Das Problem ist m.A.n. nicht, dass Regierende NICHT zum Wohle des Volkes handeln wollen, sondern dass sie es sehr oft gar nicht können bzw. gibt es da ja gewisse Konflikte die leider sehr natürlich für uns Menschen insgesamt sind. Nimm etwa eine der bedeutendsten Themen überhaupt: Vermögensverteilung (damit meine ich nicht nur Geld, sondern alles was Vermögen sind). Linke Regierungen haben dieses Thema oft als Priorität und sie liegen m.A.n. sehr richtig damit. Die Chancen-Ungleichheit, die Macht-Ungleichheit (weil Vermögen eben immer auch Macht mit sich bringt) sind ein Grundübel - vielleicht sogar DAS Grundübel.
Wenn man sich aber jetzt vorstellt, dass eine linke Partei an die Macht käme (etwa die LINKE in Deutschland) und dann umsetzen sollte wovon sie überzeugt sind, dann würde auch das zuerst mal in eine Krise führen. Das gesamte System steht auf tönernen Füßen und eine Veränderung der Regeln wäre das Ende des Schneeballsystems von dem bisher die Mehrheit eher noch profitiert, wobei das so oder so enden wird.
Das Problem in Fragen der Macht sind sehr komplexe Verstrickungen und sehr unterschiedliche Interessen und die Spielregeln des Gesamtsystems sind mittlerweile extrem festgefahren. Da gibt es nur noch verschiedene Szenarien für Eskalationen. Politische Umbrüche sind ein Szenario... und die kommen sowieso. Sie kommen schleichend (wobei es eigentlich verdammt schnell geht) mit den derzeitigen Strukturen oder sie kommen nach einem Crash als extreme Antwort oder sie kommen vorher und beschleunigen die Eskalation.
Hofer steht da m.A.n. für ein Puzzlestück auf dem Weg in eine Eskalation, mindestens als Symptom bzw. eine Art Vorbote. VDB wirkt für mich wie der perfekte "weiter so - Kandidat", fest verankert in bestehenden Strukturen, die ebenfalls in ein Extrem laufen das vielen nicht klar ist.
Insofern... die personelle Frage ist da eher symptomatisch. Die Hauptrolle wird die Zeit spielen, denn so wie alle Wege nach Rom führen, führen in der EU momentan alle Wege in Eskalationen.