Joey
Sehr aktives Mitglied
Erdkröte;4041737 schrieb:Eine Bekannte ruft mich an und sagt, dass ihre Mutter nach einem Herzinfarkt ins Koma gefallen sei, ob ich schamanisieren könne.
Wir haben keine Zeit vereinbart wann ich arbeite. Zeitgleich mit meiner Arbeit, was ich später erfahre, kommt sie aus dem Koma zurück.
Interessanterweise hatte ich Probleme mit den Augen gesehen, was bis dahin mir nicht bekannt war, ich aber dann bestätigt bekam.
Wie will ich diese ERfahrung als Wissenschaftler, der ich ja auch bin, einordnen ??
Ich kann Dir zumindest sagen, wie ich sie einordnen würde, wenn ich mehr Details kennen würde: Wie lange hast Du an diesem Fall gearbeitet? Und wie genau ist sie aufgewacht? Aus dem MKoma zu erwachen ist meist ein ziemlich langsamer Prozess, der damit beginnt, dass die Patienten jemanden mal gezielt anschauen, bis sie dann irgendwann schließlich wieder ganz bei Bewusstsein sind und ansprechbar. Das geht dann von Tagen bis hin zu Wochen. Wenn das in diesem Fall auch so war: Welcher der Zeitpunkte war zeitgleich mit Deiner Arbeit? Das wäre beeindruckend, wenn Du jetzt antworten würdest, dass die genau in der einzigen Minute, in der Du was gemacht hast, die Augen aufgeschlagen hätte und sofort ansprechbar gewesen wäre. Aber auch hier würde zunächst Gelten: Koinzidenz heißt nicht Kausalität. Das müsste sich durch weitere Fälle erhärten. Du hast aber wahrscheinlich mehr als eine Minute an dem Fall gearbeitet, und es dauert eben länger aus dem Koma zu erwachen - welcher Zeitpunkt war da "gleichzeitig"?... also nicht unbedingt beeindruckend.
Ebenso das mit den Augen: Fast jeder Mensch hat Probleme mit den Augen. Von Fehlsichtigkeiten, Horhnhautverkrümmungen, Linsentrübungen etc. Wie genau hast Du diese denn gesehen? Wie speziefisch war Deine Ferndiagnose?
Erdkröte;4041737 schrieb:Anderer Fall, ich arbeite für eine Bekannte, von der ich jedoch nicht allzuviel weiß. Ich gerate in die Vergangenheit ihres Großvaters, wie er sich auf einem Schiff auf der Donau in Budapest befindet. Wir waren beide völlig erstaunt, dass solche eine Info zur mir kommt, welche in der Form tatsächlich Jahre früher stattgefunden hat.
Wie fand dieses Gespräch denn statt? Hast Du ihr gleich auf den Kopf zugesagt: "Dein Opa war mal in Budapest auf einem Schiff auf der Donau", ohne, dass ihr vorher darüber geredet habt? Oder lief es beispielsweise so ab, wie viele Cold und hot Readings, dass Du dann anfängst mit: "Ich sehe ein Schiff auf einem Fluss in einer Stadt... sagt Dir das irgendetwas?" Diese Techniken funktionieren nämlich auch, wenn dem Anwender nicht bewusst ist, dass er sie anwendet.
Lass mich mal von ein paar Erfahrungen erzählen, die ich gemacht habe, bzw. wovon ich gelesen habe:
Als Jugendlicher habe ich mal mit einer selbstgemachten Wünschelrute gespielt. Ich lief damit durchs Haus, und siehe da, sie schlug immer an der gleichen Stelle aus. Ich spürte regelrecht, wie eine Kraft sie runterzog. Begeistert zeigte ich das meinem großen Bruder. Der machte dann folgenden Test mit mir: Er verband mir die Augen und desorientierte mich. So führte er mich durch den Raum. Und wieder spürte ich die Kraft, die die Rute nach unten zog - immer wieder, wenn ich glaubte an der besagten Stelle zu sein. Dummerweise waren wir das in keinem der Fälle. Warum scheitern so viele Wünschelrutengänger bei Doppelblind-Versuchen, obwohl sie sich ebenso sicher sind, dass es klappt, wie ich damals die Kraft gespürt habe?
