Darvin vs. Kreationismus

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1) Man glaubt an den Urknall und die Singularität vor dem Urknall.

Wer ist "man"? Meines Wissens glauben nur 80% aller Kosmologen an einen einstigen Urknall. Andere gehen zwar aufgrund der gemessenen Rotverschiebung der Sternenlichter von einer Expansion des Weltalls aus, spekulieren jedoch, dass es in ferner Zukunft zu einer Komprimierung des Universums komme, die nicht im großen Kollaps ende. Anschließend solle es wieder zu expandieren beginnen.

Selbst wenn es den Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren (oder wann auch immer) wirklich gab, so schließt er die Existenz eines kreativen, intelligenten Gottes ja keineswegs aus. Die Singularität des Urknalls könnte durchaus als einmaliger Schöpfungsakt interpretiert werden, so dass das hypothetische Gottesbild lediglich ein weiteres, zusätzliches Element des Ursachenregresses darstellt. Alles kompatibel.

2) Man glaubt an eine Entstehung des Lebens (Einzeller) aus lebloser Materie.

Ich glaube nicht, dass der Tod, also tote Materie, Leben gebären kann. Die Entstehung des Lebens ist auch nicht Gegenstand empirischer Beobachtungen. Weil im Universum der Energieerhaltungssatz gilt, der besagt, dass die Quantität der Materie (Massen und Energien) im Weltall konstant sei, so dass letztlich nicht im Universum erzeugt oder verschwinden kann, gehe ich davon aus, dass diese wissenschaftlich verifizierte Gesetzmäßigkeit auch fürs Leben gilt... Es kann nicht einfach spurlos aus dem Weltall verschwinden (wohin auch, in ein Paralelluniversum vielleicht?) und demzufolge auch nicht aus dem Nichts entstanden sein.

Craig Venter gelang es, das Genom eines speziellen Bakteriums vollständig zu sequenzieren und im Anschluss auch zu synthetisieren. Er erschuf dadurch allerdings keinesfalls Leben, weil z. B. der lebendige Zellkörper des Bakteriums bereits existent war und nur die DNS des Bakteriums rekonstruiert und in diese lebende Zelle transferiert wurde. Wenn ich aber ein musisches Werk von Beethoven oder Mozart auf ein Notenpapier umschreibe, bin ich noch lange nicht der Schöpfer dieser Werke. Venters Experimente bewiesen, dass selbst die Synthetisierung dieses relativ simpel strukturierten Bakteriums höchstes biologisches Wissen, modernste wissenschaftliche Technik, Intellektualität und überhaupt mentale Energie erforderte. Es ist demnach ziemlich unwahrscheinlich, dass die Komplexität des Lebens jemals zufällig entstanden ist. Zu viele komplizierte und vielschichtige Prozesse sind hieran beteiligt, die systematisches Vorgehen verlangen.

Nachträglich zwei Zitate dazu: "Ich fühle nun, dass es mit meinem irdischen Leben bald aus sein wird. Da ich aber überzeugt bin, dass nichts, was einmal in der Natur existiert, wieder vernichtet werden kann, so weiß ich gewiss, dass der edlere Teil von mir darum nicht aufhören wird zu leben. Zwar werde ich wohl im künftigen Leben nicht König sein, aber desto besser: Ich werde doch ein tätiges Leben führen und noch dazu ein mit weniger Undank verknüpftes." (Friedrich der Große) Und: "Ich glaube, dass Leben ebenso unzerstörbar ist wie Materie. Es hat auf dieser Welt immer eine bestimmte Quantität an Leben gegeben und es wird immer dieselbe Quantität geben. Man kann Leben nicht erschaffen, man kann es nicht zerstören." (Thomas Alva Edison, genialer Erfinder).

3) Man glaubt an die Weiterentwicklung des Einzellers zur Vielfalt unseres heutigen Planet Erde.

Ja, zumindest im mikroevolutiven Bereich ist dies auch durch Beobachtungen im Freiland und bei Züchtungen bestätigt.
 
