Erdkröte;4039856 schrieb:
Kannst DU Sterben und Tod auch genießen, wenn Du feststellst dass Du Dich geirrt hast. Was wenn Du feststellst, dass Du ziemlich durch die "Himmel" irrst, weil Du von Seele keine Plan hattest, weil Du dem gefolgt bist wie man Dich an Schule und Universität erzogen hat ? Würde Dir denn Seelenerfahrung irgend einen Nachteil bringen, außer dass dein scheinbar sicheres wissenschaftliches Fundment Risse bekommen würde ? Übrigens rede ich hier nicht von den üblichen Eso-erfahrungen.
Ich hätte nichts dagegen, wenn ich einestages "tod aufwachen" würde - d.h. wenn ich feststellen müsste, dass da doch eine Seele ist.
Im übrigen wurde ich NICHT in der Schule atheistisch erzogen. Ich bin im Dunstkreis einer Freikirche aufgewachsen, und meine Eltern waren ser spirituel bishin zu esoterisch veranlagt (und mein Vater war auch Physiker - ich behaupte nicht, dass sich das ausschließt). D.h. in meiner Kindheit und Jugend habe ich viel mitbekommen, was da so laufen kann - gutes, an das ich mich gerne erinnere, wie auch schlechtes, wo ich im Nachhinein das Kotzen kriege.
Wenn ich mich also irren sollte... was wäre der Nachteil im Jenseits? Warum sollte da einer sein? Warum sollte man sich nur im Jenseits zurecht finden, wenn man jetzt im Diesseits dran glaubt? Diese Art von Argumentation ist die klassische Angst-Argumentation von Religionen: "Folgt uns, oder Ihr werdet später in der Hölle schmoren." oder analoge Drohungen dazu. Warum sollten die stimmen?
Erdkröte;4039856 schrieb:
Ich würde Dir Menschen wie Stanislaf Grof oder Holger Kalweit empfehlen

, einfach weil es mir spontan freude macht und weil du wohl nicht grundlos hier in einem Eso-forum schreibst
Ich habe mich nicht grundlos damals hier angemeldet. Jeder Mensch wird wohl fürher oder später in seinem Leben die Erfahrung machen, dass andere Menschen, die man liebt oder sehr schätzt, sterben. Das geschah bei gleich zwei Menschen, die mir nahe standen, im Jahr 2004. Ich vermisse sie immernoch. Da interessierte mich, ob es irgendwo etwas gibt, was einem Beweis für ein Jenseits nahekommt. Ich bin nicht fündig geworden. Ich habe die leise Hoffnung im Hinterkopf, mich zu irren - und das ist der einzige Punkt, bei dem ich froh wäre, wenn ich mich irre. Aber mittlerweile denke ich: Ich werde nes früh genug feststellen, sollte es der Fall sein.
Erdkröte;4039856 schrieb:
Wie kannst Du wahrhaftig ethisch sein, wenn DU den Urgrund/Geheimnis des Lebens nicht erfasst hast, weil die Wissenschaft bisher weder eine wirklich gesicherte Erkenntnis davon hat, noch bereit ist sich auf persönliche Erfahrung einzulassen, weil man objektiv sein will, obwohl das in diesem Bereich nicht mehr geht - das Subjekt hat zuviel Einfluß, die Grenzen verschwimmen, falls es Objektivität je wirklich überhaupt gab ?
Kennen denn andere den "Urgrund/Geheimnis des Lebens"? Warum glaubst Du, dass Du ihn kennst?
Und was bedeutet "wahrhaft ethisch"? Wieso sollte man nur "wahrhaft ethisch" leben können, wenn man spirituelle Gedanken und Weltansichten hat?
Erdkröte;4039856 schrieb:
Um Ethik im Unterschied zur Moral zu verstehen, empfehle ich Dir mal Albert Schweitzer >>Die Ehrfurcht vor dem Leben<< zu lesen.
Ich empfehle ein paar Bücher von Michael Schmidt-Salomon. Man mag in vielen Punkten nicht seiner Ansicht sein - er liefert aber meiner Ansicht nach eine gute Skizze einer Moralsvorstellung bzw. Ethik, die ohne Spiritualität auskommt.