bewusstsein beeinflusst materie - die 2.: manipulation am galton-brett durch gedanken

Erdkröte;4041737 schrieb:
Eine Bekannte ruft mich an und sagt, dass ihre Mutter nach einem Herzinfarkt ins Koma gefallen sei, ob ich schamanisieren könne.
Wir haben keine Zeit vereinbart wann ich arbeite. Zeitgleich mit meiner Arbeit, was ich später erfahre, kommt sie aus dem Koma zurück.
Interessanterweise hatte ich Probleme mit den Augen gesehen, was bis dahin mir nicht bekannt war, ich aber dann bestätigt bekam.
Wie will ich diese ERfahrung als Wissenschaftler, der ich ja auch bin, einordnen ??

Ich kann Dir zumindest sagen, wie ich sie einordnen würde, wenn ich mehr Details kennen würde: Wie lange hast Du an diesem Fall gearbeitet? Und wie genau ist sie aufgewacht? Aus dem MKoma zu erwachen ist meist ein ziemlich langsamer Prozess, der damit beginnt, dass die Patienten jemanden mal gezielt anschauen, bis sie dann irgendwann schließlich wieder ganz bei Bewusstsein sind und ansprechbar. Das geht dann von Tagen bis hin zu Wochen. Wenn das in diesem Fall auch so war: Welcher der Zeitpunkte war zeitgleich mit Deiner Arbeit? Das wäre beeindruckend, wenn Du jetzt antworten würdest, dass die genau in der einzigen Minute, in der Du was gemacht hast, die Augen aufgeschlagen hätte und sofort ansprechbar gewesen wäre. Aber auch hier würde zunächst Gelten: Koinzidenz heißt nicht Kausalität. Das müsste sich durch weitere Fälle erhärten. Du hast aber wahrscheinlich mehr als eine Minute an dem Fall gearbeitet, und es dauert eben länger aus dem Koma zu erwachen - welcher Zeitpunkt war da "gleichzeitig"?... also nicht unbedingt beeindruckend.

Ebenso das mit den Augen: Fast jeder Mensch hat Probleme mit den Augen. Von Fehlsichtigkeiten, Horhnhautverkrümmungen, Linsentrübungen etc. Wie genau hast Du diese denn gesehen? Wie speziefisch war Deine Ferndiagnose?

Erdkröte;4041737 schrieb:
Anderer Fall, ich arbeite für eine Bekannte, von der ich jedoch nicht allzuviel weiß. Ich gerate in die Vergangenheit ihres Großvaters, wie er sich auf einem Schiff auf der Donau in Budapest befindet. Wir waren beide völlig erstaunt, dass solche eine Info zur mir kommt, welche in der Form tatsächlich Jahre früher stattgefunden hat.

Wie fand dieses Gespräch denn statt? Hast Du ihr gleich auf den Kopf zugesagt: "Dein Opa war mal in Budapest auf einem Schiff auf der Donau", ohne, dass ihr vorher darüber geredet habt? Oder lief es beispielsweise so ab, wie viele Cold und hot Readings, dass Du dann anfängst mit: "Ich sehe ein Schiff auf einem Fluss in einer Stadt... sagt Dir das irgendetwas?" Diese Techniken funktionieren nämlich auch, wenn dem Anwender nicht bewusst ist, dass er sie anwendet.

Lass mich mal von ein paar Erfahrungen erzählen, die ich gemacht habe, bzw. wovon ich gelesen habe:

Als Jugendlicher habe ich mal mit einer selbstgemachten Wünschelrute gespielt. Ich lief damit durchs Haus, und siehe da, sie schlug immer an der gleichen Stelle aus. Ich spürte regelrecht, wie eine Kraft sie runterzog. Begeistert zeigte ich das meinem großen Bruder. Der machte dann folgenden Test mit mir: Er verband mir die Augen und desorientierte mich. So führte er mich durch den Raum. Und wieder spürte ich die Kraft, die die Rute nach unten zog - immer wieder, wenn ich glaubte an der besagten Stelle zu sein. Dummerweise waren wir das in keinem der Fälle. Warum scheitern so viele Wünschelrutengänger bei Doppelblind-Versuchen, obwohl sie sich ebenso sicher sind, dass es klappt, wie ich damals die Kraft gespürt habe?

