Bezahlung von Managern und Anwälten ungerecht?

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Es ist schon pervers, sich über Neid der armen Menschen zu echauffieren, zeitgleich ein Loblied auf jene zu jodeln, die, selbst wenn ihre Entscheidungen die Umwelt oder Menschenleben zu zerstören, eine Abfindung in Millionenhöhe abzuzocken. Und ja, da geht es nicht um Leistung, für die bezahlt wird, sondern die Gewissenlosigkeit. So richtig perverse Entscheidungen kann kein sozialer und psychisch gesunder Mensch treffen.

Ansonsten gibt es auch Künstler, die überbezahlt werden, im Gegensatz zu manch einem Anwalt oder Manager richten sie keine Schäden an.

Lg
Any
 
Ansonsten gibt es auch Künstler, die überbezahlt werden, im Gegensatz zu manch einem Anwalt oder Manager richten sie keine Schäden an.

Lg
Any

Doch. Und zwar gewaltig. Nun, keine Umweltschäden, dafür jedoch "Kunstschäden". Da wird "Mist" zu horrenden Preisen von vorher "ausgewählter Kundschaft" öffentlich ersteigert, damit dieser "Mist" dann öffentlich als Kunst anerkannt wird.
 
Ansonsten gibt es auch Künstler, die überbezahlt werden,...
Nur beim ÖRR, diesem Selbstbedienungsladen...

Wenn ein Andreas Gursky für seine übergroßen Bilder (Digitales GF im 5...10 Gpx-Bereich) Millionen verlangt und bekommt resp. in Versteigerungen erzielt, dann gehört dazu auch einer, der bereit ist, solche Summen dafür auszugeben... Von überbezahlt kann da keine Rede sein...
Umgekehrt gefallen mir die wenigsten seiner Bilder (das hochgelobte "Rhein" finde ich z.B. nur langweilig). Mir wären sie nicht mal 100 Mäuse wert... Aber ich hab ja die Entscheidung im Gegensatz zum TV, wo ich überbezahlte "Künstler" irgend welcher dümmlicher Shows ohne eine Entscheidung zu haben zwangsfinanzieren muß.
Da gönne ich lieber einem A. Gursky seine erzielten Preise...

LG
Grauer Wolf
 
Doch. Und zwar gewaltig. Nun, keine Umweltschäden, dafür jedoch "Kunstschäden". Da wird "Mist" zu horrenden Preisen von vorher "ausgewählter Kundschaft" öffentlich ersteigert, damit dieser "Mist" dann öffentlich als Kunst anerkannt wird.
Das war schon vor hunderten von Jahren so. Die meisten berühmten Künstler hatten ihre reichen Gönner. Auch in der Musik.

Lg
Any
 
Nur beim ÖRR, diesem Selbstbedienungsladen...

Wenn ein Andreas Gursky für seine übergroßen Bilder (Digitales GF im 5...10 Gpx-Bereich) Millionen verlangt und bekommt resp. in Versteigerungen erzielt, dann gehört dazu auch einer, der bereit ist, solche Summen dafür auszugeben... Von überbezahlt kann da keine Rede sein...
Umgekehrt gefallen mir die wenigsten seiner Bilder (das hochgelobte "Rhein" finde ich z.B. nur langweilig). Mir wären sie nicht mal 100 Mäuse wert... Aber ich hab ja die Entscheidung im Gegensatz zum TV, wo ich überbezahlte "Künstler" irgend welcher dümmlicher Shows ohne eine Entscheidung zu haben zwangsfinanzieren muß.
Da gönne ich lieber einem A. Gursky seine erzielten Preise...

LG
Grauer Wolf
Das kann ich nachvollziehen. *g*
 
alter,

nimms locker... dieser trade über manager-gehälter ist ungefähr so wichtig wie ein kropf zu haben... denkst du es juckt die menager, dass wir hier über sie lästern oder macht es sie glücklich? ich halte diese gehälter wirklich zu unverschämt hoch - und trotzdem lebe ich mit meine (im vderhältnis) kleine rente sehr gut - vieleicht sogar besser als viele menager. ich weiss dass ich lebe! ob diese typen das auch von sich sagen können bezweifle ich...

shimon
Du hast noch nicht verstanden, worum es in diesem Thread geht. Es geht nicht darum, sich über Manager auszulassen oder sie zu loben, sondern es geht um unsere Wahrnehmung von Geld und was für einen Stellenwert es in unserer Gesellschaft hat.
 
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Genau das würde ich sagen müssen! Wenn jetzt Bill Gates sein gesamtes Vermögen nimmt und nach Wien zieht, dann steigt der Gini-Index. Wird aber irgendein Wiener ärmer, nur weil Bill Gates in der Nachbarschaft einzieht? Hat irgendein Wiener weniger? Das ist doch absolut absurd!

für mich hört sich das ganz und gar nicht absurd an. Wenn ich der Älteste in meinem Dorf wäre und eines Tages in ein anderes Dorf ziehe, in dem ich die jüngste Person bin, dann werde ich von mir wohl nicht mehr sagen, dass ich der Älteste bin.

Wie gesagt ist "Armut" für mich ein relativer Begriff. Du schreibst unten noch echt arm ist man, wenn man nicht weiß ob man morgen etwas zu essen hat, weil die körperliche Integrität nicht gewährleistet ist, usw. Das sind Dinge die sich wohl auch auf eine Jäger und Sammlergesellschaft zutreffen, aber von denen wird man doch nicht behaupten wollen, dass sie arm gewesen sind.

