Natürlich, bin ich voll bei Dir. Aber das aktuelle Problem Europas ist es, sich gegen diese Gefahr zu wehren. Und diese Gefahr wäre vermutlich weitaus geringer, wenn sich alle Staaten an die Vorschriften der Einreisekontrolle und der Flüchtlingsüberprüfung gehalten hätten, und nicht wahllos Menschen einfach durchgelassen hätten.
Die IS-nahen Strukturen sind sicher in Europa auch aus bereits eingewanderten islamischen Kreisen heraus bereits vorhanden ... aber so lange nichts passiert ist es halt schwierig, diese Leute herauszufiltern.
Ich sehe die Flüchtlingskrise nicht als besonders entscheidend an. Sie ist nicht total irrelevant weil es natürlich eine Möglichkeit ist um Terrorismus einzuschleusen, aber gerade weil Terrorgruppen ja sehr gut organisiert sind stehen ihnen ziemlich viele Wege offen. Gleichzeitig ist eine kontrollierte Einreise auch aus vielen anderen Gründen geboten und das Gegenteil letztlich inakzeptabel.
Grundlegend zum Risiko von Terroranschlägen habe ich aber eine relativ "radikale" Ansicht: Wir müssen diese Gefahr zu gewissen Teilen akzeptieren. Wir müssen damit leben dass wir immer wieder mal getroffen werden und es unschuldige Opfer gibt. Ein Grund ist: Es lässt sich nicht vermeiden. Die Risiken lassen sich nur minimieren. Der wichtigste Grund ist aber: Wenn wir HIER alles tun um diese Risiken zu minimieren, geht das gegen unsere eigenen Freiheiten, gegen unsere Werte, gegen das worauf wir zumindest im Vergleich mit vielen anderen Staaten, tatsächlich stolz sein können. Plus: Es ist absolut heuchlerisch und v.a. sogar aufschlussreich wenn die Risiken durch Angriffe gegen diese Länder erhöht werden, indem Angriffskriege geführt und ganze Bevölkerungen ins Chaos gestürzt werden, um dann hier ebenfalls eine Form der Unterdrückung einzuführen unter dem Vorwand erhöhter Sicherheit.
Lange Rede kurzer Sinn: Unkontrollierte Einwanderung betreffend sind wir grundlegend nicht unterschiedlicher Ansicht, allerdings sehe ich da die Terrorgefahr nicht als übermäßig relevant an während ich gleichzeitig davon überzeugt bin dass Terror zunehmen wird, übrigens auch genau die Art Wirkung erzeugen soll die zum großen Teil erzeugt wird... auch das ist "teile und herrsche", eine Form von kollektiver Destabilisierung erstens durch Angst die dann dazu führt das Druck von oben geradezu eingefordert wird.
Auch da möchte ich dir ein bisschen widersprechen. Ja, der arabische Raum ist - nicht zuletzt wegen des Erdöls - ein Spielball der Weltmächte (bzw. einzelner Konzerne die sich daran bereichern, allen voran US Konzerne).
Aber sowohl ein gelähmtes und machloses Volk als auch extrem korrupte und brutale Regierungen sind ein wesentliches Kennzeichen der afrikanischen Landschaft, und verstärkt wird das Ganze noch durch die Verquickung zwischen Religion und Politik im Islam. Und diese Verantwortung, sich gegen diese Verhältnisse aufzulehnen, liegt bei den einzelnen Völkern selber ... und diese Verantwortung kann ihnen niemand abnehmen.
Bestes Beispiel ist hier Persien, das schon einmal nahezu mitteleuropäischen Standard hatte, und dann ganz schnell und nur über den Islam wieder in das Mittelalter zurückgefallen ist.
Mit Persien meinst Du ja vermutlich den Iran. Und nein, der ist nicht einfach so über die Religion zurückgefallen. Die CIA hat doch vorher alles weggeputscht was demokratisch aber gegen die eigenen Interessen war. Selbst der spätere SuperHitlerFeind Saddam wurde gegen Iran aufgebaut und ins Feld geschickt. Der Iran ist im Grunde sogar ein Paradebeispiel für das was ich meine und er war es auch die letzten 15 Jahre. Denn es war ja gerade der ständige Druck auf den Iran, die nie endende Bedrohung die zu einem Rückschritt in der politischen Landschaft führte. Und wie heuchlerisch das ist kann man doch schon daran sehen dass ein viel viel rückständigeres Land wie Saudi Arabien genau darin wieder unterstützt und beschützt wird. Das Königshaus wäre ohne westlichen Schutz und Waffen doch schon lange weggefegt worden. Aber gegen Iran wird Druck aufgebaut, wirtschaftlich und auch militärisch während das ein Staat der im Grunde IS-Verhältnisse geschaffen hat, wirtschaftlich und militärisch hochgerüstet wurde und wird.
