Alice94
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1) Man glaubt an den Urknall und die Singularität vor dem Urknall.
Wer ist "man"? Meines Wissens glauben nur 80% aller Kosmologen an einen einstigen Urknall. Andere gehen zwar aufgrund der gemessenen Rotverschiebung der Sternenlichter von einer Expansion des Weltalls aus, spekulieren jedoch, dass es in ferner Zukunft zu einer Komprimierung des Universums komme, die nicht im großen Kollaps ende. Anschließend solle es wieder zu expandieren beginnen.
Selbst wenn es den Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren (oder wann auch immer) wirklich gab, so schließt er die Existenz eines kreativen, intelligenten Gottes ja keineswegs aus. Die Singularität des Urknalls könnte durchaus als einmaliger Schöpfungsakt interpretiert werden, so dass das hypothetische Gottesbild lediglich ein weiteres, zusätzliches Element des Ursachenregresses darstellt. Alles kompatibel.
2) Man glaubt an eine Entstehung des Lebens (Einzeller) aus lebloser Materie.
Ich glaube nicht, dass der Tod, also tote Materie, Leben gebären kann. Die Entstehung des Lebens ist auch nicht Gegenstand empirischer Beobachtungen. Weil im Universum der Energieerhaltungssatz gilt, der besagt, dass die Quantität der Materie (Massen und Energien) im Weltall konstant sei, so dass letztlich nicht im Universum erzeugt oder verschwinden kann, gehe ich davon aus, dass diese wissenschaftlich verifizierte Gesetzmäßigkeit auch fürs Leben gilt... Es kann nicht einfach spurlos aus dem Weltall verschwinden (wohin auch, in ein Paralelluniversum vielleicht?) und demzufolge auch nicht aus dem Nichts entstanden sein.
Craig Venter gelang es, das Genom eines speziellen Bakteriums vollständig zu sequenzieren und im Anschluss auch zu synthetisieren. Er erschuf dadurch allerdings keinesfalls Leben, weil z. B. der lebendige Zellkörper des Bakteriums bereits existent war und nur die DNS des Bakteriums rekonstruiert und in diese lebende Zelle transferiert wurde. Wenn ich aber ein musisches Werk von Beethoven oder Mozart auf ein Notenpapier umschreibe, bin ich noch lange nicht der Schöpfer dieser Werke. Venters Experimente bewiesen, dass selbst die Synthetisierung dieses relativ simpel strukturierten Bakteriums höchstes biologisches Wissen, modernste wissenschaftliche Technik, Intellektualität und überhaupt mentale Energie erforderte. Es ist demnach ziemlich unwahrscheinlich, dass die Komplexität des Lebens jemals zufällig entstanden ist. Zu viele komplizierte und vielschichtige Prozesse sind hieran beteiligt, die systematisches Vorgehen verlangen.
Nachträglich zwei Zitate dazu: "Ich fühle nun, dass es mit meinem irdischen Leben bald aus sein wird. Da ich aber überzeugt bin, dass nichts, was einmal in der Natur existiert, wieder vernichtet werden kann, so weiß ich gewiss, dass der edlere Teil von mir darum nicht aufhören wird zu leben. Zwar werde ich wohl im künftigen Leben nicht König sein, aber desto besser: Ich werde doch ein tätiges Leben führen und noch dazu ein mit weniger Undank verknüpftes." (Friedrich der Große) Und: "Ich glaube, dass Leben ebenso unzerstörbar ist wie Materie. Es hat auf dieser Welt immer eine bestimmte Quantität an Leben gegeben und es wird immer dieselbe Quantität geben. Man kann Leben nicht erschaffen, man kann es nicht zerstören." (Thomas Alva Edison, genialer Erfinder).
3) Man glaubt an die Weiterentwicklung des Einzellers zur Vielfalt unseres heutigen Planet Erde.
Ja, zumindest im mikroevolutiven Bereich ist dies auch durch Beobachtungen im Freiland und bei Züchtungen bestätigt.