Ich schrieb ja schon, dass vor ein paar Jahren zwei mir sehr liebe Menschen gestorben sind. Begeistert von der Möglichkeit, evtl. nochmal mit ihnen reden zu können, konsultierte ich Medien hier im Forum, die hier ihre Dienste anboten und von anderen Usern sogar ziemlich gute Kritiken bekamen - das klassiche "Siee wusste Dinge..." Nun, bei mir war es eher mager. Bei einem Medium passten die Aussagen so gut wie gar nicht. Bei einem anderen kam ein Treffen nicht zustande, weil mir die wegbeschreibung "Ich wpohne fünf Minuten von der UBahn" nicht ausreichte und auf einer genauwere nachfrage keine ANtwort mehr kam. Und beim dritten waren es auch nur die klassichen sehr wagen Äußerungen. Dieses dritte Medium hat mir später per PN und dann auch, als es mal direkt hier im Forum diskutiert wurde, direkt zum Vorwurf gemacht: "Du hast ja nur beweisfragen gestellt." Ja, habe ich. Und, wenn das Musikintrument, nach dem ich gefragt habe, gestimmt hätte, wäre ich ehrlich beeindruckt gewesen. Da kamen dann auch die üblichen Ausreden: "Wenn Du mit Liebe dran gegangen wärest..." etc.

Vor ein paar Jahren erblickte ich bei einem der vielen Gelegenheiten, bei denen ich nachts den Himmel beobachtete, einen leuchtenden Ring nahe dem Horizont. Er schien sehr weit entfernt zu sein und deswegen auch ziemlich groß. Ich beobachtet das Ding etwa 20 Minuten lang. Als ich dann rein gehen wollte, um eine Kamera zu holen, bemerkte ich, dass sich seine Position gegenüber den Sternen veränderte... wie es ein nahe Objekt tun würde, wenn man geht. Ich ging also drauf zu... es war die Öffnung einer Klimaanlage in einer kleinen Hütte, die aber drinnen erleuchtet war. Schon damals glaubte ich nicht an außerirdische UFOs - Du siehst aber: Auch Skeptiker fallen auf sowas rein - und, wenn ich so höre, was alles UFO-Meldungen triggert - bzw. wenn ich sehe, was hier im Forum so als "Beweis" verkauft werden soll...

In seinem Buch "Tricks of the mind" beschriebt Derren Brown u.a. folgende Geschichte: Ein Mann verbrüht sich auf einer Party. Eine anwesende Geistheilerin behauptet später, ihm mit ihrer Gabe die Schmerzen genommen zu haben. Dass sie abwer mit ihrer Behandlung begann, NACHDEM die Verbrühung mit normalen erste Hilfe Maßnahmen inklusive einer guten Kühlung behandelt wurde, kam in ihrem Bericht nicht vor.

Einer der Chef-Skeptiker in den USA Michael Shermer beschreibt in einem seiner Bücher folgendes: Er war bei einer Sitzung von dem bekanntesten Medium in den USA James van Praagh dabei. Der hat den Leuten sehr viele wage Fragen gestellt, dabei auch so einige Neins kassiert - Shermer hat nachgezählt undd kam auf eine normale Trefferquote. Aber diese Neins konnte van Praagh rhetorisch geschickt umgehen, so dass die Leute am Ende überzeugt waren, er hätte "alles gewusst". Ebenso hat van Praagh oft auf Kopf- oder Brustschmerzen hingewiesen, wenn es um die Frage der Todesursache ging... wohlwissend, dass Herzinfakte und Schlaganfälle ziemlich häufigge Todesursachen sind, und auch viele andere Möglichkeiten mit Kopf oder Herz zu tun haben... und wenn nicht, kann man das auch entsprechend hinbiegen.

