"Auf der Flucht" - Menschenverachtung im ZDF

Entspricht doch durchaus dem Niveau des deutschen Durchschnitt-Fernsehzuschauers.

Was muss ich mir denn unter "skurrilen Persönlichkeiten" vorstellen ... auch nicht gerade eine "menschenfreundliche" Formulierung.

R.

lies dir doch einfach die links durch. der satz wurde von mir von der zweiten petition übernommen, weswegen er auch unter anführungszeichen steht.

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Aber auch Leute, die sich für sowas nicht interessieren, sind wichtig, auch die haben Nachbarn, die vielleicht Flüchtlinge sind, auch die gehen wählen, reden mit anderen, lesen vielleicht Zeitung und Wahlplakate, wo gegen Flüchtlinge gehetzt wird.

Wenn man die mit dieser Sendung erreicht, ist das besser als gar nix.
Vielleicht bekommen sie dann sogar Interesse und schauen sich auch richtige Reportagen an, gehen vielleicht auf ihre Nachbarn zu, möchten sogar helfen.
Man darf niemanden abschreiben.

Wie hoch denkst du denn ist der Marktanteil der Zuschauer, die die Sendung verfolgen? Das sind 0,3 %.
Womit das Format als solches eher unter ferner liefen im bunten Unterhaltungsmix laufen dürfte.

Darum geht es aber gar nicht, ob das jetzt 60.000 oder 600.000 Leute sehen. Es geht um das Format selber.
 
Ich bin schon lange auf der Flucht, und zwar vor dem tv.
Da werden Kinder ins Fernsehen gezerrt, zwecks Erziehungsmethoden, Anwältinnen kommen zu den Armen, damit die was zu essen haben,
Promis werden im Dschungel geboren als schlüpften sie aus einem Krokodilei...

was ich jetzt aber mal frage: was ist nun an DIESEM Format menschenverachtend(er), was es vorher im tv nicht war?
 
es ist Business - nicht mehr und nicht weniger
aktuelle Themen werden bearbeitet und mit dementsprechenden Einschaltquoten viele Arbeitsplätze erhalten
 
Ja, wenn ich so überlege ... doch, es ist eine ganz tolle Sendung, was die da machen.
Da wird den Leuten so einiges klar.
Vor allem den Flüchtlingen, die da live miterleben können, wie die Westler sowas sehen. Was die westliche Welt als tolle Unterhaltung sieht. Das da ein paar Figuren kommen, und mal Flüchtling sein wollen ... so ein bisserl auf Zeit natürlich. Doch nicht im Ernst.
Das man solche Erfahrungen nicht simulieren kann ist klar, schon gar nicht mit einem Kamerateam an der Seite. Das ist sicher keine Stärke des Formats, aber es ist auch keine Schwäche, weil es nicht das ist was beeindruckt. Beeindruckend sind v.a. die Gespräche mit Flüchtlingen. Daraus wird schon verdammt viel klar. Nicht nur über deren Situation sondern auch aus welchen Situationen heraus sie überhaupt zu Flüchtlingen wurden. Und es ist eine Stärke der Sendung, dass diese Gespräche nicht von Journalisten geführt werden, sondern von ziemlich normalen Menschen. Denn die Kandidaten sind ja nicht Dschungel-B-Promis die nur dummes Zeug labern. Die sind durchaus interessant zusammengewürfelt und zum Teil ja sehr normale Persönlichkeiten, wie etwa die türktische Streetworkerin oder der Ex-NPDler (dem im Übrigen selbst einiges klar wird).


Das zu sehen, klärt die richtigen Flüchtlinge sicherlich darüber auf, wie sie von der westlichen Welt wahrgenommen werden - nicht wirklich wichtig, aber gut als Hintergrund für so eine "Reality-Show", wo die Teilnehmer jederzeit abbrechen können - nur der Hintergrund, der muß dort bleiben wo er ist. Ist ja nur ein Hintergrund.
Auch das ist Blödsinn. Die Flüchtlinge sind nicht einfach die Kulisse für eine Art Pseudo-Survival-Sendung. Wie gesagt: Deren Schicksal wird verdammt authentisch und mit Respekt gezeigt. Und auch noch deutlich dichter als bei normalen Dokumentationen, die immer eine Art Distanz zum Geschehen haben. Gerade das Aufheben der Distanz, dass es eben nicht wirkt wie die Tagesschau, ist hier eine Stärke und keine Schwäche.



Die empfinden das sicherlich auch als besonders befriedigend, da so Hintergrund spielen zu dürfen.
Dann sind sie wenigstens mal für was gut, dienen zur Unterhaltung - ansonsten interessiert sich die westliche Welt ja eh nur für sie, wenn sie es geschafft haben, zu überleben und bei uns anzukommen ... dann sind sie nämlich lästig.

....

