Wie ich in die Schule gegangen bin, war das Lesen von schwierigeren Büchern noch was Gutes, man hat sich mit der Vergangenheit auseinandergesetzt. Shoa, Drogen, Gewalt, Diskriminierung, Sklaverei, das hat eigentlich zu den Dingen gehört, mit denen wir Schüler uns beschäftigen sollten, wir sollten hinschauen, damit wir die Welt kennen lernen und vielleicht was verändern.
Das hat sich anscheinend sehr geändert.![]()
Mich vermag es zu irritieren, dass wir einerseits tagtäglich in Echtzeit und hochauflösend mit den schlimmsten Zuständen der heutigen Zeit bombardiert werden, ohne je wirklich verschnaufen zu können. Und es andererseits einen Trend in Richtung Palliativ-Gesellschaft zu geben scheint, die wenn möglich jede tiefere Auseinandersetzung mit den unangenehmen Realitäten unserer Welt und unseres Lebens vermeiden möchte.
Vielleicht führt das eine Extrem auch zum andern. Und vielleicht wird eines Tages selbst die Kunst nur noch dem Eskapismus dienen dürfen.