Die Experimente von Emoto wurden hier auch schon besprochen - in einem parallelen Thread. Was ist an denen so besonderes, wenn belkannt ist, dass Emoto sich jeweils Eiskristallphotos regelrecht gesucht hat, die seine hypothesen stützen? DAS ist sauschlechte Methodik - da hilft auch die Quantität seiner Versuche nicht weiter.

Ich kann noch tausende weiterer Beispiele bringen, wo Leute etwas behauptet haben, und ähnlich beeindruckend erzählen konnten, was sich bei näherer Betrachtung als weniger beeindruckend, wenn nicht gar als Blödsinn erwies.

Anstelle von diesen Geschichten dann abzulassen, werden dann aber lieber ausufernde gedankengebäude erfunden, die die Geschichten wahr halten sollen - wie z.B. dass die Gedanken der bösen Skeptiker den Versuchsablauf gefärden (wobei eine Doppelblindstudie für Emoto kein viel größerer Aufwand wäre, als er bisher getan hat) und ähnliches.

Du hast mich hier schon auf so einige Bücher und Autoren verwiesen, die ich Deiner Meinung nach lesen sollte. Dem gegenüber kann ich einen Haufen von Büchern nennen, die solches berichten und auch die zugrunde liegenden Effekte erklären. Wieviel hast Du von solchen "meinen" Büchern gelesen?
 
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Erdkröte;4041223 schrieb:
Beweise im derzeitigen Wissenschaftlichen Paradigma werden für geistige Dimensionen nicht möglich sein ...
so ist es - aber dennoch sind es erfahrungen der anderen wirklichkeit ... wobei unsere sichtbare welt nicht die welt der wirklichkeit ist, sondern die welt der wirkung

danke für deine 2 beispiele ... auch die haben der "wissenschaft" nicht standgehalten ... macht nix, es sind eben verschiedene welten, die eine die 10% 'greif'bare und dann die anderen 90% ...
 
Ich kann Dir zumindest sagen, wie ich sie einordnen würde, wenn ich mehr Details kennen würde: Wie lange hast Du an diesem Fall gearbeitet? Und wie genau ist sie aufgewacht?

Ich habe um 17 Uhr angefangen die hilfreichen Spirits zu rufen. Die Zeit war überhaupt erwähnenswert, weil die Frau anfing genau um 17 Uhr massiv Schleim aus ihrer Lunge abzuhusten und ihre Tochter saß neben ihr, hat sofort den Ärzten bescheid gegeben. Mit diesem Abhusten fing sie auch an aus dem Koma zurück zu kehren. Mein Ritual ging ca. 1,5 Stunden.

Wie genau hast Du diese denn gesehen? Wie speziefisch war Deine Ferndiagnose?

Ich habe nur wahrgenommen, dass es ein ernstes Thema mit den Augen gibt, mehr nicht. Tiefer bin ich da auch nicht rein gegangen und mit Diagnosen bin ich vorsichtig, da mir die überhaupt nicht erlaubt sind.


Wie fand dieses Gespräch denn statt? Hast Du ihr gleich auf den Kopf zugesagt: "Dein Opa war mal in Budapest auf einem Schiff auf der Donau", ohne, dass ihr vorher darüber geredet habt?

Ja habe ich ihr auf den Kopf zu gesagt, da man schamanische Reisen, ohne Deutung erzählt möglichst wertungsfrei.
Dazu etwas zu der Form schamanischen Reisen, wie ich das zu dieser Zeit ausschließlich gemacht habe.
Man hat in einer Runde von 8 - 10 Leuten irgend ein aktuelles Thema erörtert und mit philosophischen, Weltbildthemen verknüpft. Grundtenor war eh, was man erlebt hat mit der Persönlichkeitsebene zu tun und wäre in dem Sinne zu deuten, also Persönlichkeitsanteile, Glaubenssätze, aber auch Erziehungs-Ahnenaufträge, etc.
Jedenfalls waren wir beide überrascht mit einem Bild konfrontiert zu werden das einfach so war ohne, dass es irgend wie in die mir damals bekannten Schemata einzuordnen gewesen wäre. Wir haben auch nichts weiter damit gemacht. Ihr Großvater oder auch Familie war auf jedenfall kein Reisethema. Soweit ich mich erinnere ging es um einen Glaubensatz.

