brave new world

Das Problem ist aber eher die "unsichtbare Grenze", die da gezogen wird. Wenn es keine non-BtMG Arzneimittel mit ähnlichem Wirkpotential gäbe, würden Ärzte auch weniger zögern, diese Grenze zu überschreiten. So werden sie sich - ungeachtet des Profils - immer für die non-BtMG Lösung entscheiden, obwohl es in vielen Fällen sicher (für den Patienten) bessere Lösungen gäbe.

Ja... sehe ich nicht anders. Hat beides Vor- als auch Nachteile. Meine Meinung ist insgesamt, dass die Angst vor Abhängigkeit zwar nicht übertrieben, aber der Umgang damit falsch ist, schon rein psychologisch. Auch Cortison macht körperlich abhängig, aber bei Schmerzmitteln sehen viele eine Abhängigkeit sofort als Drogenproblem... Ich war oft abhängig... durchaus auch psychisch. Und ich habe daraus nie ein Geheimnis gemacht, weil ich mir einfach dachte: Wenn man das Zeug nimmt... ist das eben eine Konsequenz und die muss man tragen. Und ich glaube, genau diese Einstellung war hilfreich, es dann auch wieder lassen zu können. Der Umgang mit dem gesamten Thema sollte entspannter sein, verständnisvoller wenn man so will.
 
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Die Unterscheidung zwischen BtMG und non-BtMG ist allerdings ziemlich willkürlich. Dextropropoxyphen ist z.B. überhaupt keine große Sache, trotzdem steht es in Anlage II. Tramadol könnte man meiner Meinung nach ohne weiteres ins BtMG aufnehmen, da dort so Sachen wie Codein auch aufgeführt sind.

Die eigentliche Unterscheidung ist: verschreibungsfähig oder nicht-verschreibungsfähig. Auf Deutsch; legal oder illegal.

Ich glaube mal, ich hatte es ausführlich erklärt, aber du kommst ja so langsam drauf, richtig, die Unterscheidung ist verschreibungsfähig oder nicht. Nicht verschrieben und du bist im Besitz solche BtM, ist es illegal. Und da gibt es dann ganz feine Unterschiede.

Dazu, hast du bei Tramal selbst etwas schönes geschrieben, dass einige Inhaltsstoffe sehr wohl unter das BtMG fallen könnten. Das ist aber nur der eine Punkt, dass andere, die Wirkung, der festen Anbietung und der flüssigen Form.
Und da sind sie schon lange hinter Tramal her, seitdem es das Zeug gibt und ich kann jetzt nicht sagen, ob es im BtMG ist oder nicht. Tilidin Tropfen sollten n. meinem Kenntnisstand aufgenommen werden und das würde dann auch Tramal betreffen.

Denn der Haken ist bei den flüssigen Mitteln, die Wirkweise, die viel schneller einsetzt und bei höheren Dosierungen viel heftiger ist. Genau das Problem, warum man von dem Zeug sehr schnell abhängig wird. Daher auch immer in den Studien so lustig, nein, eine vermehrte Abhängigkeit wurde nicht festgestellt. Lachnummer, da haben die, die Schmerzpatienten aber nicht gefragt.

Nur noch einmal, ich kenne diese Diskussion, ob nun BtM, oder nicht, seit 22 Jahren, wovon ich 10 Jahre das Mittelchen brauchte, um es fein auszudrücken. Und für mich ist es BtM.
Keine Frage, es wird gebraucht und hier liegt wohl auch einer der Haken, denn bei gewissen Schmerzen geht es nicht anders.

Und ja, es gibt auch viel Heftigeres, Benzos sind da auch so ein Thema, aber dazu fehlt mir noch die persönliche Erfahrung, nehm den Kram erst seit knapp ein Jahr und auch nur mit Vorsicht, sporadisch.
Ich habe, halt aus eigenem Gebrauch, eine andere Einstellung dazu. 10 Jahre Medi-Junkiee, gefolgt von Speiseröhrenverätzung, danach gut 10 Jahre fast Abstinenz von allen Medis, verbunden mit dem Ertragen der Schmerzen und nun geht es wieder los mit Medi-Junkiee, aber unter meiner Kontrolle, da man dazu gelernt hat. Und ich möchte es nie wieder so haben, steht das Fläschchen im Kühlschrank, nie wieder. Genauso wenig, brauche ich nochmals ein verätzen von Schleimhäuten ....... auch, nie wieder.
 