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Hallo Alice

Bin auf den Thread den du damals über C. Venter erstellt hast nicht mehr eingegangen, weil ich mal eine Forumsauszeit genommen habe, aber vielleicht jetzt noch paar Anmerkungen.

Zitat:Er erschuf dadurch allerdings keinesfalls Leben, weil z. B. der lebendige Zellkörper des Bakteriums bereits existent war und nur die DNS des Bakteriums rekonstruiert und in diese lebende Zelle transferiert wurde.

Hmm, eigentlich enthält die DNS alle Informationen darüber was ein Lebewesen wird. Tausche ich z.B: die DNS bei einer befruchteten Eizelle aus, wird das entstehende Lebewesen sich vollständig so entwickeln, wie es die eingebrachte DNS vorgibt. Beim Klonen wird es ja auch so gemacht. Was soll also das besondere an der Zellhülle sein, wenn sie nichts codiert? siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleustransfer

LG PsiSnake
 
Hey Du!

Hmm, eigentlich enthält die DNS alle Informationen darüber was ein Lebewesen wird. Tausche ich z.B: die DNS bei einer befruchteten Eizelle aus, wird das entstehende Lebewesen sich vollständig so entwickeln, wie es die eingebrachte DNS vorgibt. Beim Klonen wird es ja auch so gemacht. Was soll also das besondere an der Zellhülle sein, wenn sie nichts codiert? siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleustransfer

Zuerst muss ich sagen, dass ich den Zellkerntransfer von der synthetischen DNS überaus beeindruckend und faszinierend finde. Ich bin der Meinung, dass Venter mit seinem Forscherteam wissenschaftlich Großartiges vollbracht hat, das sicherlich seinen Platz in der Geschichtsschreibung finden wird. Damit möchte ich zum Ausdruck bringen, dass es weder in meiner Intention liegt, seine Experimente zu negieren noch diese zu diffamieren.

Ja, er hat die DNS des betroffenen Bakteriums perfekt "kopiert" und seine natürliche DNS gegen diese synthetische DNS-Kopie ausgetauscht. Tatsächlich war das Bakterium danach auch zur konventionellen Selbstreplikation in der Lage. Allerdings behalten doch zwei meiner Argumente Gültigkeit, oder? Nämlich dass Venter nicht als Erfinder und Konstrukteur des Lebens angesehen werden kann, da er ja "lediglich" den bereits vorhandenen DNS-Code synthetisch imitierte, und dass ein enormes intellektuelles, technisches, wissenschaftliches Potential vonnöten war, um diese herausragende Leistung zu ermöglichen, also ein erheblicher mentaler Input. Das bedeutet wiederum zugleich, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass tote, leblose, unwissende, unintelligente Materie dies ohne technische Errungenschaften und Wissenschaftlichkeit vollzogen haben soll durch puren Zufall...
 
Zitat:Nämlich dass Venter nicht als Erfinder und Konstrukteur des Lebens angesehen werden kann, da er ja "lediglich" den bereits vorhandenen DNS-Code synthetisch imitierte,

Das ist schon klar. Man geht da ja auch sinnvollerweise Schritt für Schritt vor.

Zitat:und dass ein enormes intellektuelles, technisches, wissenschaftliches Potential vonnöten war, um diese herausragende Leistung zu ermöglichen, also ein erheblicher mentaler Input. Das bedeutet wiederum zugleich, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass tote, leblose, unwissende, unintelligente Materie dies ohne technische Errungenschaften und Wissenschaftlichkeit vollzogen haben soll durch puren Zufall...