Für mich war im Laufe der Zeit viel mehr bedeutsam, dass es Unterschiede bei den schamanisch Reisenden gab. Die meisten blieben auf der Persönlichkeitsebene, Glaubensätze, etc. Dann gab es einzelne, wenige die unerklärliches, undeutbares erlebten das sich nicht hinterfragen, wandeln ließ.
Diese Leute sind alle zu Schamanen nach Nepal, Mongolei oder nach Südamerika gegangen um mehr darüber zu lernen, weil dies "psychologisierende Konzept" einfach unzureichend war und weil es einfach schwer war in Deutschland jemand zu finden der über Psychologie oder Esoterik hinaus authentisch mehr damit anzufangen wußte.

Spannend finde ich, dass solche grundsätzlichen Fähigkeiten in meiner Familie nicht fremd waren.
Eine Tante von mir hatte öfters Vorahnungen. Wußte im 2. Weltkrieg mit 8 Jahren, dass ihr Lieblingsonkel zu ihrer Kommunion erscheinen würde, obwohl alle Erwachsenen sagten, Du spinnst, der ist in tief in Russland. Er war bei der Bahnpolizei und zugleich Bahnhofsvorsteher. Er war am Tag ihrer Kommunion da.

Selbige Tante lag mit 11 Jahren, 1944 wegen Kinderlähmung längere Zeit in Offenbach im Krankenhaus. Drei Tage bevor das Krankenhaus bei einem Bombenangriff zerstört wurde fing sie an zu toben und wüten, sie wolle sofort da raus, nach Hause da was schreckliches passieren würde. Sie war nicht zu halten und meine Oma nahm sie mit.

Mein Vater, der ja sehr rational, ein Materialist und Techniker ist, mich mit meinem Schamanisieren echt schräg anschaut, rennt jedoch zu bestimmten Zeiten in den Wald, weil ihn "die Pilze rufen", er es "im Urin hat".
Nun da ich selber leidenschaftlicher Pilzsammler bin kenne ich das Gefühl, die rufen, wie auch immer.
Befasst man sich wissenschaftlich mit Pilzen stellt man fest, dass wann Pilze Fruchtkörper bilden immer noch nicht geklärt ist. Man hat Hinweise, dass es eine Korrelation zwischen Luftfeuchte, Temperatur, Lichtverhältnissen und Luftdruck gibt, aber bei jeder Pilzsorte anders.
So gut wie mein Vater bin ich noch nicht, aber der spürt wann er wo welche Pilzsorte findet, in großen Wäldern. Erklären kann er das nicht, nun ja selbst für einen Rationalisten "rufen die Pilze ihn dann eben" :D


Übrigens, was sagst Du zu den Versuchen von Sheldrake. 80 % Menschen haben die Erfahrung zu spüren, wenn sie angestarrt werden. Und ebenso machen sie die Erfahrung spontan, wenn sie angerufen werden, zu wissen oder gerade an die Person zu denken die das tut.
Auch Hunde spüren nachgewiesener Maßen geraume Zeit im vorraus wann Herrchen oder Frauchen kommt, auch zu ungewöhnliche Zeiten.

LG Siegmund
 
@Erdkröte
"..Und ebenso machen sie die Erfahrung spontan, wenn sie angerufen werden, zu wissen oder gerade an die Person zu denken die das tut."

Das Phänomen nennt man selektive Wahrnehmung! Uns bleiben häufiger positiv verknüpfte Erlebnisse als Bestätigung einer vorgefassten Hypothese in Erinnerung, als solche, die eine solche Annahme nicht bestätigen - wie oft hast Du schon an jemanden gedacht und der hat sich nicht in dem Augenblick gemeldet?

