Ich möchte mich kurz fassen, denn über Osho könnte man eine ganze Menge sagen, denn er hatte viele Gesichter. Osho war zum einen eine sehr liebevolle Person, jedenfalls war es das, was von ihm nach außen drang. Er verstand es sehr gut, vor allem die Jugend der 60er und 70er Jahre anzusprechen, die auf der Suche nach Liebe, Spiritualität und Sinnlichkeit war. Es waren junge Leute die die Kaltherzigkeit der westlichen Welt überdrüssig waren und die in der Spiritualität einen neuen Sinn des Lebens suchten. Dies alles verband Osho mit dem Tantra, bzw. mit dem, was er als Tantra verkaufte, denn die Jugend der damaligen Zeit war der verklemmten Sexualmoral (so empfanden sie es jedenfalls) der 50er Jahre überdrüssig. Sie suchten im Grunde genommen nach sexueller Freiheit und Erleuchtung.
Und Osho, der auch als Sexguru verschrien war, lockte sie mit freier (tantrischer) Sexualität und suggerierte den jungen Leuten, dass sie dadurch recht schnell die Erleuchtung finden würden. Was aber wollten die meisten Oshosympathysanten wirklich? Sie wollten freie Sexualität (freie Liebe) erleben. Und das fand dann auch in den Osho-Ashrams reichlich statt. Einerseits waren dort sehr viele hübsche Frauen und andererseits gab es dort eine ganze Menge recht vermögender Schickimickis aus gutem (betuchtem) Hause. Und zur Not wurden die Frauen dann halt auch gekauft. Das ganze wurde oftmals in irgendwelchen "Therapiegruppen" praktiziert oder privat. Sex spielte bei Osho also eine ganz schön große Rolle. (Mit Speck fängt man Mäuse.)
Osho war dem Yoga übrigens sehr abgeneigt. Er verspottete es oft und meinte, der einzig wahre Weg, sei der Weg des Tantra, obwohl er selber eigentlich einen yogischen Weg beschritten hatte. Osho hat den jungen Leuten also genau das angeboten, was sie suchten: freie Liebe und Spiritualität. Und er hat den Menschen suggeriert, dass dieser Weg recht schnell zur Erleuchtung führen würde. Erleuchtet worden ist dadurch natürlich niemand. Ich glaube, Osho war für viele Menschen auch so etwas wie ein Papaersatz, der liebevolle Papi, den man zu Hause vielleicht vermisst hatte.
Er war natürlich ein brillanter Redner, der die Menschen faszinieren konnte. Das war wahrscheinlich seine größte Kunst. Er widersprach sich zwar immer wieder, aber die meisten Menschen waren von seinen Reden vollkommen hingerissen. Sein Ashram war wohl so etwas wie eine "Love-Peace-und-Happiness-Kommune" in der es recht bunt und interessant zuging, jedenfalls für die, die genug Geld hatten. Aber als ein ernsthaftes spirituelles Zentrum würde ich den Osho-Ashram nicht bezeichnen.