Bislang war man von einer geringen Infektiösität ausgegangen
Bislang hatten Untersuchungen allerdings eher ergeben, dass sich im Rachen geimpfter Menschen bei einem Impfdurchbruch deutlich weniger Viren nachweisen lassen als bei Ungeimpften.
Eine neue, noch nicht begutachtete Studie aus Singapur kommt nun auch zu dem Schluss, dass die Viruslast bei infizierten Geimpften schneller absinkt, weil das Immunsystem durch die Impfung die Viren schneller unschädlich machen kann. Allerdings tritt der Effekt demnac h erst nach vier Tagen ein, davor sind die Daten dazu nahezu gleich.
Impfdurchbrüche sind zwar selten, kommen aber offenbar bei der Delta-Variante häufiger vor als bei den bisherigen Virustypen. Allerdings haben Infektionen bei Geimpften meist einen milden Verlauf, auch ist die Sterblichkeitsrate deutlich niedriger als bei Ungeimpften.
Das
Robert Koch Institut (RKI) geht indessen von einer hohen Wirksamkeit der Impfstoffe aus. Auf Grundlage einer Modellanalyse schätzt man dort, dass die Impfungen bisher 706 000 Meldefälle, 76 600 stationäre und etwa 19 600 intensivmedizinische Fälle sowie mehr als 38 300 Sterbefälle verhindert haben. Bei der Betrachtung der täglichen Sterbefälle zeige sich „der vermutlich stärkste Effekt“.
RKI: Hohe Wirksamkeit der eingesetzten Impfstoffe
Die relativ geringe Anzahl der der Impfdurchbrüche sowie die geschätzte Wirksamkeit der eingesetzten Impfstoffe würden die hohe Wirksamkeit aus den klinischen Studien bestätigen, so das RKI. Auch US-Virologen betonen, dass die Wahrscheinlichkeit, das sich
Geimpfte mit der Delta-Variante infizieren, immer noch deutlich geringer ist als bei Ungeimpften.
Um die Frage nach dem Infektionsrisiko, das von Geimpften ausgeht, beantworten zu können, braucht es nun noch weitere Untersuchung mit einer großen Anzahl an Probanden, wie sie beispielsweise in den USA laut CDC angelaufen sind. Vorerst wird daher auch bei uns für Geimpfte zu größerer Vorsicht geraten.