Du projezierst hier extrem viel und hast ja bisher offenbar die Sendung nicht mal angesehen, stimmts? Mein Eindruck ist, dass die Flüchtlinge sich eher darüber freuen dass sich überhaupt jemand für ihr Schicksal interessiert. Vielleicht denken sie auch mal "Die müssen ja bescheuert sein ne Nacht in einem Flüchtlingsunterkunft zu verbringen". Aber das ist doch kein Schaden.

Du liest irgendwelche Artikel die mal mehr und mal weniger gut darstellen worum es geht und zauberst noch ein bisschen Pseudo-Moral dazu. Im Grunde ist das genau das Prinzip, dass Du kritisierst: Aus sicherer Entfernung den Zeigefinger erheben ohne Dir wirklich selbst ein Bild zu machen.

Mein Vorschlag wäre, dass Du Dir die Sendung zuerst mal anschaust und Dir dann u.a. folgende Fragen stellst:

Welcher Eindruck entsteht bei Dir ganz persönlich aus dem Gespräch zwischen dem Afrikaner und dem Ex-NPDler?

Welcher Eindruck entsteht für Dich aus dem Gespräch zwischen den "Kandidaten" und der irakischen Familie?

Oder aus dem Gespräch mit dem jungen Mann, der sich die Fingerkuppen abschnitt um seine Identifikation zu erschweren, weil er in Deutschland bleiben und nicht (als Asylant) nach Italien will (wo er ursprünglich ankam und deshalb dort bleiben sollte)?

Welcher Eindruck entsteht insgesamt, wenn Du mal Deine Projektionen weglässt sondern einfach nur das nimmst was Du da siehst und was geredet wird...?


Für mich ist die Sache sehr simpel:

Kann man an dem Format etwas kritisieren? Klar... kann man immer. Aber:

1. Was entsteht Schlechtes daraus?
2. Entsteht vielleicht etwas Gutes daraus?

Zu 1) Solche Kritik hier z.B. ist eher hysterisch:

Das Essen, das sie echten Flüchtlingen in einer echten Suppenküche wegessen, ist echt.
Das ist Blödsinn... Und der Streit den sie zwischen echten Flüchtlingen hervorrufen.... das wurde bisher noch nicht gezeigt. In der ersten Folge kann das keine Rolle spielen. Soll heißen: Das textet irgendein Journalist und Du übernimmst es einfach mal schnell ohne das Du wissen kannst worüber Du sprichst und was Du kritisierst.

Unterm Strich für mich: Ich kann bisher nicht erkennen, dass da etwas wirklich Negatives geschieht. Nicht alles ist superintelligent, manchmal hätte ich ganz andere Fragen als sie dort gestellt werden. Und manchmal hätte ich gerne mehr von den Gesprächen und weniger vom Drumherum. Aber daraus entsteht noch nichts Negatives.


Zu 2) Wie ich schon sagte: Meiner Ansicht nach wird die Situation von Flüchtlingen verständlicher, weil sie direkter dargestellt wird und weil sie selbst zu Wort kommen. Wenn ein Schwarzer, der als 17jähriger nach Deutschland kam von seiner Geschichte erzählt und auch von Erfahrungen in Deutschland, und sich mit einem Ex-NPDler unterhält, dabei mit unglaublicher Souveränität beeindruckt, während der Ex-NPDler nicht so genau weiß was er sagen soll, aber selbst erstaunlich offen über seine Vergangenheit spricht, dann ist das durchaus beeindruckend und wird sicherlich manchem zu denken geben. Oder auch der Streit zwischen dem Ex-NPDler und der Streetworkerin etc.


Noch mal mein Tip: Bevor man etwas kritisierst sollte man sich vielleicht selbst ein Bild machen und nicht nur aus Artikeln zitieren. Denn das ist natürlich auch verdammt simpel... als satter Westler hinter dem Computer nen paar Zeilen zu tippen, alles zu kritisieren, ne Petition zu unterschreiben und sich dann auf der "guten Seite" zu wähnen. Nicht weniger zynisch.
 
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So sehe ich das auch! ... und kann nach wie vor nicht verstehen wieso Flüchtlinge "Menschen" sind und XY-Promis, die ihr Geld mit Trash (der heutzutage gefragt ist) verdienen "skurrile Persönlichkeiten".

R.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine von vielen Stellen, die mir zeigen, dass dieses Projekt sinnvoll ist, ist die, an der der Mann aus dem Irak sagt, dass sie sich bisher von der Welt abgeschottet haben und, dass durch den Besuch Fenster geöffnet wurden...

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beit...-Der-Aufbruch?bc=sts;stt;kua1941852&ipad=true

36:18

Ich erinnere als ich 15, 16 J. war, da war ich ein paar Jahre in einer Gruppe Jugendlicher u. Erwachsener (Männer), die ebenfalls geflüchtet waren.

Mit einem von ihnen (Kurde aus dem Libanon) war ich ca. 3 Jahre zusammen.

