Wobei ich bis heute das Problem nicht versteh. Ich wohn in 1 Haus in 1 Straße in 1 Stadt in 1 Kreis in 1 Bundesland und egal von welcher Seite ich das betrachte, ich musste mich nur an 1 Regel halten. Und da das für jeden so ist, seh ich kein Chaos.
nein, das ist eben nicht für jeden so!
für die menschen hier im grenzgebiet ist es durchaus problematisch wenn jedes bundesland und dann auch noch jeder landkreis seine eigenen regeln aufstellt.
ich lebe hier z.b. direkt auf der ehemaligen DDR-grenze, früher todesstreifen - heute grünes band genannt.
wenn ich zur haustür rausgeh muß ich nur ein paar schritte machen und stehe plötzlich nicht mehr in sachsen-anhalt sondern in niedersachsen.
wenn ich mich dann noch 200m nach rechts bewege, stehe ich am knotenpunkt zwischen den landkreisen wolfsburg, gifhorn und salzwedel, wovon die ersten beiden zum bundesland niedersachsen und letzteres nach sachsen-anhalt gehört.
noch ein paar wenige kilometer nach links und ich steh im landkreis helmstedt.
das sind also insgesamt 2 bundesländer und 4 landkreise durch die ich mich täglich bewege wenn ich zu meiner arbeitsstelle, einkaufen oder zum arzt oder apotheke muß.
für mich selber ist das noch gar nichtmal ein großes problem, denn ich habe keine kinder und bin nicht auf den bus angewiesen.
ich muß auch nicht jeden tag einkaufen oder zum arzt und arbeiten tu ich inzwischen überwiegend zuhause.
aber für schulpflichtige kinder und deren eltern, die auf den bus angewiesen sind ist das das reinste chaos.
die eltern müssen ja arbeiten (was im lockdown der 1.welle nur bei denen der fall war, die in systemrelevanten berufen arbeiten) und können die kinder deshalb nicht zur schule fahren (was in der 1. welle auch kein problem war - die schulen waren ja zu).
und selbst wenn ein elternteil zuhause bleibt braucht der andere ja das auto um zur arbeit zu kommen.
nun gibt es hier in den grenzdörfern nunmal gar keine bushaltestellen. die kinder müssen also erstmal zu fuß über die grenze nach niedersachsen und zwar in den landkreis gifhorn. dort können sie in einen bus einsteigen und bis zum busbahnhof mitfahren wo sie dann umsteigen müssen in einen bus, der wieder zurück nach sachsen-anhalt fährt und dort über die ganzen kleinen kleckernester bis zum landkreis salzwedel oder sogar noch weiter, je nach dem, in welche schule sie müssen.
das ist totaler mist weil die inzidenz sich ständig ändert, jeden tag in jedem landkreis anders ist und die busse dann wegen unterschiedlicher einschränkungen auch völlig unterschiedlich fahren. im einen landkreis fahren sie heute vielleicht ganz normal, im nächsten ist der busverkehr eingestellt und im übernächsten stark eingeschränkt. und morgen kann wieder alles ganz anders sein.
ständig *stranden* die kinder irgendwo und wissen nicht, wie sie weiterkommen sollen.
und das war jetzt nur das problem mit den bussen.
da gibt es noch einige dinge mehr, die hier in den grenzbereichen eben nicht so einfach und klar ersichtlich und zu bewältigen sind.
unter der bevölkerung hier hat das - ganz anders als im 1.lockdown, wo eltern und kinder zuhause blieben und alles noch gut durchschaubar und übersichtlich war - schon nach kurzer zeit zu wut und frust geführt.
und die grenze ist lang. viele menschen leben im grenzbereich.
Das ist jetzt auch nichg wirklich ein neuer Zustand. Wenn ich ein Baum fällen will, eine Garage bauen oder Großmutter beerdigen will, dann gibt es bundesweit ganz viele unterschiedliche Regeln, aber nur 1 Regel die für >mich< gültig ist.
.... es sei denn, du lebst in einem grenzbereich.
Und ob die Regeln aus Welle 1 wirklich richtig und wirkungsvoll waren, lass ich mal so im Raum stehen und Zweifel ich stark an. Nicht weil ich es besser wüsste, sonder einfach weil es ganz simpel und offensichtlich noch Welle 2 und 3 gab..
welle 2 und 3 gab es meiner ansicht nach weil allzuviele nicht dran geglaubt haben, dass es sie geben wird.
man hat sich zu sicher gefühlt und war dann im herbst nicht darauf vorbereitet und hat viel zu spät reagiert.
und meiner meinung nach eben auch falsch ... weil man lieber mit den regeln rumexperimentieren mußte anstatt das zu tun, was man in der 1. welle getan hat .... schulen und fabriken dicht.
Und das man die Regel bei 2+3 verschärfen musste, lag wohl hauptsächlich an den Idioten aus Welle 1 und 2.. Denn wenn der Staat für seine Bürger mitdenken muss, bedeutet das am Ende fast immer weniger Freiheiten für alle.
ich empfinde die regeln bei 2 und 3 nicht verschärft.
im gegenteil - während bei 1 alles geschlossen blieb was nicht systemrelevant war, darf doch jetzt alles öffnen was in einem gebiet liegt das unter einen bestimmten inzidenzwert fällt.
und das, obwohl uns die 2. und 3. welle viel härter getroffen haben als die 1.
Und wir wissen allen welchen Leuten wir das zu verdanke haben....
ja, das wissen wir.
ich für meinen teil bin aber nach wie vor davon überzeugt, dass auch die regierung viele vermeidbare fehler gemacht hat, die ab der 2. welle nicht mehr damit zu entschuldigen sind, dass man mit so einer pandemie eben keine erfahrungen hat.
Gut das die ganze Diskussion bald beendet ist, weil die Idioten entweder einfach langsam aussterben oder der Herden Schutz greift und bis auf einen jährlichen Impfaufruf nichts mehr passiert.
Halleluja.. Preiset den Herrn...
ja, da sind wir uns einig
bin in den nächsten tagen nur mehr sporadisch im forum,
also nicht wundern wenn ich nicht immer ganz zeitnah antworte.