Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde - oder auch nicht. Ist Reiten Tierquälerei?

SYS41952

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In seinem neuesten Video taucht Jonas tief in die Ethik und Praktiken des Reitsports ein. Er hinterfragt, ob es für Pferde, die von Natur aus Fluchttiere sind, wirklich akzeptabel ist, geritten zu werden. Trotz ihrer Domestizierung und Anpassung an menschliche Interaktionen sind Pferde anatomisch nicht für das Reiten gemacht. Die Debatte erstreckt sich auch auf das richtige Gewicht eines Reiters im Verhältnis zum Pferd. Besonders im professionellen Reitsport, wie der Dressur, gibt es ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Verwendung von gewalttätigen Methoden und Hilfsmitteln. Ein besonders beunruhigendes Beispiel ist der Fall von Totilas, einem hochpreisigen Dressurpferd, das trotz wiederholter Verletzungen im Wettkampf eingesetzt wurde.
 
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Wer sich ernsthaft mit Pferden beschäftigt, weiß um Dinge wie Barren, Rollkur, Transportstress oder fehlenden Weidegang von erfolgreichen Sportpferden und Zuchthengsten.
Überall, wo es um viel Geld geht, agieren auch hier skrupel- und gedankenlose Menschen, denen man auf die Finger schauen muss, wenn es die eigene Branche nicht tut.
 
Verständnis und Respekt für ein Lebewesen her und weg mit Prestigehunger und Geldgier, ja.

Sich mit dem Pferd wirklich beschäftigen, das braucht halt auch Lernen
worauf es dabei ankommt, damit der Mensch das Tier versteht und richtig
auf es eingehen kann. Dann ist der Umgang mit einem Pferd wunderbar.

Kann mir schon vorstellen, daß die nötige Einfühlsamkeit und auch die
Bereitschaft zum Lernen nicht jedem als dazugehörend so ganz bewußt ist.
Wer dies beides nicht mitbringt, für den ist´s natürlich nicht das Passende.
 
Mit 17-18 Jahren bin ich auch reiten gewesen und habe damit aufgehört, weil ich es nicht mehr ertragen habe, wie katastrophal mit den Schulpferden umgegangen wurde. Ich habe damals ein Pflegepferd gehabt, um das ich mich gekümmert habe und neben der Pflege habe ich auch Futter dazugekauft. Damit hatte ich zunächst das Gefühl, etwas beitragen zu können. Aber irgendwann wuchs die Abwehr immer mehr und ich habe aufgehört. Es war in unserem Reitstall auch bekannt, wie gnadenlos ein berühmter Springreiter mit seinem Pferd umgegangen ist.
Mit dem Wissen von heute muss ich sagen, dass es die Privatpferde zwar besser hatten, aber schon die Boxenhaltung Tierquälerei ist, da Pferde Herdentiere sind und sich in der Box wie im Gefängnis fühlen.

Ob Springreiten (ganz schlimm!) Dressurreiten, Rennreiten - ich sehe es mittlerweile alles als Tierquälerei an.
Ich weiß noch nicht so lange, dass auch normales Reiten für die Pferde nicht gut ist, eben aus anatomischen Gründen.
Wie es sich verhält wenn ein Leichtgewicht, das sein Pferd artgerecht hält, liebevoll behandelt und sehr maßvoll reitet weiß ich nicht, da würden mich die Meinungen hier auch sehr interessieren.
Für mich kommt sowas ohnehin nicht mehr in Frage.
 
Ich bin ca. 3,5 Jahre aktiv geritten und hatte nie das Gefühl, das mein
damaliges Pferd das irgendwie als Stress oder sonstewas empfunden
hat. Ich hatte stets eine inniges Empfinden mit und für das Tier.

War eine Stute, die damals aus der Trabrennbahn ausgemustert werden sollte,
namens "Tipsy", weil sie den Trab nicht beherrschte. Aber gerade im "High-Speed",
also im sog. "Jagd-Galopp", war sie perfekt, was beim "Aussitzen" die leichteste Gang-Art ist.

In der Gang-Art schwebt man förmlich auf dem Pferd, herrlich...
 
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Ich habe es am Rande miterlebt, wo Pferde oder Anteil an einem Pferd gehabt war bei Mehreren. Da war oft und viel Angst beim Pferd und/oder viel Streß durch die Haltung und durch das Einwirken-Wollen der Halter. Bei Gnadenhof-Pferden sah ich deutlich Verformungen des Rückens durch das Reiten. Hinzu kommen ständig medizinisch notwendige Behandlungen weil Hufe wund sind, aufgescheuerte Stellen, gegenseitige Bisse. Insektenstiche, vor denen das Pferd mit Masken und/oder Decken geschützt werden muß. Beine sind lahm, der Rücken nicht belastbar. Magenprobleme, Beulen unter der Haut. Das Pferd hat Probleme mit Artgenossen und/oder Menschen. Es muß sich auf einer kleinen Fläche aufhalten, hat keinen Auslauf und meist auch kein frisches Futter von der Weide. Da ist oft bloß Stallhaltung mit kaum Bewegung oder eine schlammige Fläche wo die Pferde herum stehen. Die Halter haben oft eine Kiste mit homöopathischen Mitteln für körperliche und Bachblüten für mentale Probleme der Pferde. Weil so häufig etwas nötig ist kommt oft nicht der Tierarzt sondern ein günstigerer Tier-Heilpraktiker, von dem sich die Halter Einiges abgucken. Das Futter darf nicht dies, nicht das, nicht zuviel hiervon oder davon enthalten. Ebenso auf der Weide, da müssen gewisse Pflanzen entfernt werden bevor Pferde hinauf dürfen, da muß teilweise die Weidezeit begrenzt werden damit nicht zu viel Grünfutter gefressen wird. Ähnlich wie bei den Gartenteichen mit ganz viel Kabeln und Schläuchen, die Bewohner werden auf kleinem Raum am Leben gehalten.
 
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Mein Pferd wurde stets gebürstet, drauf geachtet, das Gurte nicht zu straff sitzen, etc.. Es wurden oftmals Leckerlies (Pellets) gereicht. Der Stall war ausreichend groß und am Tag stand "meine Kleine" immer auf der Weide oder wurde an der Longere geführt, also im Kreis trainiert. Nur bestes Heu, etc. - Hufe immer sauber ausgekratzt, Huf-Fett rauf, etc.. Gepflegt, gemacht, getan. Der Pferde-Schmied war auch regelmäßig da.
 
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