Gut, dann willst du jetzt dein Argument, falls es gelingen sollte komplett künstliches Leben zu synthetisieren (was ja nicht mehr extrem unwahrscheinlich sein dürfte) so umformulieren, dass nur der (menschliche, in diesem Fall) Geist (der Geist eines lebendigen Wesens) Leben erschaffen kann,
während das durch zufällige Reaktionen in der sogenannten "Ursuppe" nicht möglich ist. Naja, in gewisser Weise würde dann fürs erste immer noch gelten, dass Leben Leben erschafft, auch wenn die Position schwächer ist, weil es nun keine direkte Beziehung mehr zwischen den Generationen (durch Fortpflanzung) gibt. Immerhin ist das Bakterium Mycoplasma laboratorium
ja kein biologisches Kind von dem Herrn Venter;).

Also muss erst jemand eine Ursuppe simulieren, und solange warten bis da was lebt.Das dürfte tatsächlich schwierig werden, oder das Experiment wäre so genau geplant (und strukturiert), dass du wieder sagen könntest, dass das Lebewesen eigentlich ja durch den Geist der Forscher in die Welt kam. Du bestreitest jetzt aber nichtmehr, dass Leben einer besonderen Substanz bedarf (Lebenskraft, vis vitalis) , sondern nur noch, dass die dafür (Leben) nötigen Verbindungen durch natürliche Reaktionen im Urmeer entstanden sind. Also muss jetzt "jemand" damals da gewesen sein, der das erste Lebewesen erschaffen hat (eine Deus ex machina Erklärung). Da ist es doch eigentlich einfacher davon auszugehen, dass die Natur das selbst geschafft hat (da es ja bloß in vielen 100 Millionen Jahren in einem riesigen Ur-Ozean einmal passiert sein muss. Immerhin sind ja bereits Aminosäuren beim Millerexperiment entstanden, und das lief nur für kurze Zeit auf einem sehr begrenzten Raum.

LG PsiSnake
 
Wer ist "man"? Meines Wissens glauben nur 80% aller Kosmologen an einen einstigen Urknall.

Ja, es gibt noch andere Theorien. Zurzeit ist jedoch die Urknalltheorie am prominentesten. Und unter den Anhängern von Wissenschaftstheorien über den Ursprung des Universums, wird man vermutlich weit über 80% der Urknalltheorie zuordnen können.
Folglich ist "man" die grosse Mehrheit aller Wissenschafter und Anhänger atheistischer Modelle über den Ursprung des Universums.

Andere gehen zwar aufgrund der gemessenen Rotverschiebung der Sternenlichter von einer Expansion des Weltalls aus, spekulieren jedoch, dass es in ferner Zukunft zu einer Komprimierung des Universums komme, die nicht im großen Kollaps ende. Anschließend solle es wieder zu expandieren beginnen.
Gemeinsam ist ihnen, dass sie die Ursache des Universums nicht einer höheren Art von Energie, in bewusster Energie, sondern in lebloser Energie sehen.

Selbst wenn es den Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren (oder wann auch immer) wirklich gab, so schließt er die Existenz eines kreativen, intelligenten Gottes ja keineswegs aus.
Richtig. Gleichzeitig macht die Existenz Gottes den Urknall auch nicht glaubwürdiger. Wenn wir den Menschen und auch Tiere und Insekten mit ihrem jeweiligen kreativen Geist in ihrer schöpferischen Tätigkeit beobachten, stellen wir fest, dass sie immer vorhandene Energien manipulieren, umwandeln, verändern und formen.
Wenn wir diese x-tausendfach zu beobachtende schöpferische Vorgehensweise in Betracht ziehen, ist es kaum logisch sinnvoll und nachvollziehbar, dass ausgerechnet der höchste und mächtigste schöpferische Geist mit einer riesigen, unvorstellbaren, aber trotzdem nicht minder banalen Explosion an sein Schöpfungswerk geht.
Indem man einfach dem Urknall noch einen Gott zubilligt, wird der Urknall nicht akzeptabler, sondern nochmals unglaubwürdiger!

Die Singularität des Urknalls könnte durchaus als einmaliger Schöpfungsakt interpretiert werden, so dass das hypothetische Gottesbild lediglich ein weiteres, zusätzliches Element des Ursachenregresses darstellt. Alles kompatibel.
Es gibt keine theoretische "Singularität des Urknalls". Um den Urknall aus dem "Nichts" zu erklären (was nach dem Energieerhaltungssatz nicht möglich ist) hat man eben die Theorie der Singularität entwickelt, welche das "Vor-dem-Urknall" erklären soll.

