Uneigennützige Liebe würde mir an sich schon reichen, bedingungslos ist wirklich sehr hoch gegriffen!
Ja, das finde ich auch.
Für mich hat bedingungslose Liebe eh nichts mit dem Gefühl von "ich liebe dich, sie, ihn, es,.." oder einer sympathisierenden Zugeneigtheit zu tun, sondern ist jenseits von Gefühlen und Geschmäcker, eher in der Akzeptanz dessen was ist, und damit vor jeglichem Gefühl. Gefühle und Gedanken sind m.E. sowieso immer irgendwie bedingt, weil nichts Konstantes.
Akzeptanz bezüglich allein Erscheinungsformen in der Welt einschließlich mir selbst, ist für mich sozusagen bedingungslose Liebe. Es ist kein Gefühl. Gefühle kann ich nicht für alle Menschen und Gegebenheiten gleich haben, wenngleich durch diese Akzeptanz eine Art Gefühl von Liebe mitschwingen kann, aber eben nicht muss.
Ich akzeptiere, dass es Krieg und Ärsche (sorry) die ihn anzetteln gibt, total, aber dennoch finde ich es Mist und würde womöglich, wenn ich könnte hier und da im Kleinen einschreiten, und damit etwas
dagegen tun. Das Dagegen ist ja nicht mehr bedingungslos dafür.

Dieses Beispiel soll nur das Paradox aufzeigen, dass für mich bedingungslose Liebe nie bedeuten kann, dass alles was auf der Welt erscheint tatsächlich liebenswert ist, und somit eine "ich liebe ALLES bedingungslos" begleitet von einem Gefühl der Wärme und Zuneigung niemals in dieser Welt der Gegensätze bestehen kann. Die Akzeptanz hingegen ist ein tieferes Einverstandensein mit allem ohne (zermürbenden) Groll und Hader, was einen jedoch nicht auf einer oberen, relativen Ebene blind und gleichgültig für Recht und Unrecht werden lässt.
Daher gehört das Thema "bedingungslose Liebe" für mich auch nicht in die Rubrik Seelenverwandschaft oder überhaupt Beziehungen, sondern ist etwas Allgemeines, potenziell jeden betreffend unabhängig von einem Singleleben oder Leben in Partnerschaft.