Ja... sehe ich nicht anders. Hat beides Vor- als auch Nachteile. Meine Meinung ist insgesamt, dass die Angst vor Abhängigkeit zwar nicht übertrieben, aber der Umgang damit falsch ist, schon rein psychologisch. Auch Cortison macht körperlich abhängig, aber bei Schmerzmitteln sehen viele eine Abhängigkeit sofort als Drogenproblem... Ich war oft abhängig... durchaus auch psychisch. Und ich habe daraus nie ein Geheimnis gemacht, weil ich mir einfach dachte: Wenn man das Zeug nimmt... ist das eben eine Konsequenz und die muss man tragen. Und ich glaube, genau diese Einstellung war hilfreich, es dann auch wieder lassen zu können. Der Umgang mit dem gesamten Thema sollte entspannter sein, verständnisvoller wenn man so will.

Entspannter, ja. Keine Frage, denn kein Mensch sollte eigentlich Schmerzen ertragen müssen.

ABER, man sollte auch zulassen, wie viele Jahre will ich noch auf der Erde verbringen und wenn ich noch 30 Jahre will, stelle ich mir die Frage, was nehme ich heute gegen die Schmerzen.
Denn wenn ich heute das Heftigste nehme, was ist in 5 Jahren, was in 10 Jahren, denn die Schmerzen werden bei mir zunehmen, auf Dauer und wenn ich heute schon die heftigsten Dinger reinpfeife, was für eine Steigerung gibt es dann noch. Eigentlich keine mehr, denn die Vorgaben und Vorschriften inkl. Verboten , werden auf Dauer noch strikter werden.
 
Entspannter, ja. Keine Frage, denn kein Mensch sollte eigentlich Schmerzen ertragen müssen.

ABER, man sollte auch zulassen, wie viele Jahre will ich noch auf der Erde verbringen und wenn ich noch 30 Jahre will, stelle ich mir die Frage, was nehme ich heute gegen die Schmerzen.
Denn wenn ich heute das Heftigste nehme, was ist in 5 Jahren, was in 10 Jahren, denn die Schmerzen werden bei mir zunehmen, auf Dauer und wenn ich heute schon die heftigsten Dinger reinpfeife, was für eine Steigerung gibt es dann noch. Eigentlich keine mehr, denn die Vorgaben und Vorschriften inkl. Verboten , werden auf Dauer noch strikter werden.

Das Verrückte dabei ist ja, dass die morphinen Mittel am verträglichsten sind. Hätte ich soviel Diclofenac oder auch nur Aspirin genommen, wie ich Tramal oder echte Morphine nahm... weiß ich nicht wie das ausgegangen wäre. Aber abgesehen von dem Problem der Abhängigkeit sind die harten Sachen wirklich am besten.
 
Das Verrückte dabei ist ja, dass die morphinen Mittel am verträglichsten sind. Hätte ich soviel Diclofenac oder auch nur Aspirin genommen, wie ich Tramal oder echte Morphine nahm... weiß ich nicht wie das ausgegangen wäre. Aber abgesehen von dem Problem der Abhängigkeit sind die harten Sachen wirklich am besten.

ist so.

und doch scheissens sich in at noch fürchterlich in die boxershorts menschen im letzten kapitel (pflegeheim) mit ausreichend morphinen zu versorgen.
da wird dann gern aus unsicherheit das neuroleptikum erhöht, und die leut können in ihrer zombiestarre nichtmal mehr schmerz zum ausdruck bringen.
ok es lockert sich eh schon langsam. trotzdem arg zu beobachten.

hab mal aufgeschnappt, dass irgendwo im amiland multimorbiden moribunden, äh mehrfacherkrankten sterbenden, schonmal eine mischung aus heroin und kokain verabreichen. speedball im pflegeheim, hihi:D
 
Das Verrückte dabei ist ja, dass die morphinen Mittel am verträglichsten sind. Hätte ich soviel Diclofenac oder auch nur Aspirin genommen, wie ich Tramal oder echte Morphine nahm... weiß ich nicht wie das ausgegangen wäre. Aber abgesehen von dem Problem der Abhängigkeit sind die harten Sachen wirklich am besten.

auch keine Frage, sie wären das beste, wenn die Anwendungszeit überschaubar ist, begrenzt zu sehen ist. Dann kann man starke Schmerzen mit einer richtigen Keule richtig bekämpfen.
Auch z.B. am Lebensende zur Erleichterung.

Aber, bei Dauerschmerzpatienten, sind alle gearteten Schmerzmittel oder auch BtMs auf Dauer problematisch. Denn wir haben eine dumme Funktion des Körpers, je mehr Schmerzmittel eingesetzt wird, um so mehr wird auch das Schmerzlevel runtergefahren, was eine logische Konsequenz ist. Es wird dann schneller Schmerz empfunden, eine Problematik in der Behandlung von Dauerschmerzpatienten.

