Strich eine Deflation.

Wie gesagt, ich fange selbst erst an, das zu verstehen (auch bei der Entstehung von Geld durch Aufnahme von Krediten durch die Priavtleute, Unternehmer oder den Staat), bin aber felsenfest davon überzeugt, dass die Aussagen und das Wirtschaftsmodell im obigen Link der richtige Ansatz sind.

Die USA werden aber langfristig nicht in der Lage sein, ihre Schulden auf normale Art zurückzuzahlen, sie brauchen eine starke Inflation. Ich muss mich noch weiter einlesen, vielleicht kann ich es dann klarer erklären, ist momentan noch etwas neblig;-)

Liebe Grüße
 
Kleiner Nachtrag zu den Silberzehnern: Silberzehner sind einerseits Cash (falls die Deflation noch dauert und alles ausser Bargeld an Wert verliert), andererseits hat man aber auch eine Absicherung gegen Hyperinflation, weil jede Münze ungefähr eine halbe Unze Silber enthält. Für das Silber zahlt man zwar im Vergleich zu Anlagesilber (z.B. Maple Leaf oder Barren) noch einen Aufschlag, aber in Anlageform hat man eben keine Deflationsabsicherung. Je nachdem, ob man in Kürze Hyperinflation erwartet oder der Meinung ist, dass sich die Deflation noch weiter hinzieht, muss das jeder selbst entscheiden;-)

LG

P.S.: Stagflation gibt's vielleicht auch, Lebensmittel und Energie z.B. werden teurer, andere Güter, z.B. Autos, Computer und Immobilien werden billiger.

Wenn ich mich aber z.B. zwischen einer Lebensversicherung oder einem Haufen Silberzehnern entscheiden müsste, bräuchte ich nicht lange überlegen. Technisch sind viele Grossbanken und Lebensversicherungen jetzt schon pleite, durch geänderte Bilanzierungsregeln können Sie das Desaster aber noch verschleiern. Da geht's aber nur darum, etwas Zeit zu gewinnen, das Problem ist nicht gelöst, schon gar nicht kann man von Rettung sprechen. Papiere, die mal bei 100 standen und jetzt wertlos oder unverkäuflich sind, können mit dem Einkaufspreis in die Bilanz genommen werden (das ist nichts anderes als staatlich abgesegneter Betrug).
 
Danke Topper!

Hier mal ein Chart zur Gold-/Silber-Ratio seit 1800:

GoldSilv_0810.jpg


Ich muss meine Aussage insoweit relativieren, als das Verhältnis seit 1920 nur einmal in den 80ern (als die Hunts den Silbermarkt gecornert haben) unter 20 war. Einen Wert von 70 halte ich aber für sehr hoch, und wenn es so sein sollte, dass Papier wertlos wird, braucht man irgendein haltbares, von allen Wirtschaftsteilnehmern akzeptiertes Tauschmittel. Für den alltäglichen Gebrauch könnte Silber da wieder eine höhere Bedeutung erlangen, nur meiner Meinung nach:-)

Liebe Grüße
 
Ich muss meine Aussage insoweit relativieren, als das Verhältnis seit 1920 nur einmal in den 80ern (als die Hunts den Silbermarkt gecornert haben) unter 20 war. Einen Wert von 70 halte ich aber für sehr hoch, und wenn es so sein sollte, dass Papier wertlos wird, braucht man irgendein haltbares, von allen Wirtschaftsteilnehmern akzeptiertes Tauschmittel. Für den alltäglichen Gebrauch könnte Silber da wieder eine höhere Bedeutung erlangen, nur meiner Meinung nach:-)

Liebe Grüße

Das Problem ist: Der Wert von welchem Tauschmittel ist nie objektiv, sondern erhält ihn dadurch das andere als man selbst dem Mittel Wert gibt. Es gibt doch den Spruch: "Wirtschaft ist zu 50% Psychologie". Der ist unzutreffend, weil Wirtschaft zu 100% Psychologie ist. Die Gesetze sind zwar konstant, aber psychologischer Natur. Eine Vermutung über Wert, die ja immer die Zukunft betrifft, basiert auf der Vermutung wieviel Wert andere dem Tauschmittel zubilligen. Das wiederum hat eng mit der Menge des "Wert-Objekts" zu tun.

Letztlich ist es die Menge auf die Einfluss genommen werden kann, womit Einfluss auf den Wert eines Mittels genommen wird. Daher werden die Reichen auch reicher, die Armen ärmer, denn die Macht die Menge zu bestimmen liegt bei den Reichen. Und zwar bei jedem erdenklichen "Wert-Objekt".

Stell Dir vor ich hätte eine Milliarde Euro und würde den Heroinschwarzmarkt leerkaufen. Dann könnte ich die Preise extrem hochtreiben. Oder ich kaufe alles von Depeche Mode... Was glaubst Du wie der Wert ihrer Alben aufgrund der Knappheit in die Höhe geht? Der Witz ist: Dasselbe Spiel kann man mit Geld spielen, oder Aktien. Und das wird gemacht.
 
Werbung:
Hallo Condemn,

ob Silber im Preis steigt, hängt vollkommen davon ab, welchen Wert andere dem Tauschmittel beimessen, volle Zustimmung. In den letzten Jahrzehnten hatte Silber in der Schmuckbranche und für industrielle Anwendungen Bedeutung, als Tauschmittel oder zum Werterhalt hat es fast keiner nachgefragt (ausser ein paar Sammler vielleicht).

Was passiert, wenn alle jetzt genutzten Tauschmittel in Folge der Wirtschaftskrise zu ihrem inneren Wert (Bedrucktes Papier = 0) zurückkommen? Dann braucht die Gesellschaft Tauschmittel, die haltbar, schwer zu reproduzieren/fälschen sind und die auch von anderen akzeptiert werden. Egal in welcher Kultur, Silber und vor allem Gold werden wohl überall auf dem Globus akzeptiert und einen höheren Wert beigemessen, als z.B Kieselsteine.

Wenn das Wirtschaftssystem völlig zusammenbricht (bislang macht sich ja kaum jemand eine Vorstellung davon, was das wirklich heisst, vor allem in der heutigen Couchpotato-Gesellschaft), werden die, die die Fäden in der Hand haben, nicht nach Lust und Laune wertloses Papier hochmanipulieren können (das tun sie ja bisher sehr erfolgreich, aber ohne funktionierendes System läuft das nicht mehr).

Das Publikum (also alle) werden dann lieber was Handfestes haben wollen. Wie gesagt, ganz besonders Land, auf dem man sich notfalls was zu essen anbauen kann, sollte auch ein guter Werterhalt sein. Wobei in der Vergangenheit Staaten in Krisenzeiten auch bei Bauern Ernten und Vieh für die Allgemeinheit zwangsenteignet haben.

LG
 
Zurück
Oben