Bitte um Rat - Rätselhafte Träume

  • Ersteller Ersteller Unverschlossen
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@LalDed Diese Träume "hören" sich auch sehr herausfordernd an. Und ist das nicht spannend? Du warst in den Menschen, ich außen.

Etwas vielleicht ansatzweise Vergleichbares habe ich eine Weile nach der Einheitserfahrung 2020 erleben müssen. Da rauschte wie im Schleudergang das Leid der Welt durch mich hindurch. Ich sag das unverblümt: Das will ich in meinem Leben nicht nochmal mitmachen. Wie im Zeitraffer war ich an Umweltzerstörung, Vergewaltigung, Attentaten, Tierquälerei, Kriegstreiberei und all diesem Mist beteiligt. Sowohl als Täter/in, als auch als Opfer (sogar für kurze Augenblicke in Tieren).

Wie bist du mit diesen Träumen umgegangen? Konntest du sie gut und relativ schnell verarbeiten oder dauerte das? Hast du dich jemandem anvertraut (vielleicht auch einem Tagebuch)?
Ach, Du Liebe Güte! So etwas will ich definitiv nicht erleben, Du Arme!
Wie hast Du das nur bewältigt?!

Ich war Beobachter und sollte auch nichts Anderes sein. Ich war in einem Sterbenden, erfuhr seinen Sterbeprozess, sah seine Wohnung.... Und erlebte, wie im Augenblick des "Todes" die Zimnerdecke über ihm aufriss und goldenes Licht hineinströmte.....

Und ich war in einer Tochter eines Politikers, dem es nur um Macht und Geld ging (und ihr auch) und erlebte diese Gier und Kälte, wie das ihr zu eigen war. Ich friere immer noch, wenn ich daran denke.

Nur als Beispiele....

Ich bin davon überzeugt, dass diese Art Träume Belehrungen für mich waren. Ich hab Situationen erfahren wie am eigenen Leib, aber eben doch nicht am eigenen Leib.
Das Beobachten ist mir seitdem sehr wichtig geworden..... Wahrnehmen ohne selber mich betreffen zu lassen....
Ich hab mit einem lieben Menschen darüber geredet, der mich verstand.

So Fürchterliches wie Du habe ich allerdings nicht durchgemacht......
Alles Liebe Dir😊
 
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@Unverschlossen
Wie verstehe ich deine 3 Träume derzeit. Nach meinem Traumverständnis sind alle 3 Träume eine innere, kritische Auseinandersetzung mit Therpie-Erfahrungen von dir.

Traum1:
Hier ist nach meinem Traumverständnis ein Therapeut in die Rolle des kleinen Jungen geschlüpft und dieser Therapeut erlaubt dir erst eine Distanzierung zu den vielen dir zugeflossenen Alltagsinformationen wenn er glaubt, das du am Rande des zu ertragenden bist……

Traum2:
Traum 2 zeigt die Folgen dieses therapeutischen Weges, du glaubst nun, du kannst und du darfst keinen Distanzierung-Potential zu all den dir begegnenden Leid-Bildern deiner Alltagsinformationen mehr aufbauen. Das würde ich traumsymbolisch als aufkommen von verstärkten Depressionsformen als Folge der Therapie verstehen.

Traum3:
Kann gut den Gott Vater und Jesus als sein Sohn im Christlichem Glaubensumfang verstanden werden. Das Christentum mit seinem Gottesbild und Jesusbild hat massiv an Kraft verloren, viele Kirchenaustritte sprechen für sich. Da wird dieser Vater dann in deiner Traumhandlung mit seinem Sohn selbst zum Opfer, sein Jesus stirbt langfristig betrachtet im Christlichen Glauben.

Dann darfst du erwachen und hier im Forum dich umschauen, wer was du deinen 3 Träumen gesagt hat……. Ich verstehe alle 3 Träume als massivste Traum-Kritik an deinem therapeutischen Weg
 
@LalDed Danke für dein Mitgefühl und deine Anteilnahme!

Wie hast Du das nur bewältigt?!
Mir halfen vor allem 2 Dinge: Als dieser "Schleudergang" passierte, hatte ich glücklicherweise schon das Buch "Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen" von Jack Kornfield hier. In der 9. Auflage ab Seite 144 beschreibt eine Meditationslehrerin ihren Zusammenbruch und wie sie diesen sehr schweren Moment dank göttlicher Gnade durchstand. Auch wenn danach die Schwere und Probleme zurückkamen. Ihre Worte und ihre Ehrlichkeit berührten mich damals tief.

Damit hängt auch das zweite "Hilfsmittel" zusammen und ich hoffe, ich gehe jetzt nicht zu weit. Neben dem Buch waren es ausgerechnet meine Erfahrungen und meine intensive Auseinandersetzung mit der Suizidalität, die mir halfen, mit dem Gesehenen umzugehen. Bestimmte Tagebucheinträge vom November und Dezember 2018, aber auch von Anfang 2020 (nach heftigen Erkenntnissen) gaben mir tatsächlich Kraft, um der Verzweiflung und Überforderung standzuhalten.