Das meinte ich mit dem, was ist in 5 Jahren, 10 Jahren, 20 Jahren. Denn man muss immer steigern, bei Dauereinnahme und irgendwann ist dann keine Steigerung mehr möglich und dann wird es hart. Schmerzmittel runterfahren, bis zum Absetzen. Schmerzen ertragen und damit wieder den Schmerzlevel hochfahren und wieder die Tretmühle.

Mit BtMs im Grunde genau das Gleiche, Suchtfaktor, Steigerung. Man müsste jetzt gegenüberstellen, womit steht man es besser durch, und dazu fehlt einem quasi die Vergleichsmöglichkeiten, höchstens mit den reinen Drogenjunkies und das sieht auch nicht so rosig aus.

Da bleibe ich lieber auf meinem Weg, Dosen gering halten und lieber auch Schmerzen ertragen. Ja, Diclo und ASS sind auch nicht auf Dauer so amüsant, die gehen irgendwann auf den Körper. Ich hatte, die Kombi Ibu, Tramal und Entspannungsmittel (schön umschrieben) und die Kombi hat einen Vorteil, man merkt nicht mehr, wenn sich der Magen umdreht.;)

Und heute, fahre ich mit Ibu und Tetra, gezielt, nur noch nach Bedarf, ganz gut. Ertrage bis zu einem gewissen Level lieber die Schmerzen. Ich haue dann lieber einen Tag mehr rein, als jeden Tag den gleichen Schmerzmittelstand zu halten. Und das scheint bei mir besser zu klappen. Denn täglich auf einem Level zu halten, bringt nichts bei mir. Es knallen dann trotzdem die Schmerzen immer mal wieder stärker durch und dann muss ich wieder mit Steigerung ran.
Ist aber nur meine Erfahrung.
 
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auch keine Frage, sie wären das beste, wenn die Anwendungszeit überschaubar ist, begrenzt zu sehen ist. Dann kann man starke Schmerzen mit einer richtigen Keule richtig bekämpfen.
Auch z.B. am Lebensende zur Erleichterung.

Aber, bei Dauerschmerzpatienten, sind alle gearteten Schmerzmittel oder auch BtMs auf Dauer problematisch. Denn wir haben eine dumme Funktion des Körpers, je mehr Schmerzmittel eingesetzt wird, um so mehr wird auch das Schmerzlevel runtergefahren, was eine logische Konsequenz ist. Es wird dann schneller Schmerz empfunden, eine Problematik in der Behandlung von Dauerschmerzpatienten.

Das meinte ich mit dem, was ist in 5 Jahren, 10 Jahren, 20 Jahren. Denn man muss immer steigern, bei Dauereinnahme und irgendwann ist dann keine Steigerung mehr möglich und dann wird es hart. Schmerzmittel runterfahren, bis zum Absetzen. Schmerzen ertragen und damit wieder den Schmerzlevel hochfahren und wieder die Tretmühle.

Mit BtMs im Grunde genau das Gleiche, Suchtfaktor, Steigerung. Man müsste jetzt gegenüberstellen, womit steht man es besser durch, und dazu fehlt einem quasi die Vergleichsmöglichkeiten, höchstens mit den reinen Drogenjunkies und das sieht auch nicht so rosig aus.

Da bleibe ich lieber auf meinem Weg, Dosen gering halten und lieber auch Schmerzen ertragen. Ja, Diclo und ASS sind auch nicht auf Dauer so amüsant, die gehen irgendwann auf den Körper. Ich hatte, die Kombi Ibu, Tramal und Entspannungsmittel (schön umschrieben) und die Kombi hat einen Vorteil, man merkt nicht mehr, wenn sich der Magen umdreht.;)

Und heute, fahre ich mit Ibu und Tetra, gezielt, nur noch nach Bedarf, ganz gut. Ertrage bis zu einem gewissen Level lieber die Schmerzen. Ich haue dann lieber einen Tag mehr rein, als jeden Tag den gleichen Schmerzmittelstand zu halten. Und das scheint bei mir besser zu klappen. Denn täglich auf einem Level zu halten, bringt nichts bei mir. Es knallen dann trotzdem die Schmerzen immer mal wieder stärker durch und dann muss ich wieder mit Steigerung ran.
Ist aber nur meine Erfahrung.

nix hinzuzufügen.
toll:thumbup:
 
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