Bundespräsidentenwahl 2016 Österreich

Das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was diejenigen, die es ideologisch ausschlachten wollen, hineininterpretieren wollen.

Sieht oberflächlich so aus, aber der Haken an der Sache ist, dass er sich selber widerspricht, indem erst jeder angeblich tragen kann was er will, aber dann werden plötzlich Frauen hier aufgrund falsch verstandener Solidarität ganz generell dazu aufgefordert ein bestimmtes Kleidungsstück zu tragen. Ist dir natürlich nicht aufgefallen, der innere Widerspruch, der grüne Politik eigentlich mittlerweile insgesamt begleitet, was damit zu tun hat dass kompletter kultureller Relativismus schlicht nicht mit progressiven Werten in Übereinstimmung gebracht werden kann. Der fehlgeleitete Versuch geht dann folgefalsch einher mit Naivität und Realitätsverweigerung.

Ist dir nicht klar geworden, dass ich hier im Forum ständig sage, dass gerade auch Hypokrisie das Problem ist? Man ist nur solange für Frauenrechte, wie das mit der falsch verstandenen Toleranz in Übereinstimmung zu bringen ist. Ist es das nicht mehr, werden Frauen plötzlich dazu aufgefordert ebenfalls ein Symbol der Unterdrückung anzuziehen, um angeblich "solidarisch" zu sein. Solidarisch mit patriarchaler Unterdrückung, ganz großartig...

Es ist eben schlicht unmöglich, uns bestimmten Ideologien total anzubiedern und gleichzeitig ein Feminist (hier in diesem Fall, gilt sonst allgemein auch für andere progressive Ideen) zu sein. Diese Politik der Quadratur des Kreises kann nicht gelingen.
 
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http://derstandard.at/2000056623970/VdB-in-der-Zuspitzungsfalle?_blogGroup=1&ref=rec
Tucholsky sagte sinngemäß: Ironie – in Deutschland immer in Kursivschrift setzen! Soll heißen: In einer Nation von habituellen Ernstnehmern darf man nicht das Risiko eingehen, durch die Verwendung von frivolen Anspielungen, paradoxen Pointen, witzigen Hyperbeln missverstanden zu werden.
Analog gilt das auch für Österreich, mit dem Zusatz, dass man hierzulande zusätzlich die Kunst des böswilligen Missverstehens entwickelt hat.
 
Ein Bundespräsident hat nichts "ironisch zuzuspitzen", weil seine Position nicht die eines Satirikers ist.
Er ist der höchste Staatsmann. Wer sich so in seiner Funktion verirrt müsste auch zurücktreten.

Aber letztlich sehe ich nicht, dass hier irgendwas in irgendeiner Form nicht ernst gemeint war, sondern ironisch.

Van der Bellen hört sich dabei sehr ernst an. Das ist nur ein Versuch von anderen seine Aussagen zu retten, die definitiv nicht in eine säkulare Demokratie gehören.

Er hat nicht alle Frauen aufzufordern ein Kleidungsstück aus Solidarität zu tragen, welches für Unterdrückung steht. Und er hat dies auch nicht anzudeuten als zukünftige Notwendigkeit, sollten die Leute da weiter "phobisch" in dem Zusammenhang sein.

Tut mir leid, da ist alles ernst gemeint. Was wir nicht wissen ist, wie weit diese Leute gehen würden. Aber es erinnert schon viel mehr an den Veggieday wie an einen überspitzten "Witz".

Ich weiß wie sich der Postillon liest...Und das ist kein solcher Beitrag, leider. Auch wenn er in einer normalen Gesellschaft dorthin passen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
glücklicherweise bist du wohl nicht in der position den rücktritt des ö.bundespräsidenten erfolgreich zu fordern.

Nein, ich bin nicht mal Österreicher. Ich mache nur die entsprechenden Mitglieder (vor allem Frauen) im Forum darauf aufmerksam, dass ihr höchster Politiker, sofern sich eine angebliche "Phobie" nicht ändert, sie generell dazu auffordern will ein Kleidungsstück zu tragen, was für weibliche Unterdrückung steht.