Ich glaube nicht, dass der Tod, also tote Materie, Leben gebären kann. Die Entstehung des Lebens ist auch nicht Gegenstand empirischer Beobachtungen. Weil im Universum der Energieerhaltungssatz gilt, der besagt, dass die Quantität der Materie (Massen und Energien) im Weltall konstant sei, so dass letztlich nicht im Universum erzeugt oder verschwinden kann, gehe ich davon aus, dass diese wissenschaftlich verifizierte Gesetzmäßigkeit auch fürs Leben gilt... Es kann nicht einfach spurlos aus dem Weltall verschwinden (wohin auch, in ein Paralelluniversum vielleicht?) und demzufolge auch nicht aus dem Nichts entstanden sein.
Ganz meine Meinung. :)
Wir können an belebten Körpern herum experimentieren, wie beim erwähnten Bakterium, aber wir können nicht ein Bakterium neu erschaffen und dieses lebendig machen.
Leben ist eben viel mehr als die Materie, aus denen die Körper bestehen. Die Energie des Lebens steht weit über der Energie der Materie, welche von dieser höheren Energie geformt und manipuliert wird.

Ja, zumindest im mikroevolutiven Bereich ist dies auch durch Beobachtungen im Freiland und bei Züchtungen bestätigt.
Mikroevolution, aber auch Devolution wird wohl von keinem vernünftigen Menschen angezweifelt.
Es ist jedoch völlig unwissenschaftlich zu behaupten, weil es Mikroevolution und Devolution zu beobachten gibt, sei es logisch und sogar wissenschaftlich, daraus die Makroevolution abzuleiten.

Gaurahari
 
Ja, er hat die DNS des betroffenen Bakteriums perfekt "kopiert" und seine natürliche DNS gegen diese synthetische DNS-Kopie ausgetauscht.
Eigentlich hat nicht er es kopiert, er liess andere Lebewesen für sich arbeiten:
Zitat: Zunächst bauten die Wissenschaftler das Erbgut von Mycoplasma mycoides in mehreren Etappen nach. Bisher war es maschinell nur möglich, relativ kurze Erbgutmoleküle aneinanderzureihen. Daher setzten die Forscher kurze Stücke in Hefezellen ein, deren Enzyme die Stücke aneinanderreihten.

Die größeren DNA-Moleküle wurden dann im Reagenzglas in die Darmbakterien Escherichia coli und zurück in Hefe verpflanzt. So entstanden wiederum größere Teilstücke. Diese Prozedur wurde den Angaben zufolge mehrmals wiederholt, bis das komplette Erbgut von mehr als einer Million Basenpaaren (die Grundbausteine des Genoms) vorlag.
- (science dot orf dot at/stories/1648402)

So künstlich ist das also gar nicht, wenn man dazu andere Lebensformen benötigt. :)

Tatsächlich war das Bakterium danach auch zur konventionellen Selbstreplikation in der Lage.
Es wurden ja auch nur 14 Gene ersetzt. wenn man bedenkt, dass das kleinste bekannte Bakterium bereits 182 Gene besitzt.
Zudem ist es die Eigenart von Bakterien, dass sie ganz natürlich die Gene von fremden Bakterien assimilieren. Es gehört also schon zur Art der Bakterien, dass sie relativ willig fremdes Bakterien-Erbgut aufnehmen. Vermutlich ist das auch einer der Gründe, weshalb man solche Versuche mit Bakterien macht. Ein anderer Grund ist sicherlich auch der finanzielle Anreiz, den Erfolge in dieser Forschung bringen. Exxon Mobil hat beispielsweise der Firma von Venter (Synthetic Genomics) bereits 600 Mio. Dollar angeboten, wenn es ihr gelingt, Bakterien oder Algen zu entwickeln, die Treibstoff herstellen.

