Schau dir die familiären Beziehungen sowie Herkunft und die beruflichen Werdegänge der Top-Bezahlten an, dann weißt Du es.
Einer der bestbezahltesten Banker der Welt, Lloyd C. Blankfein, seines Zeichens CEO von Goldman Sachs, stammt aus ganz ärmlichen Verhältnissen, war Sohn eines Postmanns und ist in den Bronx aufgewachsen. Natürlich sind die generellen Voraussetzungen besser, wenn man aus einer wohlsituierten Familie stammt, aber das ist nichts, was entsprechender Leistungswille nicht hundertfach ausgleichen kann. Ich kenne sehr viele absolute Top-Leute, die BAfög beziehen und zwei, die neben BAföG sogar noch einen Studienkredit aufgenommen haben.
Ich hab auf der anderen Seite gesehen, dass es genug Leute aus absurd reichen Familien gibt (meist Neureiche, also mittelständische Unternehmerkinder die einen Geldsegen erhalten haben), die ihr ganzes Studium nur feiern und sich wegdröhnen und nach 10 Semestern ihren Schwerpunkt noch immer nicht auf die Reihe bekommen haben.
Das sind natürlich alles Verallgemeinerungen. Was ich damit sagen will: Es kommt in erster Linie auf den Fleiß und das Talent/die Intelligenz an. Gerade auf einem freien, kapitalistischen Arbeitsmarkt.
Es ist viel zu stressig = gemeiner nervender Stress, viel zu viel Arbeit, das Privatleben leidet, es ist gesundheitsschädigend und die Arbeit oft nicht befriedigend ...
It´s a dirty job, but someone has to do it!
Wobei ein Anwaltsjob mich manchmal schon reizen könnt, solang ich nicht den ganzen Tag Verträge schreiben oder prüfen müsste.
Zippe
Ich glaube, du hast absolut recht. Ich bin momentan an einem Punkt angelangt wo ich mich fragen muss, wie lange ich mich als Arbeitssklave durch die Arbeitswelt treiben lassen möchte. Einstiegsgehälter jenseits der 100.000€ pro Jahr sind ein netter Köder, aber Geld kommt und geht, das Leben selber geht einfach nur und wird immer weniger. Obwohl ich als Jugendlicher immer extrem geldgeil war bin ich im moment an einem Punkt angekommen, wo Bezahlung für mich nebensächlich wird - solange sie mir ein ordentliches Leben ermöglicht. Meine Freundin, Familie, Freunde und Hobbies sind einfach was, was man mit Geld niemals wird aufmessen können. Ein Urlaub in nem schwäbischen Kaff mit 5 Freunden macht im Zweifel mehr Spaß als all inclusive auf die Fiji-Inseln zu fahren. Man kann natürlich auch die schöne Balance finden - eine Freundin von mir hat in Harvard studiert und arbeitet jetzt bei ner Großkanzlei. Nach 3 Jahren ist sie inzwischen so unentbehrlich geworden, dass sie relativ freie Hand hat. Das heißt sie arbeitet ihr Zeug ab, und sobald das passiert ist, gibt sie 100% in ihrer Freizeit, inklusive Wochenende-Kurzurlaub in sonstwo. Aber auch das könnt ich nicht, weil So eine Art von Freizeit wär für mich auch Arbeit. Ich sitz oft gern einfach da, entspann mich und mach sowas wie hier schreiben. Das leert meinen Kopf aus. Das könnte diese Freundin von mir gar nicht.
Mir erschließt sich die Logik der Frage nicht? Wenn ich bspw. etwas als unangemessen empfinde, warum sollte ich gerade dann dieses tun?
Ich gehe davon aus, dass die Menschen, die sich aufregen mehr Geld haben möchten - sonst würden sie sich nicht beschweren, dass andere (anscheinend ungerechtfertigterweise) mehr verdienen.
Wieso findest du die Sätze solcher Spitzenverdiener angemessen? Das hast du nicht erklärt, würde mich aber interessieren ....
Was ich jez schreibe richtet sich auch an JacquesDeMolay bzgl "
Unrecht wird nicht dadurch verschwinden, indem ich selbst Unrecht begehe."
Wenn wir Staatsdiener mal rausnehmen haben wir ja einen freien Arbeitsmarkt. Es ist also irgendwer bereit, einem Winterkorn oder einem Ackermann ein Gehalt mit 6 bis 7 Nullen hinten dran auszuzahlen. Warum? Das ist doch die freie Entscheidung der Unternehmen bzw. des Aufsichtsrates. Ist das Unrecht? Wenn ich einen Anwalt haben will kann ich mich entscheiden, ob ich jemanden mit 20 Euro die Stunde nehme oder einen mit 200 Euro die Stunde. Das ist meine freie Entscheidung. Der Grund, warum diese Leute so viel verdienen ist, weil jemand glaubt, dass sie so viel wert sind. Und das schon lange. Und ich glaube, das stimmt auch. Denn wenn du einen Streitfall hast, wo es um 200 Millionen Euro geht, dann ist es dir egal ob du deinem Anwalt 100.000€ oder 1.000.000€ zahlst, denn wenn du hier falsch wählst, verlierst du ja den Streitwert, also 200 Millionen. Bei Managern ist das ganz genauso: Ein Winterkorn verdient vielleicht 16 Millionen Euro, aber seine Entscheidungen betreffen fast hundert Milliarden Euro und 200.000 Angestellte. Wenn er also Scheiße baut, verlieren 200.000 Leute ihren Job. Deshalb will man an dieser Stelle auch Top-Leute mit viel Erfahrung und gutem Ruf haben. Und um dort hinzukommen, braucht man sehr viel Fleiß, Talent und Intelligenz. Natürlich ab und an auch etwas Glück.
Wenn man sich hingegen über Politiker aufregt, verstehe ich das vollkommen. Denn deren Gehalt wird nicht von einem freien Markt bezahlt. Eine Partei ist ein Verein von Freunderl, wo Kompetenz im Zweifel keine Rolle spielt. Die Leute wählen eine Partei, und die Leute die dann öffentliche Ämter bekleiden können sichs gutgehen lassen, ohne dass ihre Vergütung in einer Relation zu ihrer Leistung steht. Das ist ne wahre Frechheit - wenn Parteifreunderl in Wien, die einen Scheiß studiert und in der freien Wirtschaft nie was geleistet haben 8000 Euro im Monat kriegen und sich dann noch ne konkurrenzlos günstige Gemeindewohnung holen, weil sie möglichst früh angefangen haben, selbst Hintern in der Partei abzulecken. Darüber reg ich mich auch auf, weil ich (als Steuerzahler und deren "Arbeitgeber") wurde nie gefragt, wieviel ich denen eigentlich auszahlen will.
Nunja, dein Chef hatte ja seine Leute, die ihm entsprechend "zugearbeitet" bzw. ihm diverse Arbeiten abgenommen haben.
So ist es. Gleichzeitig war er aber der Grund, warum diese Leute überhaupt arbeiten konnten, weil ohne ihn hätten sie nichts zu tun und selbst keine Arbeit gehabt, das ist grade der Witz. Sein guter Ruf und sein Netzwerk waren der Grund, warum immer und immer wieder große Mandate reingekommen sind. Und an diesen großen Mandaten haben wir alle verdient. Ohne ihn hätten wir also 0 Euro gehabt.
Das mit den Anwaltskosten ist nur in gewissen Bereichen so, z.B. in Insolvenzverfahren. Finde ich auch völlig bekloppt, ist aber (wie oben) gesetzlich vorgeschrieben und kein Auswuchs des freien Markts.