Wenn er das christlich motiviert gesagt hätte (verhüllt euch und reizt die Männer nicht), hätten die selben Leute, die mich hier kritisieren einen Aufstand gemacht. Passiert aber nun nicht (im Gegenteil), weil es sich um eine andere Religion handelt. Eure Hypokrisie ist erschreckend.
 
In Österreich leben derzeit rund 600.000 Muslime, das sind sieben Prozent der Bevölkerung. In Wien sind es 12,5 Prozent. Die allermeisten von ihnen werden hier bleiben und an ihrer muslimischen Identität festhalten. Entweder wir schaffen es, ihre und unsere Lebensstile kompatibel zu machen, oder wir müssen mit einer misstrauischen und von der Mehrheit mit Misstrauen beäugten Parallelgesellschaft leben.
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Es wird von ihnen Anpassung verlangt, und das ist auch in Ordnung, wenn es dabei um Rechtsstaat, Demokratie, Gleichberechtigung der Geschlechter geht. Ehrenmorde und Zwangsheiraten sind ein No-Go. Aber keine Kopftücher? Keine sichtbaren Moscheen? Keine adäquate Repräsentation in der Gesellschaft? Wenn wir wollen, dass sich die religiöse Minderheit der Muslime im Lande heimisch fühlt und sich mit Österreich identifiziert, dann müsste die Mehrheitsgesellschaft ihr ein Stück weiter entgegenkommen, als sie es derzeit tut.
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Muslime beten heute in Österreich in versteckten Gebetsräumen wie seinerzeit die Juden und die Protestanten vor Kaiser Josephs II. Toleranzpatent. Dass es auch anders geht, haben die Bewohner von Bad Vöslau bewiesen: Dort gibt es eine gemeinsam entwickelte moderne Moschee, die einem öden Arbeiterviertel architektonisch gut tut und auch von der einheimischen Bevölkerung geschätzt wird. Moscheen sind für muslimische Zuwanderer ein Stück Heimat, man kann dort Familienfeste feiern, Verwandte und Freunde treffen.
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Und ist es, wie die Aufregung um Bundespräsident Van der Bellens Sager suggeriert, wirklich so schwer, sich an Kopftücher im Straßenbild zu gewöhnen? Ja, sie sind im Koran nicht vorgeschrieben. Aber man trägt sie halt, weil das so Sitte ist. In London gab es vor Jahren eine Debatte um die Sikhs, die mit ihren Turbanen auf dem Kopf in der Großstadt Autobusse lenkten. Inzwischen sind die riesigen Dienstmützen dieser Männer, die auf deren Turbane passen, für alle Londoner vertrauter Anblick.

https://www.google.at/url?sa=t&rct=...EAAlTtFaUSXVn0yGQ&sig2=G_IzXToEJHwmWduzQg0vpg
 
In Österreich leben derzeit rund 600.000 Muslime, das sind sieben Prozent der Bevölkerung. In Wien sind es 12,5 Prozent. Die allermeisten von ihnen werden hier bleiben und an ihrer muslimischen Identität festhalten. Entweder wir schaffen es, ihre und unsere Lebensstile kompatibel zu machen, oder wir müssen mit einer misstrauischen und von der Mehrheit mit Misstrauen beäugten Parallelgesellschaft leben.
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Es wird von ihnen Anpassung verlangt, und das ist auch in Ordnung, wenn es dabei um Rechtsstaat, Demokratie, Gleichberechtigung der Geschlechter geht. Ehrenmorde und Zwangsheiraten sind ein No-Go. Aber keine Kopftücher? Keine sichtbaren Moscheen? Keine adäquate Repräsentation in der Gesellschaft? Wenn wir wollen, dass sich die religiöse Minderheit der Muslime im Lande heimisch fühlt und sich mit Österreich identifiziert, dann müsste die Mehrheitsgesellschaft ihr ein Stück weiter entgegenkommen, als sie es derzeit tut.
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Muslime beten heute in Österreich in versteckten Gebetsräumen wie seinerzeit die Juden und die Protestanten vor Kaiser Josephs II. Toleranzpatent. Dass es auch anders geht, haben die Bewohner von Bad Vöslau bewiesen: Dort gibt es eine gemeinsam entwickelte moderne Moschee, die einem öden Arbeiterviertel architektonisch gut tut und auch von der einheimischen Bevölkerung geschätzt wird. Moscheen sind für muslimische Zuwanderer ein Stück Heimat, man kann dort Familienfeste feiern, Verwandte und Freunde treffen.
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Und ist es, wie die Aufregung um Bundespräsident Van der Bellens Sager suggeriert, wirklich so schwer, sich an Kopftücher im Straßenbild zu gewöhnen? Ja, sie sind im Koran nicht vorgeschrieben. Aber man trägt sie halt, weil das so Sitte ist. In London gab es vor Jahren eine Debatte um die Sikhs, die mit ihren Turbanen auf dem Kopf in der Großstadt Autobusse lenkten. Inzwischen sind die riesigen Dienstmützen dieser Männer, die auf deren Turbane passen, für alle Londoner vertrauter Anblick.