Allerdings behalten doch zwei meiner Argumente Gültigkeit, oder? Nämlich dass Venter nicht als Erfinder und Konstrukteur des Lebens angesehen werden kann, da er ja "lediglich" den bereits vorhandenen DNS-Code synthetisch imitierte, und dass ein enormes intellektuelles, technisches, wissenschaftliches Potential vonnöten war, um diese herausragende Leistung zu ermöglichen, also ein erheblicher mentaler Input. Das bedeutet wiederum zugleich, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass tote, leblose, unwissende, unintelligente Materie dies ohne technische Errungenschaften und Wissenschaftlichkeit vollzogen haben soll durch puren Zufall...
Technik ist nur die eine Seite. Ohne die kleinen LEBENDEN Helfer kann offenbar auch Venter keine Bakterien-DNS kopieren oder verändern.

Gaurahari
 
Gut, dann willst du jetzt dein Argument, falls es gelingen sollte komplett künstliches Leben zu synthetisieren (was ja nicht mehr extrem unwahrscheinlich sein dürfte) so umformulieren, dass nur der (menschliche, in diesem Fall) Geist (der Geist eines lebendigen Wesens) Leben erschaffen kann,

Ja, sollte es einem Wissenschaftler tatsächlich jemals gelingen, Leben vollständig künstlich zu erzeugen, dann setzte dies bereits Leben voraus, nämlich das des geistigen Urhebers, des Konstrukteurs, oder nicht? Selbst die primitivsten Lebensformen sind derart komplex strukturiert, dass eine Lebensentstehung durch puren Zufall außerordentlich unwahrscheinlich ist. Ich bin der Auffassung, dass es Leben bereits immer gegeben haben muss, in welcher Variation auch immer - genau wie Materie. Neben dem Energieerhaltungssatz steht ein Lebenserhaltungssatz.

während das durch zufällige Reaktionen in der sogenannten "Ursuppe" nicht möglich ist.

Das anzunehmen, diktiert die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Selbst der Organismus mit dem offiziell kleinsten Genom, Mycoplasma genitalium, enthält in seiner Gesamtheit bereits 470 Gene.

Also muss erst jemand eine Ursuppe simulieren, und solange warten bis da was lebt.

Jemand müsste zumindest dirigierenden Einfluss auf die Prozesse innerhalb der Uratmosphäre nehmen, damit es zur Zusammensetzung des Lebens kommen kann. Experimente haben bewiesen, dass in der hypothetischen Ursuppe zahlreiche toxische Substanzen entstehen, welche eine Verkettung proteinogener Aminosäuren drakonisch unterbinden.

Also muss jetzt "jemand" damals da gewesen sein, der das erste Lebewesen erschaffen hat (eine Deus ex machina Erklärung).

Oder Leben ist niemals im erdachten Urmeer entstanden... Dann brauchte es auch niemanden, der darauf ordnenden Einfluss genommen hat... Das alles soll mehrere Milliarden Jahre her sein, was wissen wir alle schon? Wir ziehen lediglich Rückschlüsse anhand spärlicher Daten, die wir in unserer menschlichen Subjekvitität interpretieren. Der Mensch irre, solange er strebe, sagt Goethe. Die Menschheitsgeschichte bestätigt diesen Ausspruch (geozentrisches Weltbild, heliozentrisches Weltbild, Newton'sche Mechanik, Relativitätstheorie usw. - immer wieder Revisionen und Korrekturen konservativer Weltbilder und Ideologien).

Immerhin sind ja bereits Aminosäuren beim Millerexperiment entstanden, und das lief nur für kurze Zeit auf einem sehr begrenzten Raum.

Ja, es kam jedoch niemals zur Erzeugung von Leben. Stattdessen sind viele differente Gifte aufgetreten und vielzählige weitere Aminosäuren, darunter allerdings nur 13 proteinogene, obgleich in Lebewesen - meines Wissens - 20 Aminosäuren vorhanden sind.
 