@Joey
Danke für die Stimme der Vernunft!
 
@kallisto,

schon mal mit den Studien von Sheldrake befasst ?

Das Phänomen nennt man selektive Wahrnehmung!

Nur der wissenschaftlichen Form und Ausdrucksweise halber. Das Phänomen bleibt das Phänomen. Und die selektive Wahrnehmung, die du hier daraus machst ist gerade deine formale Deutung.
Ich wünsche mir schon, dass Du nicht einfach verkürzt urteilst in dem Du ein Phänomen mit einem anderen begründest, alles ander ist unwissenschaftlich !

LG Siegmund
 
Um mal auf den Punkt dieser sich häufig wiederholenden Diskussion zu kommen und diese wissenschaftlich, hermeneutisch an den Stand der Dinge, der Kritik, zu führen

Aus meiner Sicht landen wir immer dort, wo bekannte Wissenschaftler im Positivismusstreit gelandet sind, nachdem der Konstruktivismus aufkam, welcher Empirismus und Rationalismus in Frage gestellt hat. Die Kuhnsche Phasenlehre war dann noch fataler für die "normale Wissenschaft".

Der Positivismusstreit ist zum Teil auf den Werturteilsstreit zurück zu führen, in dem es um die Trennung von Werturteilen und wissenschaftlichen Sätzen ging.

Popper und Albert standen den Vertretern der Frankfurter Schule (Habermas und Adorno) gegenüber, welche herausstellten, dass jeder Theoriebildung schon immer ein Erkenntnisinteresse vorausging und dass Theorien von Herrschaftsinteressen durchsetzt seien.
Den Neopositivsten wurde eine verschleierte normative Funktion des falschen Bewusstseins vorgeworfen. Der Forscher selbst sei stets Teil der Gesellschaft und könne sich nicht außerhalb seiner selbst stellen.

Holzkamp hat den Streit mit der kritischen Wissenschaft noch verschärft:

Die Theorien der bürgerlichen Wissenschaft sind beliebig. Theoriegeschichte nimmt sich daher wie ein Wechsel von Moden dar. Der Grund für diese Beleibigkeit wird von ihm in der Zirkularität des Theorie-Empirie-Verhältnisses gesehen.
Die empirischen Befunde bestimmen sich nach den Hypothesen, diese nach den Theorien. Die Theorien selbst sind langfristig gesehen in Konkurrenz miteinander.

Schlimmer für die Wissnschaft kam es mit Kuhn-Phasen-Lehre:

Er belegt anhand zahlreicher Beispiele aus der Geschichte der naturwissenschaften, dass Wisssenschaftler und der Gemeinschaft nur ein Teil dieser Welt sind. Die Irrationalität im wissenschaftlichen Forschungsbetrieb wird von Kuhn als Gesetzmäßigkeit erkannt.
Das zu kallsitos Punkt der angeblichen Vernunft !

Nach Kuhn versuchen die Wissenschaftler, die natur, in die vorgeformte und relativ starre Schublade, welche das Paradigma darstellt, hineinzuzwängen.

In keiner Weise ist es das Ziel normaler Wissenschaft, neue Phänomene zu finden - und tatsächlichen werden die nicht in die Schublade hineinpassen oder überhaupt nicht gesehen.

LG Siegmund
 
Erdkröte;4042291 schrieb:
Ich habe um 17 Uhr angefangen die hilfreichen Spirits zu rufen. Die Zeit war überhaupt erwähnenswert, weil die Frau anfing genau um 17 Uhr massiv Schleim aus ihrer Lunge abzuhusten und ihre Tochter saß neben ihr, hat sofort den Ärzten bescheid gegeben. Mit diesem Abhusten fing sie auch an aus dem Koma zurück zu kehren. Mein Ritual ging ca. 1,5 Stunden.

