prema schrieb:
ich hab schon versucht das zu verstehen (Wikipedia), aber so ganz kann ich diese Bedeutung nicht verstehen. Warum mußten Adam und Eva das Paradies verlassen, als sie vom Baum der Erkenntniss aßen? Warum durften sie nicht, das Böse vom Guten unterscheiden? Wäre nett, wenn mir das jemand zu verstehen bringt
ich denke, bevor man das versteht, muß man sich von diesem alten Bild von zwei aus Ton getöpferten nackten Wesen, welche ungehorsam sind irgendwo in dieser Welt, verabschieden und beginnen neu zu verstehen.
In der Genesis werden zwei Geschichten erzählt. Eine beschreibet das Werden der Welt und die andere beschreibt die Wahl des Menschen in dieser Welt den Weg des Lebens zu gehen oder den Weg der Erkenntnis.
Da alles in den Mythen der Bibel Symbole sind, ist es für ein Veständnis not wendig die Symbole zu verstehen indem man sie in sich selbst sucht und findet, denn jeder Mensch hat die Wahl zwischen dem Weg des Lebens und dem Weg der Erkenntnis. Und wenn Du etwas zu verstehen suchst, ist das das Betreten des Weges der Erkenntnis. Nur um zu leben, braucht es keine Erkenntnis.
Die Geschichte über die Wahl des Menschen aus der Genesis ist vollgespickt mit Symbolen und diese Symbole sind als alte Symbole bekannt aus der vedischen Religion, der Rig Veda, u.a. Es ist eine gute Übung sich mit diesen Symbolen der vedischen Religion vertraut zu machen, denn sie enthalten den Schlüssel für das Verständis, nach dem Du suchst.
So ist in der vedischen Religion die Trinität aus Brahma, Vishnu und Shiva bekannt als das Erzeugen, das Erhalten und das Zerstören/Erneuern. Das Zerstören und das Erneuern ist das Prinzip des Shiva und es ist das Prinzip des Todes und des (sterblichen) Lebens.
Gott Shiva ist verbunden mit seinen Symbolen, die da sind: Die Schlange in Verbindung mit dem weiblichen Symbol der Yoni und dem männlichen Symbol Shivas, dem Lingam (unten). Aus seinem Kopf - er sitzt in ständiger Meditation auf dem Berg Kailash - entspringen vier Ströme. Es sind diese Symbole, die man in der Geschichte in der Genesis wiederfinden kann.
Eva stammt aus dem Hebräischen 'Chavvah' - HWH (sprich hawwa) ist im Hebräischen 'Das Leben' Und 'Chavvah' ist die Hebräische Form des Wortes aus dem Sanskrit 'Shiva'. Shiva wird bewahrt in der Hebräischen Genesis als chavvah (eve ) ("Lebens-Geber") als das weibliche Leben zusammen mit dem Hebräischem 'chayim' ("Leben"). Der Hebräische Baum des Lebens ist dann 'etz chayim' wobei das Hebräische 'etz' ein 'Baum' ist. Das Hebräische 'etz' ist sowohl ein Baum, aber auch ein Stock oder Knüppel. Und als Hebräischer slang bedeuted 'Zayin' Penis. Die hebräischen Wörter Gannah, ginnah, gyhn, gan, die die Bedeutung von Garten haben, sind verwandt mit dem Sanskrit Wort 'Yin' , das 'weiblich' bedeutet und das Sanskrit Wort 'Yoni' bedeutet "die weibliche Genitalie". 'Yang' bedeutet 'männlich' und Linga/Lingam ist die männliche Genitale. So ist das Geschlecht der alten Zeiten immer noch gegenwärtig in unseren Wörtern, wie Genital, das aus dem Hebräischen 'gan/gyhn' und dem Sanskrit 'Yoni' herstammt. Der Hebräische 'Gärtner' ist dann der Ginnthown (gin-neth-one) oder Ginnthow (ghin-neth-o). Weil die Sumerische Schrift ursprünglich Bildsymbole waren, ist im Sumerischen 'gis' oder 'gish' sowohl ein Penis als auch ein 'Baum'.