Hallo Alice

Zitat:Ja, sollte es einem Wissenschaftler tatsächlich jemals gelingen, Leben vollständig künstlich zu erzeugen, dann setzte dies bereits Leben voraus, nämlich das des geistigen Urhebers, des Konstrukteurs, oder nicht?

Ja, selbsterklärend. Wenn ein Wissenschaftler (oder eine Gruppe von Wissenschaftlern) Leben künstlich erzeugt, dann wurde das Leben durch einen geistigen Urheber erschaffen, weil der Mensch/Wissenschaftler ein vernunftbegabtes Wesen ist. Das bedeutet aber noch nicht, dass es immer einen geistigen Urheber benötigt, um Leben auf den Weg zu bringen.

Zitat:Selbst die primitivsten Lebensformen sind derart komplex strukturiert, dass eine Lebensentstehung durch puren Zufall außerordentlich unwahrscheinlich ist.

Ja, aber wir haben Hunderte von Millionen Jahren und riesige Ozeane.
Kennst du das Infinite-Monkey-Theorem siehe:http://de.wikipedia.org/wiki/Infinite-Monkey-Theorem.
Zudem könnte die Selektion und Evolution auch schon auf melekularer Ebene eingesetzt haben (vor der ersten Zelle). Muss mir das wieder anschauen:D

Zitat:Ich bin der Auffassung, dass es Leben bereits immer gegeben haben muss, in welcher Variation auch immer - genau wie Materie. Neben dem Energieerhaltungssatz steht ein Lebenserhaltungssatz.


Wenn du der Ansicht bist, dass das Universum nicht in einem Urknall entstand,
und Leben sich durch Meteoriten sich über das Universum verbreiten kann (Panspermie) geht das sogar irgendwie auf. Wenn das Universum immer existiert hat, kann es auch immer schon Leben gegeben haben. Bloss sind die meisten Physiker ja mittlerweile der Ansicht, es hätte einen Urknall gegeben.

Zitat: Das anzunehmen, diktiert die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Selbst der Organismus mit dem offiziell kleinsten Genom, Mycoplasma genitalium, enthält in seiner Gesamtheit bereits 470 Gene.


Heute ist das so. Ein einfacherer Organismus wäre vielleicht schlicht nicht mehr kompetitiv, wegen Konkurrenz und Fressfeinden.

Ansonsten gibts ja auch Hypothesen, dass die Evolution bereits eingesetzt hat, bevor die erste Zelle existierte. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Chemische_Evolution

Zitat:Jemand müsste zumindest dirigierenden Einfluss auf die Prozesse innerhalb der Uratmosphäre nehmen, damit es zur Zusammensetzung des Lebens kommen kann. Experimente haben bewiesen, dass in der hypothetischen Ursuppe zahlreiche toxische Substanzen entstehen, welche eine Verkettung proteinogener Aminosäuren drakonisch unterbinden.


Ja, so habe ich das auch verstanden. In einem richtigen gewaltigen Ozean, gibt es aber überall Mikroumgebungen, wo solche Substanzen unschädlich gemacht werden. Das ist kaum zu überblicken, für mich jetzt gerade erst Recht nicht:tomate:, aber selbst die Experten dürften das noch nicht wirklich verstehen. Da steht zum Beispiel von Mineralien und Gesteinen, die als Katalysatoren wirken...

Zitat:Oder Leben ist niemals im erdachten Urmeer entstanden... Dann brauchte es auch niemanden, der darauf ordnenden Einfluss genommen hat... Das alles soll mehrere Milliarden Jahre her sein, was wissen wir alle schon? Wir ziehen lediglich Rückschlüsse anhand spärlicher Daten, die wir in unserer menschlichen Subjekvitität interpretieren. Der Mensch irre, solange er strebe, sagt Goethe. Die Menschheitsgeschichte bestätigt diesen Ausspruch (geozentrisches Weltbild, heliozentrisches Weltbild, Newton'sche Mechanik, Relativitätstheorie usw. - immer wieder Revisionen und Korrekturen konservativer Weltbilder und Ideologien).