Ich war Beobachter und sollte auch nichts Anderes sein. Ich war in einem Sterbenden, erfuhr seinen Sterbeprozess, sah seine Wohnung.... Und erlebte, wie im Augenblick des "Todes" die Zimnerdecke über ihm aufriss und goldenes Licht hineinströmte.....

Und ich war in einer Tochter eines Politikers, dem es nur um Macht und Geld ging (und ihr auch) und erlebte diese Gier und Kälte, wie das ihr zu eigen war. Ich friere immer noch, wenn ich daran denke.
Wow, was für eindrückliche Beispiele. Ich hatte sofort Gänsehaut beim Lesen :). Wie gut, dass du dich vertrauensvoll an jemanden wenden konntest! In einem sterbenden Körper zu sein, muss man auch erstmal verkraften.
Das Beobachten ist mir seitdem sehr wichtig geworden..... Wahrnehmen ohne selber mich betreffen zu lassen....
Und wegen dieser Worte habe ich mir deinen Eintrag mit Lesezeichen abgespeichert :). Ein aufrichtiges Danke!
 
@Lichtspektrum Danke auch an dich für deine Gedanken!

Deine Ansicht berührt und überrascht mich :)

Tatsächlich war und bin ich mit meiner "klassischen" Psychotherapie im Reinen. Ich hatte das Glück, eine einfühlsame Therapeutin zu haben, der ich auch von "Ungewöhnlichem" wie bildlichen Eingebungen erzählen konnte. Sie war eine wichtige Stütze für mich und ermunterte mich auch immer wieder, meinen Weg zu gehen.

Aber! ;-)

Die psychiatrische, also fachärztliche Begleitung sah dagegen anders aus. Stress, Druck etc. hin oder her: Aber Patienten einfach Antidepressiva zu verschreiben, nur um den eigenen Terminkalender einzuhalten und die Nase zu rümpfen, wenn sich Patienten Hilfe aus dem alternativen Bereich suchen (in meinem Fall war das z. B. das Tantra), finde ich einfach nicht in Ordnung.

Jetzt fällt mir gerade etwas ein. Ein Thema, das in mir regelmäßig hochkocht und mit deiner Deutung eine ganz spannende Perspektive einnimmt. Ich muss immer wieder daran denken, wie psychisch erkrankte Menschen früher behandelt wurden. Oder wie man mit unkonventionell wahrnehmenden Menschen umging. Das würde vor allem gut zum ersten Traum passen.

Du meinst also, dass bei diesen Träumen Wut eine Rolle spielt?
 
Mir halfen vor allem 2 Dinge: Als dieser "Schleudergang" passierte, hatte ich glücklicherweise schon das Buch "Nach der Erleuchtung Wäsche waschen und Kartoffeln schälen" von Jack Kornfield hier. In der 9. Auflage ab Seite 144 beschreibt eine Meditationslehrerin ihren Zusammenbruch und wie sie diesen sehr schweren Moment dank göttlicher Gnade durchstand. Auch wenn danach die Schwere und Probleme zurückkamen. Ihre Worte und ihre Ehrlichkeit berührten mich damals tief.
Grossartig! Eine Chance und Du hast sie genutzt 😊
Damit hängt auch das zweite "Hilfsmittel" zusammen und ich hoffe, ich gehe jetzt nicht zu weit. Neben dem Buch waren es ausgerechnet meine Erfahrungen und meine intensive Auseinandersetzung mit der Suizidalität, die mir halfen, mit dem Gesehenen umzugehen. Bestimmte Tagebucheinträge vom November und Dezember 2018, aber auch von Anfang 2020 (nach heftigen Erkenntnissen) gaben mir tatsächlich Kraft, um der Verzweiflung und Überforderung standzuhalten.
Ich hatte noch nicht die Zeit, Deine Einträge gründlich zu lesen, es tut mir Leid. Das werde ich baldmöglichst nachholen.
Du bist eine starke und begabte Frau, scheint mir 😊
 
3. Traum: Ein Junge, ungefähr 10 Jahre alt, ertrinkt furchtbar in einer Art Wasserröhre. Er wird zwar gerettet, aber er erliegt im Rettungswagen seinen Verletzungen. Ich bin bei der Rettungsaktion unmittelbar dabei, sehe den Jungen im Wasser. Auch sein Vater ist dabei, völlig verzweifelt, absolut außer sich, aber er kann seinem Sohn nicht helfen. Nach dem Tod des Jungen zerbricht der Vater am Schmerz. Ich sehe sein Gesicht, die Augen... Leider bin ich allein, als ich richtig aufwache. Ich habe nur Gott, den ich um Beistand bitten kann. Der Junge und der Vater haben keinerlei Ähnlichkeit mit Menschen aus meinem Umfeld.
Hallo Unverschlossen!