Diesen 'Baum des Lebens findet man auch im Prolog des Gilgamesh Epos:
"Nachdem sich Himmel und Erde voneinander getrennt hatten und die Menschheit geschaffen war, nachdem das Himmelsgewölbe ('Anucirculum'), Enlil (der Herr der Winde) und Ereskigal Besitz ergriffen hatten vom Himmel, der Erde und der Unterwelt nachdem Enki (der Gott des Wassers und der Fische) seine Segel gesetzt hatte für (die Reise in) die Unterwelt und sich das Meer in Ebbe und Flut zur Ehre des Herrn bewegte, an diesem Tage wurde ein - Huluppu-Baum, der an den Ufern des Euphrats gepflanzt war und genährt wurde von seinem Wasser, durch den Südwind entwurzelt und trieb auf dem Flusse davon. Eine
Göttin, die entlang des Ufers wanderte, erkannte
den sich wiegenden Baum und -- auf Geheiß von Anu dem Gott im Himmel, und Enlil, dem Herrn der Winde -- brachte sie ihn in Innana's Garten in Uruk. Inanna pflegte den Baum sorgfältig und
liebevoll hoffte sie, daß sie von diesem Baum
einen Thron und ein Bett nur für sich allein (!) erhielt. Nach
zehn Jahren war der Baum
gereift. Aber in der Zwischenzeit, stellt sie zu ihrem Schrecken fest, daß sich ihre Hoffnungen nicht erfüllen würden, weil während der Zeit ein Drachen sein Nest am Fuße des Baumes gebaut hatte. Der (Zu-)Vogel zog seine Jungen auf in der Baumkrone und der weibliche Dämon Lilith hatte ihr Haus in der Mitte (des Baumes). Aber Gilgamesch, der von Inanna's Notlage gehört hatte, kam zu ihrer Rettung. Er nahm seine schwere Rüstung, tötet den Drachen mit seiner schweren Bronze Axt, welche sieben Talente und sieben Minas wog. Der (Zu-)Vogel floh in die Berge mit seinen Jungen, während Lilith, versteinert durch Angst ihr Haus abriss und in die Wüste floh."
So wie die Göttin den 'Baum' achtete, achtete auch 'Eva' ihn in der Genesis:
"Gott hatte einen 'Garten der Freude' (Hebr. 'Gan Eden') wachsen lassen für das Leben. Jeder Baum darin ist erfreulich anzusehen, ein gutes Mittel zum Leben; auch der 'Baum des Lebens' in der Mitte im 'Garten der Freude' und der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Im Garten der Freude strömt ein Fluss, der ihn begießt. Er besteht aus vier Phasen: Die erste heißt Pishon, was Wachsen, Zunehmen, Vergrößern, Anwachsen bedeutet. Dann wird ein kreisrundes Loch (Havilah) 'umfaßt' (Hebr. cabab). In der zweiten Phase berstet etwas (Gihon), das in der dritten Phase schnell heraus schießt (Hebr. Chiddqel) und sich nach vorn (qidmah) 'bewegt' (halak) um 'einen Schritt' (Ashshuwr), um dann in der vierten Phase zu 'erschlaffen' oder zu 'zerbrechen'. (Hebr. 'per-awth'=Euphrat). Gott nahm die 'Form des Lebens' und steckte sie in den 'Garten der Freude' um es zu schmücken und zu erhalten. Gott gab dieser 'Form des Lebens' folgende Aufgabe: 'Du kannst dich von jedem Baum in Garten der Freude ernähren, aber wenn Du verlangst nach dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, wirst Du - als Form dieses geschlechtlichen Lebens - sterben.
Die Schlange sagte zur Frau: Du wirst nicht sterben; Gott weiß, daß Du an dem Tage, an dem Du dich von dem 'Baum in der Mitte des Gartens der Freude' ernährst, Dir die Augen geöffnet werden und Du wirst sein wie Gott selbst, erkennend das Gute und das Böse.
Die Frau sah, daß der Baum des Lebens ein gutes Mittel für das Leben war und daß er eine Lust war für die Augen und daß der Baum das Verlangen nach Weisheit erweckte und sie kostete von den Früchten des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse und teilte sich die Früchte mit ihrem Mann.
Gott aber hatte einen Cherubim neben den Garten der Freude plaziert mit einem flammenden Schwert das jeden Weg verschloß um den Weg zu erhalten zum 'Baum des Lebens'. "
Unter den Göttern der Semiten ('ELohim' = Die Götter) ist YHWH der Gott des Lebens (Y_HWH = 'Ich bin das Leben'); es ist nicht der Gott der Erkenntnis!
Bei II. Samuel 6:20 ff. heißt es: "Als aber David heimkam, seinem Haus den Segensgruß zu bringen, ging Michal, die Tochter Sauls, heraus ihm entgegen und sprach: 'Wie herrlich ist heute der König von Israel gewesen, als er sich vor den Sklavinnen seiner Männer entblößt hat, wie sich die losen Leute entblößen!' David aber sprach zu Michal: 'Ich will vor dem Herrn tanzen, der mich erwählt hat vor deinem Vater und vor seinem ganzen Hause, um mich zum Fürsten zu bestellen über das Volk des Hern, über Israel, und ich will noch geringer werden als jetzt und will niedrig sein in meinen Augen; aber bei den Sklavinnen, von denen du geredet hast, will ich zu Ehren kommen.'".