Klar, vielleicht kam es über Meteoriten hierher, oder ein paar Aliens haben die Erde damit kontaminiert, als sie auf Forschungsreise waren;)Aber irgendwo muss es eben entstanden sein (zumindest wenn am Anfang ein Urknall stattgefunden hat)

Zitat:Ja, es kam jedoch niemals zur Erzeugung von Leben. Stattdessen sind viele differente Gifte aufgetreten und vielzählige weitere Aminosäuren, darunter allerdings nur 13 proteinogene, obgleich in Lebewesen - meines Wissens - 20 Aminosäuren vorhanden sind.

Die Simulation wurde aber der Realität auch nicht in Ansätzen gerecht. Ein Beweis ist es natürlich auch nicht. Die biologische Evolution läuft auch schon über sehr lange Zeiträume, also könnte auch diese Experiment prinzipiell nicht durchführbar sein, weil die chemische Evolution bishin zur Protozelle vielleicht ähnlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Entscheidend ist ja ob man eine bessere Theorie hat (welche nicht aus dem Hut gezaubert wurde).

LG PsiSnake
 
und Leben sich durch Meteoriten sich über das Universum verbreiten kann (Panspermie)

Ja, die Richtigkeit der Idee der Panspermie halte ich für nahezu ausgeschlossen, weil die mit den Meteoriten transportierten Mikroorganismen wegen der gigantischen Entfernungen der Galaxien und Sonnensysteme zu große Strecken hätten zurücklegen müssen und dabei auch noch diversen radioaktiven Strahlungen in hohen Dosen ausgesetzt gewesen wären, welche nachweislich zu erheblichen Zellschädigungen und -mutationen führen ab einer gewissen Konzentration. Ich glaube, ab 2 Sv radioaktiver oder Röntgenstrahlung werden menschliche Organismen schwer geschädigt. Aus diesem Grunde tragen Astronauten auch stark abschirmende Schutzanzüge im Kosmos und werden dennoch oftmals todkrank infolge ihrer Ausflüge ins All. Auch fehlt der experimentelle Beweis, dass in Eis eingeschlossene Organismen nach der Beendigung ihrer Konsverierung jemals wieder zum Leben gelangen können.
 
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Zitat:Ja, die Richtigkeit der Idee der Panspermie halte ich für nahezu ausgeschlossen, weil die mit den Meteoriten transportierten Mikroorganismen wegen der gigantischen Entfernungen der Galaxien und Sonnensysteme zu große Strecken hätten zurücklegen müssen und dabei auch noch diversen radioaktiven Strahlungen in hohen Dosen ausgesetzt gewesen wären, welche nachweislich zu erheblichen Zellschädigungen und -mutationen führen ab einer gewissen Konzentration. Ich glaube, ab 2 Sv radioaktiver oder Röntgenstrahlung werden menschliche Organismen schwer geschädigt. Aus diesem Grunde tragen Astronauten auch stark abschirmende Schutzanzüge im Kosmos und werden dennoch oftmals todkrank infolge ihrer Ausflüge ins All.

Menschen sind aber auch sehr komplexe Organismen ohne Anpassung an extreme Umweltbedingungen. Ich habe da gerade vor kurzem was interessantes gelesen über extremophile Organismen und die Pläne der Planetary Society:http://en.wikipedia.org/wiki/Living_Interplanetary_Flight_Experiment

Zitat:Auch fehlt der experimentelle Beweis, dass in Eis eingeschlossene Organismen nach der Beendigung ihrer Konsverierung jemals wieder zum Leben gelangen können.

Schau mal hier:http://de.wikipedia.org/wiki/Bärtierchen#Kryobiose
oder hier:http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/282339

und das beste hier:http://www.heise.de/tp/r4/artikel/8/8946/1.html

Ich denke aber trotzdem, dass das Leben von der Erde stammt.
 
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