@Emconspirit
Eins versichere ich dir, mit der rebellion fährst du besser als mit der frömmigkeit.
Ansichtssache. Mir ist die Frömmigkeit lieber.
und dir das reden und handeln mit ihm wie von ganz alleine gelingt [...] in dem moment wo du dich vergisst
Ja, diesen schönen Zustand meinte ich auch mit ich-synthon sein. Leider ist er - anscheinend auch bei anderen - viel zu selten.
@WildThing
Was ist aber, wenn ich ein anderer ist?
Also versuch ich auf diese Frage mal psychologisch statt philosophisch einzugehen.
Ich behaute, dass sich ein gesunder Mensch sich mit seinem Ich identifizieren kann. Ihm stellt sich die Frage nicht oder nur selten, ob sein Ich ein anderes sein könnte. Er weiss, was fest und wirklich ist: Seine Vergangenheit. Der Jetzt-Zustand (Ort, Zeit, Beruf, gut gelaunt, schlecht gelaunt).
Und das was nicht fest und wirklich erscheint, zum Beispiel, wie das Gefühl A zustande kommt oder weshalb Kollege B so und so auf mich reagiert, stört mich nicht weiter, denn ich weiss ja, dass ich das nicht so genau weiss. In diesem Fall bildet man sich wahrscheinlich verschieden Theorien, wie eben Gefühl A zustande kommen könnte, und wählt sich unter Umständen die plausiblere aus.
Du schreibst:
Hier unterstellst du einfach das du wüssest,was Du bist.
Nein, das unterstelle ich nicht. Wenn jemand am besten weiss, wer ich bin, dann ich. Im Bereich Psychologie weiss ich ziemlich genau, wer ich bin! Wüsste ich nicht, wer ich bin, hätte ich eine psychische Störung.
@sidala
Wenn ich experimentiere und z.B. einen Stoff ver-wässern will, dann habe ich das Ziel vor Augen,
nämlich den Zustand Wasser.
In meinem Fall habe ich ein konkretes Ziel vor Augen. Auch der Weg ist ziemlich konkret.
Aber wie in deinem Experiment, weiss man nicht, was noch für Nebenprodukte entstehen könnten, nützliche oder vielleicht auch eher Stolpersteine.
Was so verschieden gesehen wird, kann mir nicht als Grundlage für mein Selbstbild dienen. Es ist
dafür nicht brauchbar.
Das muss man einfach hinnehmen: Der eine denkt, du bist ein Versager, der andere denkt, du bist erfolgreich.
Du verankerst ja in
nicht: Ich bin ein Versager und ich bin erfolgreich.
Du verankerst: Person A denkt, ich bin ein Versager, Person B denkt, ich bin erfolgreich.
Deshalb kein Widerspruch!
Eine wandelbare Grundlage bringt mein konstruiertes Selbstbild früher oder später zum Einsturz,
darauf kann ich nicht aufbauen, zu unzuverlässig.
Meine Güte, das Selbstbild ist doch nichts festes, statisches, gleichbleibendes!?
Wenn du einmal eine halbe Stunde später aufstehst als gewöhnlich, ist dann dein Selbstbild zerstört? Wohl kaum und andernfalls wäre man psychisch gestört.
Das Leben ist so, dass Person A mal so über dich denkt, dann auch mal wieder so.
Das Leben ist so, dass du mal arbeitslos bist und mal einen Beruf hast.
Das Wandelbare/Unbeständige/Unberechenbare macht das Leben doch erst zum selbigen.
Und diese Tatsache gehört auch zum Selbstbild.
Heute traurig, morgen glücklich oder so ähnlich...