Erste Zwischenergebnisse der Coronastudie aus Heinsberg (Link folgt ggf. später). Die Studie ermittelt mit 0,37% eine 5x geringere Letalität als die Johns-Hopkins-Universität.
In Zahlen bedeutet das auf 100.000 Infizierte kommen 370 Verstorbene.
Nun, wie Streeck soweit ich weiß selbst in einer Pressekonferenz betonte, sind die Ergebnisse nicht so ohne weiteres auf ganz Deutschland übertragbar.
Daneben gibt es auch schon Kritik und Fragen über die Studienmethodik.
Interessant wäre z.B. wie sie mit Vorerkrankungen umgehen. Wenn diese Lethalität nur junge und gesunde Menschen umfasst, so werden automatisch ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen implizit als irrelevant deklariert.
Daneben ist auch zu beachten, dass diese Sterblichkeit als Rahmenbefingung eine optimale medizinische Versorgung hat. Falls die Intensivstationen überlaufen und so die Versorgung aller Patienten nicht mehr gewärleistet ist, würde auch das die Lethalität steigern.
So oder so, diese 0,37% sind zwar ein schönes Ergebnis, aber keinesfalls in Stein gemeißelt.
Es ist auch nicht die Lethalität alleine, anhand dessen entschieden werden kann und sollte, ob die Isolation gelockert werden kann (und es ist auch nicht das einzige Ergebnis der Studie). Wichtig - ja sogar wichtiger - ist die Reproduktionsrate und der Anteil schwerer Verläufe - und das auch bei Vorerkrankungen, um eben diesen Anteil der Bevölkerung nicht zu ignorieren. Es muss weiter vermieden werden, dass Intensivstationen überlaufen.
Falls abzusehen ist, dass das wirklich gewärleistet ist, wäre das schön. Eine Zahl alleine, von der einer der Verfasser selbst sagt, dass es nicht für ganz Deutschland übertragbar ist, reicht da jedenfalls nicht aus.