https://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjJ3djzl9nTAhXsA8AKHQWjAR4QqOcBCCMwAA&url=http://derstandard.at/2000056930668/Kopftuecher-Was-auch-gesagt-werden-muss&usg=AFQjCNG8Jo2_cncqsEAAlTtFaUSXVn0yGQ&sig2=G_IzXToEJHwmWduzQg0vpg

Das geht aber komplett daran vorbei was hier das Problem ist, dass nämlich Van der Bellen ALLE Frauen in Österreich dazu auffordert aus Solidarität ein religiöses (Verstoß gegen den säkularen Staat) Symbol der Unterdrückung (und wenn Männer und gar Staaten es so fordern ist das de facto auch der Fall, egal wie man sich das schönredet) zu tragen , sollte sich an einer vermeintlichen "Phobie" nichts ändern, ungeachtet dessen, dass es gute Gründe gibt "phobisch" zu sein, worüber ich aber kaum weiter sprechen kann, weil es hier :censored: ist. Man denke jedenfalls zum Beispiel an das Wahlverhalten in Bezug auf Erdogan, in Österreich noch eindeutiger als in Deutschland.

Auch Personen aus diesen Ländern haben Van der Bellen massiv kritisiert, wie ich verlinkt habe.
 
@PsiSnake, Sinnlos, Manche können oder wollen nicht verstehen............
LG:flower2: (ohne solidarisches Kopftuch, das wird nie geben)

Es hilft immer, wenn man tatsächlich Argumente hat.
Dass es wohl auch nicht mehr ist, wie wenn ich zur Wahl gehe, und meine Stimme unter Millionen abgebe, ist mir klar, aber wenn bei einer Wahl jeder zuhause bleibt kann man auch die Demokratie vergessen. Genauso hilft es wenn genug Leute über Missstände schreiben oder sprechen, innerhalb der Gruppen (wie in einem Forum) in denen sie sich eben bewegen.

LG PsiSnake
 
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Es hilft immer, wenn man tatsächlich Argumente hat.
Dass es wohl auch nicht mehr ist, wie wenn ich zur Wahl gehe, und meine Stimme unter Millionen abgebe, ist mir klar, aber wenn bei einer Wahl jeder zuhause bleibt kann man auch die Demokratie vergessen. Genauso hilft es wenn genug Leute über Missstände schreiben oder sprechen, innerhalb der Gruppen (wie in einem Forum) in denen sie sich eben bewegen.

LG PsiSnake

Aus Anlass der ersten 100 Tage im Amt hat sich VdB selbstkritisch zu seinen Worten geäußert und die Aussage bedauert.
http://derstandard.at/2000056997788/Van-der-Bellen-zu-Kopftuch-Sager-Ja-es-war-ein
Van der Bellen zu Kopftuch-Sager:
"Ja, es war ein Fehler"
Der Bundespräsident spricht von einer "missglückten Kommunikation". Ihm sei es "schlicht um Freiheitsrechte gegangen"
 
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