Das geschah, nachdem er vor YHWH getanzt hatte:
"Und als sie zur Tenne Nachons kamen, griff Usa zu und hielt die Lade Gottes fest, denn die Rinder glitten aus. Da entbrannte des HERRN Zorn über Usa, und Gott schlug ihn dort, weil er seine Hand nach der Lade ausgestreckt hatte, so daß er dort starb bei der Lade Gottes. Da ergrimmte David, daß der HERR den Usa so wegriß, und man nannte die Stätte «Perez-Usa» bis auf diesen Tag. Und David fürchtete sich vor dem HERRN an diesem Tage und sprach: Wie soll die Lade des HERRN zu mir kommen? Und er wollte sie nicht zu sich bringen lassen in die Stadt Davids, sondern ließ sie bringen ins Haus Obed-Edoms, des Gatiters. So blieb die Lade des HERRN drei Monate im Hause Obed-Edoms, des Gatiters, und der HERR segnete ihn und sein ganzes Haus. Und es wurde dem König David angesagt, daß der HERR das Haus Obed-Edoms segnete und alles, was er hatte, um der Lade Gottes willen. Da ging er hin und holte die Lade Gottes aus dem Hause Obed-Edoms herauf in die Stadt Davids mit Freuden. Und als die Träger mit der Lade des HERRN sechs Schritte gegangen waren, opferte man einen Stier und ein fettes Kalb. Und David tanzte mit aller Macht vor dem HERRN her und war umgürtet mit einem leinenen Priesterschurz. Und David mit dem ganzen Hause Israel führte die Lade des HERRN herauf mit Jauchzen und Posaunenschall. Und als die Lade des HERRN in die Stadt Davids kam, guckte Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster und sah den König David springen und tanzen vor dem HERRN und verachtete ihn in ihrem Herzen."
Es mag zeigen, das dort YHWH verbunden war mit den Dingen des sexuellen Lebens und der damit verbundenen jauchzenden Freude.
Dieser YHWH hat aber keine spirituelle Bedeutung. Er sorgt für das Leben, das man heute die Evolution nennt; das, was der Namelose ist, der von vielen beschrieben wurde und wird, und der die Heimat der Seelen ist, ist verschieden von YHWH.
Lao=Tsu sagte:
"Wahre Worte sind nicht schön
Schöne Worte sind nicht wahr."
Das Erkennen oder als alternative Wahl zu dem 'Baum des Lebens' dem Baum der Erkenntnis (von Gut und Böse) beginnt in der Unterscheidung von Qualität und damit von Sinn. YHWH ist naturgemäß nicht interessiert an der Seele; er muß seinen Job machen und das Leben durch den ewigen Kreislauf von Sterben und Wiedergeboren werden erhalten. Und mit dem Erkennen von Qualität begint auch das Sterben des fleischlichen Lebens und das spirituelle Leben beginnt wie es als Symbole in Exodus parabelisiert ist, als das Sterben des (erstgeboren) Körpers=Ägypten=Mitzrayim. Die Seele, als das Zweitgeborene (Israel) kehrt zurück in die Heimat - der Körper verbleibt in dieser Welt.
Damit ist der 'Baum der Erkenntnis' ein spiritueller Spiegel des fleischlichen 'Baum des Lebens' als das männliche Symbol des Lebens. Mit dem Zurückziehen aus dieser Welt des Lebens ist auch die Loslösung von dieser Welt von Bedeutung und das ist auch gesagt durch Jesus (Lukas): "es wird die Zeit kommen, in der man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben, und die Brüste, die nicht genährt haben!" und im TE: (79): Es sagte zu ihm eine Frau aus der Menge: "Selig der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die dich ernährt haben." Er sagte zu ihr: "Selig, die das Wort des Vaters gehört, es in Wahrheit gehütet haben. Denn es werden Tage kommen, daß ihr sagt: 'Selig der Leib, der nicht empfangen hat und die Brüste, die nicht geseugt haben.' "
So ist es die Freiheit einer jeden Seele sich zu entscheiden für den Weg des Lebens (Chavvah) oder den Weg der Erkenntnis (Gnosis) von dem in der Genesis in Symbolen gesprochen wird.
Re_ligion ist die Rückbindung der Seele in ihre Heimat. Erkenntnis ist der Beginn und der Schlüssel. Nur davon hat Jesus gesprochen.
LG
Namo