Lechem hat, so verdienstvoll das ja auch ist, uns die Werte der 22 Pfade der Grossen Arcana im Sephirot-Lebensbaum mal so 'an den Kopf geworfen'.
Sicher ist er davon ausgegangen, dass man ihn hier in irgend einer Weise versteht. Es ist indessen so, wie mit einem Tisch voll guten Essens, das für ein ganzes Jahr reicht. Wenn du davorstehst, weisst du garnicht, wo du anfangen sollst. Und von jedem ein winziges Häppchen zu nehmen, das verdirbt nur den Geschmack, wenngleich alles sehr gut ist.
Wo also anfangen?
Zuerst kommt der grosse Überblick!
Vor dem Geheimnis der Buchstaben und Zahlen steht das Bild der 10 himmlischen Plätze im Menschen. Und diese Orte hat jeder in sich und um sich herum. Seit den vielen verdienstvollen Arbeiten von Drunvalo wissen wir, dass die Menschen 'auf dem himmlischen Wege des Lichts (Lichtarbeiter) an ihrem Merkaba Aufstiegsfahrzeug arbeiten, Stück für Stück, Stein um Stein, Ort um Ort. Wenn wir uns aber (nur) dieses Fahrzeug erbauen, ist wenig gewonnen. Und geschenkt wird uns nichts, wenngleich die Scharlatane des abgeschatteten Lichts uns dies weismachen wollen. Sie versprechen uns mit dem Worte: 'Ich liebe euch unermesslich', dass uns ein Lichtgewand übergeworfen würde und wir nichts weiter dazu tun müssten. Richtig ist hingegen, dass wir an unserer Seele arbeiten müssen, um das Licht in uns aufnehmen zu können. Und diese Arbeit, das ist die Arbeit im sephirotischen Lebensbaum, an den 10 himmlischen Orten, an den 22 Pfaden zwischen ihnen und an den Aufstiegsebenen, den Hofkarten im Tarot.
Zunächst möchte ich über die 10 himmlischen Orte sprechen. Dies sind Orte, die der Läuterung der Seele dienen. Sie entsprechen der Kleinen Arcana im Tarot mit dem Hinweis, dass es 4mal solche himmlischen Orte gibt, die wie eine Leiter übereinander angeordnet sind, von Assia (Erde = Münzen = materielle Welt) über Jetzirah (Wasser = Kelche = Astralwelt) und Beriah (Luft = Schwerter = Mentalwelt) zu Azilut ( Licht = Stäbe = Kausalwelt).
Ich finde es immer wieder witzig, wie mit dem Tarot umgegangen wird. Man liest die Texte aus Büchern heraus, anstatt sie in der eigenen Seele zu suchen und zu finden. Diese Texte tragen nur begrenzt zum Finden der Wahrheit bei, wenn man den Sinn nicht in der Seele spüren kann.
Drehpunkte für den Aufstieg sind jeweils die Herz-Zentren, die der Karte 6 entsprechen (6 der Münzen, 6 der Kelche, 6 der Schwerter und 6 der Stäbe). Im sephirotischen Lebensbaum haben wir den mittleren Aufstieg, den Jesus mit dem Worten angesprochen hat: Niemand kommt zum Vater, als durch mich! Und welchen Ort meint Jesus, wenn er von mich spricht? Es ist der Ort des Herzens, der der Karte 6 entspricht. In den Yoga-Sutren des Pantanjali ist es Sahasrara, der Ort des inneren Kindes, der 12-blättrige Lotos, in dem das Hexagramm der Demut und der Gnade seine menschliche Basis hat.
Die Zeit ist reif!
Wissende Lichtarbeiterinnen und -arbeiter haben seit je her und werden besonders in nächster Zeit diesen Aufstieg beschreiten. Es ist der Aufstieg des mittleren Weges von Malkuth (Ort 10 = Erde = das Königreich = Mutter Saturn = 4-blättriger Lotos) über Jesod (Ort 9 = Leiden = Sexualität = Mond = 6-blättriger Lotos) und Tiferet (Ort 6 = Schönheit = inneres Kind = Sonne = Herzzentrum = 12-blättriger Lotos) zu Kether, zum Vater (Ort 1 = Krone des Lebens = Vater Saturn = transformierter Pluto = 1000-blättriger Lotos).
Zwischen den Orten 6 und 1 liegt die durch eine angemessene Lichtarbeit auf dem Einweihungswege sich öffnende 11. Sephira (Daath), die jedoch durch die Tarotkarte II, Die Hohepriesterin mit dem Vorhang verborgen wird.
Im Yoga liegt hier der 16-blättrige Lotos, das Innere Wort und Tor zur Befreiung, wo dem Menschen sein eigentlicher unvergänglicher Name geoffenbart wird, der jetzt noch verborgen ist.
Isis ist die Hohepriesterin der Einweihung im Menschen, die dir den Vorhang öffnen wird, wenn deine Lichtarbeit weit genug gediehen ist, um würdig zu sein, den oberen Teil des Pfades zum Vater, von dem Jesus spricht, zu beschreiten. Dieses Thema ist behandelt in Die Lehrlinge zu Sais von Novalis, das von der Einweihung im Alten Ägypten in den Isis-Mysterien handelt. Die Aufschrift über dem Tempel in Sais in Ägypten lautet denn auch (Überlieferung von Plutarch):
Ich bin alles, was geworden ist, was ist und was sein wird. Und meinen Schleier hat noch kein Sterblicher gehoben. Novalis sagt in den Lehrlingen zu Sais: Und wenn kein Sterblicher, nach jener Inschrift dort, den Schleier hebt, so sollen wir Unsterbliche werden.
Jesus Christus war ein Eingeweihter in die Ägyptischen Mysterien der Isis und Moses und Eliah ebenfalls. Isis mit dem Horusknaben war die Vorläuferin für Maria mit dem Jesusknaben auf dem Arm. Dieses archetypische Bild schlummert in jedem Menschen und wohl dem, der sich im Sterben mit diesem Kind zu identifizieren vermag.
Über die 22 Pfade der Grossen Arcana werde ich ggf, später weitere Ausführungen machen und auch über die Hofkarten,die dem bereits angesprochenen Aufstiegsszenario entsprechen.
Es gäbe noch viel mehr zu sagen, aber es ist hier nicht der Ort. Doch es gibt Orte, keine Orte aus Stein, die führen nur zur Versteinerung. Nein, es gibt Retreat-Orte, wo das gesprochene Wort das Licht transportiert, nicht das geschriebene.
Liebe Grüsse von Eli
Anmerkung: Wer im Yoga zuhause ist, hat sicher festgestellt, dass der 10-blättrige Lotos Manipura, das Feuer der inneren Nahrungsumsetzung) fehlt. Dieser liegt zwischen Jesod und Tiferet. Es ist der unbenannte Ort der Psychosomatosen zwischen den Orten 7 (Hod = rechte Niere) und 8 (Nezach = linke Niere). Der Ausspruch das geht mir an die Nieren, kommt von diesem unbenannten Ort her.
Siehe Literatur: H.J.Badzong Seins-Prinzipien und H.E.Benedikt Die Kabbala als jüdisch-christlicher Einweihungsweg.