Und es ist einfach tatsächlich Fakt dass der Westen in jedem Land mit Energie im Boden seine Finger im Spiel hat und massiven Einfluss nimmt. Zumindest fällt mir absolut gar kein Land ein bei dem es anders ist. Dasselbe gilt auch für den afrikanischen Raum.
Was natürlich die Frage aufwirft, ob diese Völker überhaupt schon auf dem Entwicklungsstand sind, bzw. vielleicht sogar noch sind, nach Jahrtausenden der Degeneration nach den Hochkulturen, oder ob es einfach noch Zeit braucht, damit diese Länder überhaupt in die Selbständigkeit und ein friedliches Miteinander finden können.
Das geht nicht mehr. Deshalb sagte ich ja das die Eskalationen ablaufen werden. Und wir werden davon eben nicht verschont werden. Es ist eine Ernte die vor sehr langer Zeit zu säen begonnen wurde, denn ein großer Teil der Konflikte in diesen Ländern geht ja sogar auf Kolonialzeiten und sehr willkürliche Grenzziehungen zurück. Für noch bedeutender halte ich aber eben dass sie nie in Ruhe gelassen wurden. Und auf Dauer führt das Menschen natürlich in Ideologien. Was viele m.A.n. nicht erkennen ist, wie schnell das auch hier ginge. 10 Jahre unter Fremdherrschaft, inklusive vieler ziviler Toter, Demütigung, Armut und Unterdrückung würde auch hier in Ideologien aller Arten gipfeln, auch christlich-fundamentalistischer Bewegungen. Bewegungen wie etwa der Klu Klux Klan, eine Mischung aus religiöser und rechtsnationaler Rassismus-Ideologie... oder was auch immer. Religion als Ideologie ist ja nur eine Form der Ideologie und letztlich gleichen die sich ja alle. Stalin, Hitler und IS haben mehr gemeinsam als ein gemäßigter Islam mit dem IS, während wirkliche Religionen im Kern ihre Gemeinsamkeiten finden und gleiche Werte betonen die doch im Gegensatz zu diesem Wahnsinn stehen. Jene Muslime die in ihrer Religion sozusagen weit gekommen sind, wirklich tief religiös sind, mögen aus unserer Sicht nicht modern sein. Aber sie haben gleichzeitig weit mehr mit den Werten und Einsichten gemeinsam, die Buddha und Jesus lehrten, als mit den Werten eines aggressiven kapitalistischen Systems im Endstadium das sich modern nennt. Das ist doch selbst eine Ideologie.
Wie und welchen Anteil die USA an der IS gehabt haben, werden wir wohl erst in 50 Jahren wissen, wenn die Akten freigegeben werden müssen (ein ganz toller Absatz in der amerikanischen Verfassung) ....
Nein, das ist durchaus bekannt. Der IS ist eine Mischung aus in den Irak importiert und im Irak entstanden und hätte ohne den verlogenen Krieg gegen den Irak gar nicht erst Fuß fassen können. Dasselbe gilt für die Mudjahidin in Afghanistan die ursprünglich Söldner waren, deren Wahnsinn sogar ganz aktiv aufgebaut wurde. Nur mal als Beispiel:
Um den Widerstand gegen die sowjetische Besatzung in Afghanistan anzuspornen, hatten die USA unter anderem mehrere Millionen Dollar in gewaltverherrlichende Lehrbücher investiert. Mittels dieser Bücher, die mit Gewaltdarstellungen, islamistischen Lehren und aus dem Zusammenhang gerissenen Koranversen gefüllt waren, wurde den afghanischen Schulkindern die Lehre vom Dschihad (Heiliger Krieg) nahegebracht.[2] Diese Bücher wurden ebenfalls in Lagern für afghanische Flüchtlinge in Pakistan im Unterricht eingesetzt. Auch die Taliban verwendeten die von den USA produzierten Bücher. Um die Bücher mit ihrer Ideologie des Bilderverbots in Einklang zu bringen, wurden die menschlichen Gesichter darin herausgeschnitten.[2]
https://de.wikipedia.org/wiki/Mudschahed
Ich will damit nicht sagen dass die ohne westliche Einmischung allesamt Friedenstauben wären, aber mit westlicher Einmischung hatten sie nie eine Chance.