Liebe Miriam,
mir ist klar dass sich meine aussagen ziemlich plump anhören... ich denke aber nach 2 jahren über ein und das selbe thema wieder zu sprechen, führt irgendwann zur abkürzungen.
ok.
mag sein dass ich eine opferrolle eingenommen hatte

das streite ich ja gar nicht ab! aber ein geschäft habe ich gewiss nicht daraus gemacht
wenn du die Opferrolle siehst, dann ist das sicherlich hilfreich. Ich verstehe dann, dass du in deinem Selbstverständnis kein "Geschäft" gemacht hast, aber die Opferrolle strukturiert eine ganze ähnliche "Figur", nur nicht in dem bewussten Sinne eines ökonomischen Tauschparnters.
aber mal eine frage an dich, würdest du nicht auch von deinem partner denken er empfindet nichts mehr für dich wenn er sich gleichgültig verhält?
es gibt hier für mich zwei Perspektiven. 1. "Subjektiv", frontal, unmittelbar würd ich das sicherlich kurzzeitig genauso empfinden. Ja. Dann 2. würde ich mich aber fragen, was das, was ich im Außen sehe, mit mir selbst zu tun hat. Ich würde also nicht nur fragen, wie sich der andere verhält, sondern wie er sich
mir gegenüber verhält und wie ich daran beteiligt bin. Und wenn ich dann sehe, dass ich eine Opferhaltung einnehme und sehr viel gebe und ihn genau damit in die Unabhängigkeitsrolle dränge, weil er diese Abhängigkeit und Nähe in dieser Weise nicht eingehen kann, dann würde ich für ihn Mitgefühl empfinden und seine Situation verstehen, ja selbst verstehen, dass er sich von mir trennt. Ich wüsste dann, dass das, was mir im Außen begegnet, mit mir selbst zu tun hat. Und ich wüsste auch, dass es nichts bringt, wenn ich von ihm erwarten würde, dass er sich ändert, - das würde die Situation nur verschärfen - sondern dass es alleine etwas an der Situation ändert, wenn ich mich ändere, wenn ich also an meiner Opferrolle/Abhängigkeit arbeite und ein wenig mehr Selbständigkeit entwickle. Das würde ihm dann wieder Raum geben, damit er ganz frei, unmittelbar auf mich zukommen kann.
Wenn ich die Beziehung beenden würde, dann wäre das keine "Selbständigkeit"/Freiheit IN der Beziehung, sondern ich würde mich lediglich aus der Struktur im Außen be-freien, sie aber dadurch genau weiterhin in mir tragen, so dass sie wieder aktiviert wird, wenn ich die nächste BEziehung eingehe, wo sie mir dann wieder gespiegelt wird.
ich will gar nicht dass er mich täglich anruft oder täglich mit mir spricht oder oder oder, es geht um die kleinen dinge die er sonst auch tat!
du sprichst hier von der Vergangenheit.
Zwischen euch hat sich jedoch etwas verändert, so dass eine neue Gegenwart entstanden ist.
aber ich kann sagen dass ich auch weiss dass ich mich ändern muss und dass es tötlich ist wenn man die opfer rolle einnimmt. da gebe ich dir ja recht!

bin ja dabei das zu ändern!
ok
Liebe Grüße,
E.