Interessant, aber nicht so beeindruckend, wie es am Anfang klang.

Erdkröte;4042291 schrieb:
Ich habe nur wahrgenommen, dass es ein ernstes Thema mit den Augen gibt, mehr nicht. Tiefer bin ich da auch nicht rein gegangen und mit Diagnosen bin ich vorsichtig, da mir die überhaupt nicht erlaubt sind.

Und damit wird dieser Punkt wirklich uninteressant. Die Wahrscheinlichkeit mit "irgendwas mit den Augen" falsch zu liegen, ist vor allem auch bei älteren Menschen eher gering.

Erdkröte;4042291 schrieb:
Ja habe ich ihr auf den Kopf zu gesagt, da man schamanische Reisen, ohne Deutung erzählt möglichst wertungsfrei. (...)

Was hast Du ihr genau auf den Kopf zugesagt?

Erdkröte;4042291 schrieb:
(...) Eine Tante von mir hatte öfters Vorahnungen. Wußte im 2. Weltkrieg mit 8 Jahren, dass ihr Lieblingsonkel zu ihrer Kommunion erscheinen würde, obwohl alle Erwachsenen sagten, Du spinnst, der ist in tief in Russland. Er war bei der Bahnpolizei und zugleich Bahnhofsvorsteher. Er war am Tag ihrer Kommunion da.

Selbige Tante lag mit 11 Jahren, 1944 wegen Kinderlähmung längere Zeit in Offenbach im Krankenhaus. Drei Tage bevor das Krankenhaus bei einem Bombenangriff zerstört wurde fing sie an zu toben und wüten, sie wolle sofort da raus, nach Hause da was schreckliches passieren würde. Sie war nicht zu halten und meine Oma nahm sie mit.

Auch ein typisches Beispiel davon, wie Dinge im Gedächtnis bleiben, wenn sie mit bedeutung erfüllt werden. Wieviele Vorahnungen hat man, die sich nicht erfüllen? Diese bleiben natürlich nicht in Erinnerung. Aber diejenigen, die sich dann erfüllen - da sagt man dann: "Hurra, ich habe das zweite gesicht." oder ähnliches.

Erdkröte;4042291 schrieb:
Mein Vater, der ja sehr rational, ein Materialist und Techniker ist, mich mit meinem Schamanisieren echt schräg anschaut, rennt jedoch zu bestimmten Zeiten in den Wald, weil ihn "die Pilze rufen", er es "im Urin hat".
Nun da ich selber leidenschaftlicher Pilzsammler bin kenne ich das Gefühl, die rufen, wie auch immer.
Befasst man sich wissenschaftlich mit Pilzen stellt man fest, dass wann Pilze Fruchtkörper bilden immer noch nicht geklärt ist. Man hat Hinweise, dass es eine Korrelation zwischen Luftfeuchte, Temperatur, Lichtverhältnissen und Luftdruck gibt, aber bei jeder Pilzsorte anders.
So gut wie mein Vater bin ich noch nicht, aber der spürt wann er wo welche Pilzsorte findet, in großen Wäldern. Erklären kann er das nicht, nun ja selbst für einen Rationalisten "rufen die Pilze ihn dann eben" :D

Ja, und? Nur, weil "die Wissenschaft" nicht weiß, wie das bei den Pilzen nun genau läuft, und Dein Vater dennoch einen siebten Sinn dafür zu haben scheint, deutet dabei rein gar nichts darauf hin, dass da etwas paranormalees im Spiel ist. Dein Vater weiß halt unbewusst gewisse Anzeichen gut zu deuten. Im Laufe der Jahre hat er gelernt: Wenn es sich so und so anfühlt, sind die Chancen für Pilze hoch. Seine Trigger wissen, worauf es zu achten gilt, ohne, dass er es bewusst weiß. Genauso wie gute Spurenleser, die wissen, wohin sie hinschauen müssen - wo andere ungeübte Menschen nichts erkennen.