Ich schrieb ja schon, dass vor ein paar Jahren zwei mir sehr liebe Menschen gestorben sind. Begeistert von der Möglichkeit, evtl. nochmal mit ihnen reden zu können, konsultierte ich Medien hier im Forum, die hier ihre Dienste anboten und von anderen Usern sogar ziemlich gute Kritiken bekamen - das klassiche "Siee wusste Dinge..." Nun, bei mir war es eher mager. Bei einem Medium passten die Aussagen so gut wie gar nicht. Bei einem anderen kam ein Treffen nicht zustande, weil mir die wegbeschreibung "Ich wpohne fünf Minuten von der UBahn" nicht ausreichte und auf einer genauwere nachfrage keine ANtwort mehr kam. Und beim dritten waren es auch nur die klassichen sehr wagen Äußerungen. Dieses dritte Medium hat mir später per PN und dann auch, als es mal direkt hier im Forum diskutiert wurde, direkt zum Vorwurf gemacht: "Du hast ja nur beweisfragen gestellt." Ja, habe ich. Und, wenn das Musikintrument, nach dem ich gefragt habe, gestimmt hätte, wäre ich ehrlich beeindruckt gewesen. Da kamen dann auch die üblichen Ausreden: "Wenn Du mit Liebe dran gegangen wärest..." etc.
Vor ein paar Jahren erblickte ich bei einem der vielen Gelegenheiten, bei denen ich nachts den Himmel beobachtete, einen leuchtenden Ring nahe dem Horizont. Er schien sehr weit entfernt zu sein und deswegen auch ziemlich groß. Ich beobachtet das Ding etwa 20 Minuten lang. Als ich dann rein gehen wollte, um eine Kamera zu holen, bemerkte ich, dass sich seine Position gegenüber den Sternen veränderte... wie es ein nahe Objekt tun würde, wenn man geht. Ich ging also drauf zu... es war die Öffnung einer Klimaanlage in einer kleinen Hütte, die aber drinnen erleuchtet war. Schon damals glaubte ich nicht an außerirdische UFOs - Du siehst aber: Auch Skeptiker fallen auf sowas rein - und, wenn ich so höre, was alles UFO-Meldungen triggert - bzw. wenn ich sehe, was hier im Forum so als "Beweis" verkauft werden soll...
In seinem Buch "Tricks of the mind" beschriebt Derren Brown u.a. folgende Geschichte: Ein Mann verbrüht sich auf einer Party. Eine anwesende Geistheilerin behauptet später, ihm mit ihrer Gabe die Schmerzen genommen zu haben. Dass sie abwer mit ihrer Behandlung begann, NACHDEM die Verbrühung mit normalen erste Hilfe Maßnahmen inklusive einer guten Kühlung behandelt wurde, kam in ihrem Bericht nicht vor.
Einer der Chef-Skeptiker in den USA Michael Shermer beschreibt in einem seiner Bücher folgendes: Er war bei einer Sitzung von dem bekanntesten Medium in den USA James van Praagh dabei. Der hat den Leuten sehr viele wage Fragen gestellt, dabei auch so einige Neins kassiert - Shermer hat nachgezählt undd kam auf eine normale Trefferquote. Aber diese Neins konnte van Praagh rhetorisch geschickt umgehen, so dass die Leute am Ende überzeugt waren, er hätte "alles gewusst". Ebenso hat van Praagh oft auf Kopf- oder Brustschmerzen hingewiesen, wenn es um die Frage der Todesursache ging... wohlwissend, dass Herzinfakte und Schlaganfälle ziemlich häufigge Todesursachen sind, und auch viele andere Möglichkeiten mit Kopf oder Herz zu tun haben... und wenn nicht, kann man das auch entsprechend hinbiegen.
Die Experimente von Emoto wurden hier auch schon besprochen - in einem parallelen Thread. Was ist an denen so besonderes, wenn belkannt ist, dass Emoto sich jeweils Eiskristallphotos regelrecht gesucht hat, die seine hypothesen stützen? DAS ist sauschlechte Methodik - da hilft auch die Quantität seiner Versuche nicht weiter.
Ich kann noch tausende weiterer Beispiele bringen, wo Leute etwas behauptet haben, und ähnlich beeindruckend erzählen konnten, was sich bei näherer Betrachtung als weniger beeindruckend, wenn nicht gar als Blödsinn erwies.
Anstelle von diesen Geschichten dann abzulassen, werden dann aber lieber ausufernde gedankengebäude erfunden, die die Geschichten wahr halten sollen - wie z.B. dass die Gedanken der bösen Skeptiker den Versuchsablauf gefärden (wobei eine Doppelblindstudie für Emoto kein viel größerer Aufwand wäre, als er bisher getan hat) und ähnliches.
Du hast mich hier schon auf so einige Bücher und Autoren verwiesen, die ich Deiner Meinung nach lesen sollte. Dem gegenüber kann ich einen Haufen von Büchern nennen, die solches berichten und auch die zugrunde liegenden Effekte erklären. Wieviel hast Du von solchen "meinen" Büchern gelesen?
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