Würdest du lieber von 300 € im Monat leben in einem Staat, in dem jeder von 300 € im Monat lebt, oder würdest du lieber von 1000 € im Monat leben in einem Staat, in dem ein einzelner Mann mehr am Konto hat als der Rest der Gemeinschaft zusammen?

kommt ganz darauf an welchen Wert diese Beträge haben, unter welchen politischen Bedingungen diese einkommen verteilt sind, welche Freiheiten und Rechte man hat. Ich glaube nicht, dass man diese Bedingungen für sich betrachten kann. Das Beispiel mit dem Gini Koeffizienten von 0,99 war insofern ebenfalls hanebüchen, da wir uns nicht im entferntesten vorstellen können wie eine solche Gesellschaft aussieht. Ich möchte nicht in einer Welt leben in der ein Haushalt alles hat (was immer das genau bedeutet).

Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber ich zahl Steuern sicher nicht freiwillig.

achso. war mir nicht sicher was du meinst, weil du ja oben sagtest "das muss auch so sein" (#77) in Bezug auf Kindergeld, Krankenversicherung, Pflege. Da wird dir das Geld durch eine Gewalt weggenommen, das scheinst du aber vertretbar zu finden.

Ok, die Rhetorik ist bekannt und ich finde die rechtsliberale Sozialphilosophie auch recht schlüssig, wenn man ihre eigentlich schon negativistischen Prämissen teilt - das tue ich aber nicht.

"Echte Armut" ist (Bezug auf oben), wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich morgen was zu essen habe. Wenn ich mein Leben deswegen nicht leben kann, weil meine körperliche Integrität nicht auf Dauer gesichert ist. Das ist echte Armut - nach ganz objektiven, fixen Kriterien bemessen. Das Problem daran, Armut am Reichtum der anderen zu messen ist, dass du plötzlich "arm" bist, wenn du keinen Benz in der Garage hast, wenn genügend Leute sich dafür entscheiden, sich einen Benz zu kaufen. Und noch kurioser ist, dass genau diese Definitionvon Armut von der politischen Linken propagiert wird - denn diese Definition spielt perfekt den Bedürfnissen des Kapitalismus in die Hände. Es gäbe doch nix schlimmeres auf der Welt als einen Menschen, der zufrieden mit seiner Situation ist! Dass jeder Haushalt einen Fernseher, ein Auto, einen Kühlschrank hat, das ist doch ganz und gar fürchterlich - was sollen die Leute denn kaufen? Die Antwort ist einfach: Die Leute sollen einfach so lange nicht zufrieden sein, solange irgendjemand anderes mehr hat als sie. Damit werden sie nie aufhören, mehr Waren zu konsumieren. Sie werden nie zufrieden und immer "arm" sein. Und das hämmern wir den Menschen ein wenn wir ihnen weismachen, dass es keinen absoluten Lebensstandard gibt, sondern du nur so viel giltst, wie du im Vergleich zum nächsten hast.

Es geht der politischen Linken ja nicht darum, dass jeder nen Kühlschrank und nen Benz hat, im Gegenteil. Die bedeutendsten neomarxistischen Denker haben den Wolhfahrtsstaat strikt abgelehnt. ich für meinen Teil sehe das anders.

Und dein Zugang hat da ja schon fast verschwörerische Züge. Die Leute sollen nicht von irgendeiner finsteren Instanz unzufrieden gehalten werden, es liegt eher in der Logik der Politik Widersprüche unseres Wirtschaftens in irgendeinem vertretbaren Maß zu kaschieren. Apropos "Verschwörung", du hast irgendwo anders von der marxistischen Verschwörungstheorie gesprochen. das ist Unfug. Große Teile der Ostblock-Linken und Vulgärmarxisten haben tatsächlich soetwas wie Tendenzen zur Verschwörung erkennen lassen, aber bei Marx findet sich vergleichbares nicht. Es war ja genau der Anspruch das Verschwörerische der Linken des 19.Jhdts zu überwinden.

Auf einem freien Arbeitsmarkt kriegst du immer den Wert deiner Arbeit gezahlt. Denn: Jeder kriegt das bezahlt, was jemand anderes bereit zu zahlen ist. Wenn es jemand günstiger macht als du, hat deine Arbeit offensichtlich objektiv nicht den Wert, den du ihr zumisst. Das einzige Problem daran sind so Sachen wie Mindestlohngesetze, die dazu führen, dass einzelne zuviel bezahlt bekommen. Das endet dann darin, dass die schwächsten der Gesellschaft weiter aus dem Arbeitsmarkt ausgegrenzt werden.

ich glaube wir werden den Gegensatz Arbeitswertlehre und Grenznutzen hier nicht lösen können. Das ist die vergangenen 150 Jahre nicht gelungen.

Und wer sollte für meine Probleme verantwortlich sein, wenn nicht ich selbst? Ich kann doch nicht jegwede Verantwortung bei anderen abladen.

also wenn mir in den dreißiger Jahren Leute die Fensterscheiben einhauen weil ich Jude bin, dann bin ich für meine Probleme wohl nicht verantwortlich. Ist jetzt extrem, aber lässt sich wohl auf viele andere Dinge übertragen. Der Boden auf dem wir geboren werden ist nunmal nicht neutral und in dieser Neutralität "gerecht". Kinder wachsen in prekären Verhältnissen auf, Verhältnisse legen fest welche eigenschaften erwünscht und weniger erwünscht sind, usw. Ich glaube das kann man beliebig weit führen und dennoch auf die Eigenverantwortung verweisen, die ich ebenfalls als wesentlich und in jedem Falle belohnenswert betrachte.
 
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