Erdkröte;4042291 schrieb:
Übrigens, was sagst Du zu den Versuchen von Sheldrake. 80 % Menschen haben die Erfahrung zu spüren, wenn sie angestarrt werden. Und ebenso machen sie die Erfahrung spontan, wenn sie angerufen werden, zu wissen oder gerade an die Person zu denken die das tut.
Auch Hunde spüren nachgewiesener Maßen geraume Zeit im vorraus wann Herrchen oder Frauchen kommt, auch zu ungewöhnliche Zeiten.

Die Starr-Experimente von Sheldrake wurden im Rahmen eineer großen Studie von vielen Leuten durchgeführt - z.B-. an Schulen. Dabei ist fraglich, wie sorgfältig vorgegangen wurde. Wichtig z.B. ist auch, dass der Angestarrte den Starrer nicht hören kann - denn alleine durch subtile Hinweise kann man sich angestarrt fühlen. Ich habe es selbst ausprobiert mit einem Freund - ich kann es auch... wenn besagter Freund im gleichen Raum ist. Geschah es durch eine Glasscheibe, so dass ich ihn nicht mehr hören konnte, reduzierte sich die Trefferquote erheblich.

Der telepatische Hund lief nicht nur zu seinem Herrchen-Begrüßungs-Platz, wenn das Herrechen sich auf den Weg machte, sondern besuchte diesen Platz diverse Male am Tag. Zu diesen Experimenten gibt es ein kleines Kapitel im Buch "Paranormality" von Richard Wiseman, wo das ganze wesentlich relativiert wird, so dass man nicht mehr von "nachgewiesen" sprechen kann.

Und die Telefon-Experimente, die Sheldrake durchgeführt hat, konnten noch nicht positiv reproduziert werden. Was die alltägliche Erfahrung angeht: Wie oft kommt es vor, dass man an jemanden denkt, und der ruft nacht an? Und wie oft ruft ein Freund an, ohne, dass man es ahnt, wer es ist? Unser Gedächgtnis ist da sehr selektiv, woran wir uns erinnern und woran nicht. Die Fälle, bei denen es dann passt, werden mit der scheinbaren aber falschen Kausalität abgespeichert.
 
Erdkröte;4042389 schrieb:
Um mal auf den Punkt dieser sich häufig wiederholenden Diskussion zu kommen und diese wissenschaftlich, hermeneutisch an den Stand der Dinge, der Kritik, zu führen

(...)

Er belegt anhand zahlreicher Beispiele aus der Geschichte der naturwissenschaften, dass Wisssenschaftler und der Gemeinschaft nur ein Teil dieser Welt sind. Die Irrationalität im wissenschaftlichen Forschungsbetrieb wird von Kuhn als Gesetzmäßigkeit erkannt.
Das zu kallsitos Punkt der angeblichen Vernunft !

(...)

In keiner Weise ist es das Ziel normaler Wissenschaft, neue Phänomene zu finden - und tatsächlichen werden die nicht in die Schublade hineinpassen oder überhaupt nicht gesehen.

Wo sind denn Phänomene, wenn sehr viele der postulierten Phänomene nicht einmal randomisiert doppelblind "nachgewiesen" wurden... bzw. bei soolchen Tests plötzlich verschwinden oder zumindest arg schwächer werden? Wo sind die Phänomene, wenn man sie teilweise sehr einfach OHNE Geister, Telephathie etc. erklären kannn?

Niemand behauptet, die Wissenschaft, wie sie heute läuft, wäre perfekt. Sie ist auch voll von Fehlern, Schummeleien und Eitelkeiten. Aber sie hat nunmal eine strenge Methodik, die sehr viel Müll abhält und aussortiert. Das kann der "gesunde Menschenverstand" oder die viel zitierten "Erfahrungen" nicht von sich behaupten. Und auch, wenn man einen Teil der Wissenschaftstheoretischen Diskussion der letzten 150 Jahre wiedergeben kann, bedeutet das nicht, dass man frei von diesen gut bekannten Fake-Effekten wäre.
 
