Was interessiert Dich das eigentlich, wo Dir Menschen die nicht zu Deinem "Rudel" gehören, doch so egal sind?
Als Argument dürfen sie herhalten?
Weil ich, wenn auch sehr theoretisch (meine zukünftige Wohnlage ließe solche Maßnahmen kaum zu) ebenfalls betroffen sein könnte. Hier geht es um's Prinzipielle. Ich empfinde es ganz allgemein als Dreistigkeit, daß Menschen, die sich krummgelegt haben, um schön zu wohnen, die Wohnqualität versaut wird. Auch wenn ich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nie betroffen sein werde, ich kann den Ärger mehr als gut nachvollziehen. Ich hab selber vor Jahren in einen Dorf gelebt, dem ein Wohncontainer auf's Auge gedrückt wurde. Die Leute waren "begeistert", bislang nur einfach zugeklinkte Türen (wie damals auf dem Land noch oft üblich) erhielten Sicherheitsschlösser, denn was in den Container einzog, wirkte nicht gerade vertrauenserweckend. Wer bei einer solchen Nachbarschaft Grund und Boden samt Haus besitzt hat die A-Karte gezogen. Mieter können einfach wegziehen.
Und die 2 Euro mehr für eine Tafel Schokolade, oder 10 Euro mehr für ein Pfund Kaffee kämen den meisten Deutschen doch wohl eher nicht in die Tüte, oder?
Forget it, würde ich schlicht nicht mehr kaufen, so gerne ich Kaffee trinke.
Damit wurde Afrika mitsamt der dort lebenden Menschen zur bloßen Ressource, die Menschen versklavt, die Kultur dort großenteils zerstört, die vorher nie auf den Kapitalismus ausgelegt war, dem sie anschließend dienen musste ... und die Folge davon ist nach der Absetzung der Kolonialherren ein teilweise ganz schön zerstörtes Etwas.
Eine Verantwortung haben wir als Kinder der Kolonialherren da wohl irgendwie schon, ne?
Hier muß ich jetzt schon wiedersprechen. Diese Geschichte ist erheblich älter. Schon das Ägyptische Reich hatte da seine Finger drin, später die Römer, die "Araber", die einen mehr als schwunghaften Sklavenhandel betrieben und die Afrikaner selber, die sich in Stammeskriegen gegenseitig zerfleischten und in die Sklaverei verkauften. Die Kolonialherren kamen er ganz am Schluß. Übrigens sind die Afrikaner selber üble Rassisten: Wie dort z.B. die Khoisan und Ituri-Pygmäen behandelt werden, das spottet jeder Beschreibung.
Bei der Entlassung in die Selbstständigkeit waren die Startbedingungen m.W. größtenteils gut. Aber wenn man dann die Weißen verjagt und ermordet, sich das Land unter den Nagel reißt, die Landmaschinen abfackelt und alles verlottern läßt (Großfarmen, Bergwerke etc., dann kann das nichts werden: Landwirtschaft und Bergbau muß man halt anständig gelernt haben, sonst geht's schief. Hier hätte man systematisch auf das Know How der Weißen zurückgreifen sollen, von ihnen lernen und darauf aufbauen. Den Despoten, die an die Macht kamen, war es wichtiger, ihre Klientel durch Vertreibung und Mord mit Land zu versorgen und Stimmen zu kaufen und sich systematisch selber die Taschen vollzustopfen. Rhodesien war mal einer der reichsten Staaten Afrikas. Heute ist es nur noch abgewirtschaftet. Und daran ist nicht der "Westen" schuld, das ist hausgemacht durch Unfähigkeit und Korruption.
das Fair Trade Zeug schmeckt nämlich grauslich.
Stimmt. Hab's mal (war mehr Zufall) probiert, ich glaube, es war Kaffee. Konnte man keinem Esel in's Ohr schütten. Gruselige Qualität und viel zu teuer. Was bei uns aus Afrika, Indien o.ä. kommt, ist eh marginal und leicht ersetzbar, wenn's zu teuer wird. Zitrusfrüchte kommen z.B. sehr oft aus Spanien, manches Obst je nach Jahreszeit aus Neuseeland. "Exotisch" sind etliche Gewürze...
LG
Grauer Wolf