C
Condemn
Guest
Sie machen es auch, um sich unabhängig und über den Dingen stehend zu fühlen. (...)
Das ist insgesamt ein sehr interessanter Aspekt, weil das glaube ich menschlich ist. Meine Theorie ist: Wir fühlen uns grundlegend immer ein bisschen unsicher, einfach weil eine große Vielfalt an Unsicherheiten zum Leben gehören. Damit meine ich nicht nur ganz klare und objektive Risiken, z.B. die Tatsache das man im Flugzeug darauf angewiesen ist dass das Ding funktioniert und nicht auseinander bricht und der Pilot weiß was er tut und nicht getrunken hat, sondern auch z.B. die Ohnmacht eines Schülers dessen Lehrer ihn überfordert oder unfair behandelt oder der Junge der sich in ein Mädchen verliebt hat das ihn nicht beachtet usw. Was ich damit sagen will: Unsicherheit ist im Grunde ein fast konstanter Zustand - nur eben mal intensiver und mal weniger intensiv. Wirklich im Griff hat keiner irgendwas.
Rein psychologisch gibt es dann kleine Fluchtmöglichkeiten, z.B. sich ein bisschen souveräner zu fühlen weil man anderen sagt "Ihr habt doch nur Panik". Sich nur souveräner zu fühlen ohne andere auf deren eigene mutmaßliche Panik hinzuweisen funktioniert nicht, woran man schon erkennen kann dass diese Souveränität nicht echt ist. Und wirklich souveräne Menschen würden sich ja auch eher nicht über andere erheben und/oder darüber lustig machen, sondern eher versuchen anderen Angst zu nehmen.
Wie auch immer... lange Rede kurzer Sinn: Diese Corona-Situation hat ja so oder so etwas das "außer Kontrolle" ist und "Gefahr" signalisiert. Die einen sind von dem Risiko dieser Krankheit überzeugt, die anderen glauben an irgendwelche dunklen Hintergründe und müssen zudem damit klar kommen, dass selbst Typen wie Putin und Trump und Boris Johnson sich nach anfänglichem Widerstand dieser Macht im Hintergrund ergeben mussten. Selbst Beate Bahner ist eingeknickt....
Insofern... die haben sowieso mehr Panik.