Träume sind Botschaften des Unbewussten, die über Deine innere Situation berichten, die aber ausgelegt werden müssen. Dafür versetze Dich nochmal in die Handlung des Traumes und suche nach einer Überschrift, die gefühlsmäßig zu dem Geschehen passt - am besten wäre ein poetischer Titel, so wie die Dichter machen bei ihren Dramen.

Im nächsten Schritt geht es um die einzelnen Symbole des Traumes.

Wäre eine bekannte Person erschienen, hättest Du ein kleines Charakterportrait anfertigen sollen, das einige Vorzüge und Nachteile ausgewogen darlegt. Die Personen sind aber unbekannt, nur ein Vater und Sohn sind da. Also das Symbol einer speziellen Beziehung.

Für dieses Symbol, wie auch für die anderen Deines Traumes (Wasserröhre, Rettungswagen usw.) gilt, dass Du bei jedem für sich beschreiben sollst, wie es funktioniert, entsteht oder hergestellt wird und wozu es dient. Ob Deine Einfälle wissenschaftlich richtig sind oder nicht, ist unwichtig. Auf keinen Fall schau in einem Lexikon (Google ect) nach.

Ein Beispiel, um Dir das „Freie Assoziieren“ über die Symbole anschaulicher zu machen:

Ein Junge träumte, er wurde von einem Arzt untersucht; der stellt fest: ein Organ liegt schief und soll operiert werden. Darnach schickt er ihn ein Stockwerk höher, um von drei anderen Ärzten seine Nase untersuchen zu lassen; sie entdecken Polypen, die sollen vorher operiert werden.

Dieser Traum hat 5 Symbole, die der Junge beschrieb wie folgt:

Ärzte: Sie haben Gesundheitsmodelle, die erlauben, Krankheiten zu erkennen.
.......................
Gesundheit: Naturzustand

Organ: Körperbestandteil, das man braucht zum leben.
..........
Körper: Ein Teil der Seele, die auch einen Geist hat.
.........
Geist: Der Seelenteil, der gesundes und krankes unterscheidet.

operieren: Eingriffe machen.

Nase: zum Luft holen und Riechen
.............
Luft: ein lebensnotwendiger Stoff.
.............
Riechen: Qualität der Nahrung prüfen.

Polypen: Verstopfen die Nase.


Wie Du siehst, beim Beschreiben der ursprünglichen 5 Symbole tauchen neue auf, die auch definiert und beschrieben werden sollen. Je mehr "Freie Assoziationen", um so besser.. Seinem Traum gab der Junge die Überschrift "Unangenehme Überraschung".

Hinterleg mir bei Gelegenheit gerne Deine Freien Assoziationen; anschließend werde ich einen Deutungsversuch entwerfen und ihn Dir zur Prüfung vorlegen. Vielleicht hast Du vorab Fragen?

Ich grüße Dich herzlichst!
 
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Hallo
Bei diesen Träumen handelt es sich um deine Erlebnisse aus früheren Leben. Auch ich hatte solche Träume über einen längeren Zeitraum, in denen ich immer nur Zuschauer war. Es waren absolut brutale und hässliche Szenen. Aber mir war nach dem aufwachen klar, dass ich selbst diese Verbrechen begangen hatte. Es war zu der Zeit der Beginn meines spirituellen Lebens. Offensichtlich sollte mir das bewusst werden. Danach dachte ich intensiver über mein jetziges Leben nach. Jeder Mensch hat in seinem Leben ein Thema das ihn begleitet. Ich erkannte, was mir immer wieder begegnete, wo ich handeln sollte. Ich handelte, nicht nur einmal, was mir schwere Zeiten einbrachte, bin aber im Nachhinein, froh, dass ich es tat. Es ging immer nur darum, Missbrauch zu beenden und das war alles andere als leicht. Was mir zu der Zeit ein Traum aufzeigte: Ich ging eine Wendeltreppe in einem Turm nach oben, was an sich kein Problem hätte sein können, allerdings hatte ich einen schweren grauen langen Mantel an. Das war zu der Zeit meine vor mir stehende Zukunft, die mir unglaubliches abverlangte.
Wie gesagt, diese Träume zeigen dir auf, was du in diesem Leben noch tun solltest. Gerade, wenn du etwas siehst, wo du eigentlich eingreifen solltest, obwohl dir klar ist, dass du dir Ärger einhandeln würdest, oder Hilfe zur Selbsthilfe, wie auch immer.
Bedenke, wir alle kommen mit einem Plan auf die Welt, es besser zu machen, vergessen es aber, dann erinnern dich die Träume daran. Dass du Angst spürst nach dem aufwachen ist total normal, denn intuitiv spürst du, dass du nicht daran vorbei kommst, dass zu tun, was du noch in diesem Leben tun solltest. Aber natürlich, kannst du bewusst Nein sagen, denn jeder hat die Entscheidung für sein Handeln in sich. Dann werden diese Träume nicht mehr kommen.

Herzliche Grüße catwomen
 
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