Ich musste früher immer als "Amtsperson" bei den Wahlen dabei sein und ab und zu wurde ich auch der fliegenden Wahlkommission zugeteilt.
Da habe ich selbst gesehen, dass Pflegepersonal dementen Patienten sogar die Hand geführt hat beim Kreuzerl machen. Das war üblich und nicht die Ausnahme. Oder sie haben die Patienten daran erinnert, dass sie das ja geübt hatten und sie zB. im 1. Kreis ihr Kreuzerl machen sollen usw.
Das 1. Mal war ich etwas schockiert, aber da weder der Wahlleiter noch die Beisitzer noch die Vertrauensmänner etwas gegen diese Praktiken hatten, wollte ich keinen Aufstand machen. Vor allem auch deswegen, weil es mich eigentlich nichts anging, ich war nur für das Organisatorische zuständig.
Die 89-jährige Großmutter von unseren Freunden ist vor 2-3 Jahren ins Heim gekommen. Sie ist schwer dement, ein Rund-um-die-Uhr Pflegefall und weiß nicht einmal mehr die Namen ihrer Kinder oder Enkel und erkennt sie auch nicht mehr.....eigentlich weiß sie überhaupt nichts mehr von ihrem Leben. Aber sie war lt. Auskunft der Station tatsächlich in der Lage, den Wunsch zu wählen zu äußern. Und natürlich ist sie diesem Wunsch per Briefwahl ohne Beisein ihrer Angehörigen nachgekommen
So etwas darf nicht passieren und damit wird unsere Demokratie in den Dreck geworfen. Mit Zustimmung aller, die sich jetzt darüber lustig machen.