@Siegemund/Erdkröte

Als Phänomen (altgriechisch φαινόμενον fainómenon ‚ein sich Zeigendes, ein Erscheinendes‘) bezeichnet man z.B.: in der Erkenntnistheorie eine mit den Sinnen wahrnehmbare, abgrenzbare Einheit des Erlebens - ein Ereignis, einen empirischer Gegenstand oder eine Naturerscheinung.

Das von Dir beschriebene Phänomen
„Und ebenso machen sie die Erfahrung spontan, wenn sie angerufen werden, zu wissen oder gerade an die Person zu denken die das tut.“
basiert auf der kognitiven Fähigkeit der Musterkennung und der ständigen Suche nach Mustern – neue Informationen könne leichter zugeordnet und ggf. bewertet werden. Dabei werden häufig nur bestimmte Aspekte wahrgenommen, bzw. bleiben vorwiegend musterbestätigende Ereignisse in Erinnerung.
In diesem Sinne handelt es sich um ein psychologisches Phänomen, welches dem von Dir angeführten zu Grunde liegt (und wirklich bestens beforscht ist).
In der Kognitionspsychologie gibt es dafür den Begriff der Confirmation Bias (Bestätigungsfehler), womit die Neigung bezeichnet wird, Informationen so auszuwählen oder zu interpretieren, dass eigene Erwartungen bestätigt werden.
Es ist also durchaus keine von mir getroffene formale Deutung.


@Siegemund Erdkröte die 2.

der Konstruktivismus hat nicht den Relativismus, sondern den (naiven) Realismus in Frage gestellt.

„Die Irrationalität im wissenschaftlichen Forschungsbetrieb wird von Kuhn als Gesetzmäßigkeit erkannt.“
???? Häää???
Wo genau spricht Thomas Kuhn von der Irrationalität als Gesetzmäßigkeit des Forschungsbetriebs?
Er unterscheidet zw. vorparadigmatischer und Normalwissenschaft bzw. außerordentlicher und revolutionärer Phase.
V.a. der Begriff der Inkommensurabilität wurde (s.Lakatos) und wird stark kritisiert.
Kuhn selbst wehrte sich auch vehement gegen den Vorwurf, seine Wissenschaftstheorie führe zur Beliebigkeit!

Im Bereich der Wissenschaftstheorie spielt Imre Lakatos "Raffinierter Falsifikationismus" als Weiterentwicklung von Poppers (naivem) Falsifikationismus eine große Rolle.

Eine Hypothese, so sie je zu einer tragfähigen Theorie werden kann, MUSS in ihrer Formulierung auch Bedingungen zur Falsifizierbarkeit enthalten.
Selbstimmunisierende Behauptungen mit dem Beisatz „ das entzieht sich eben der Möglichkeit zur Überprüfung“ sind maximal Glaubenssätze.

Und, ja, ich habe R. Sheldrake gelesen… v.a. das Beispiel desTerrier- Mischlings Jaytee, der angeblich vorausahnen kann, wann sein Frauchen nach Hause kommt - auch, wenn dieser Zeitpunkt durch einen Zufallsgenerator festgelegt wird ist ein gelungenes Beispiel für Confirmation Bias.
 
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@kallistio,

ich habe ausschließlich Texte aus dem Psychologie-Studium zitiert. Auch Imre Lakatos ist nicht das Ende Fahnenstange. Studier noch ein wenig weiter Erkenntnistheorie aus dem 1. Semester :D

Ich werde dem nächst noch eine etwas gehaltvollere Antwort darauf liefern.

Grundsätzlich sollten sich aber Menschen die ausdrücklich in einem Esoterikforum schreiben und du tust das gegenüber einem Wissenschaftler (Chemiker) schon fragen was die eigentliche Intention ist und ob es im Untergrund deinerseits letztlich um Bekehrung und Dogmatismus geht.
Dazu aber später aber auch noch mehr.

LG Siegmund
 
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