Was sie mir erzählten, kommt dem, was in der 'Teil-Doku' geschildert wird ziemlich nahe.

Ein damaliger Freund von mir erzahlte mir, dass er erlebt hatte, wie Familienmitglieder vor seinen Augen starben - ermordet wurden - er war damals (als er mir das erzählte) ca. 15 J. - wie alt er war, als er das erlebte, erinnere ich nicht...

Das hinterlässt 'was'....

Ich habe mich auch ne Zeitlang regelmäßig in einem Asylantenheim in Iserlohn aufgehalten.

Auch, wenn das die 'akzeptablere' Alternative zu einem Ort sein mag, an dem man um sein Leben und das seiner Angehörigen, Freunde,.. bangt, sind diese Heime kein 'Zuckerschlecken' - um da zu leben.

Bei denen, in dem Video, handelt es sich um Luxusbehausungen - das sah in den 80ern noch anders aus..zumindest das, was ich sah...


Wie gesagt, halte ich das Projekt für sinnvoll und hilfreich, gerade für die Teilnehmer (denen es, so, wie ich es verstehe, an 'nichts' mangelt) um einen kleinen 'Geschmack' - Verständnis zu erhalten, wie es den Menschen, in diversen Kriegsgebieten ergeht - weshalb sie fliehen und wie einige es erleben, hier aufgenommen zu werden...
 
Zuletzt bearbeitet:
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Das man solche Erfahrungen nicht simulieren kann ist klar, schon gar nicht mit einem Kamerateam an der Seite. Das ist sicher keine Stärke des Formats, aber es ist auch keine Schwäche, weil es nicht das ist was beeindruckt. Beeindruckend sind v.a. die Gespräche mit Flüchtlingen. Daraus wird schon verdammt viel klar. Nicht nur über deren Situation sondern auch aus welchen Situationen heraus sie überhaupt zu Flüchtlingen wurden. Und es ist eine Stärke der Sendung, dass diese Gespräche nicht von Journalisten geführt werden, sondern von ziemlich normalen Menschen. Denn die Kandidaten sind ja nicht Dschungel-B-Promis die nur dummes Zeug labern. Die sind durchaus interessant zusammengewürfelt und zum Teil ja sehr normale Persönlichkeiten, wie etwa die türktische Streetworkerin oder der Ex-NPDler (dem im Übrigen selbst einiges klar wird).



Auch das ist Blödsinn. Die Flüchtlinge sind nicht einfach die Kulisse für eine Art Pseudo-Survival-Sendung. Wie gesagt: Deren Schicksal wird verdammt authentisch und mit Respekt gezeigt. Und auch noch deutlich dichter als bei normalen Dokumentationen, die immer eine Art Distanz zum Geschehen haben. Gerade das Aufheben der Distanz, dass es eben nicht wirkt wie die Tagesschau, ist hier eine Stärke und keine Schwäche.





Du projezierst hier extrem viel und hast ja bisher offenbar die Sendung nicht mal angesehen, stimmts? Mein Eindruck ist, dass die Flüchtlinge sich eher darüber freuen dass sich überhaupt jemand für ihr Schicksal interessiert. Vielleicht denken sie auch mal "Die müssen ja bescheuert sein ne Nacht in einem Flüchtlingsunterkunft zu verbringen". Aber das ist doch kein Schaden.

Du liest irgendwelche Artikel die mal mehr und mal weniger gut darstellen worum es geht und zauberst noch ein bisschen Pseudo-Moral dazu. Im Grunde ist das genau das Prinzip, dass Du kritisierst: Aus sicherer Entfernung den Zeigefinger erheben ohne Dir wirklich selbst ein Bild zu machen.

Mein Vorschlag wäre, dass Du Dir die Sendung zuerst mal anschaust und Dir dann u.a. folgende Fragen stellst:

Welcher Eindruck entsteht bei Dir ganz persönlich aus dem Gespräch zwischen dem Afrikaner und dem Ex-NPDler?

Welcher Eindruck entsteht für Dich aus dem Gespräch zwischen den "Kandidaten" und der irakischen Familie?

Oder aus dem Gespräch mit dem jungen Mann, der sich die Fingerkuppen abschnitt um seine Identifikation zu erschweren, weil er in Deutschland bleiben und nicht (als Asylant) nach Italien will (wo er ursprünglich ankam und deshalb dort bleiben sollte)?

Welcher Eindruck entsteht insgesamt, wenn Du mal Deine Projektionen weglässt sondern einfach nur das nimmst was Du da siehst und was geredet wird...?


Für mich ist die Sache sehr simpel:

Kann man an dem Format etwas kritisieren? Klar... kann man immer. Aber:

1. Was entsteht Schlechtes daraus?
2. Entsteht vielleicht etwas Gutes daraus?

Zu 1) Solche Kritik hier z.B. ist eher hysterisch:


Das ist Blödsinn... Und der Streit den sie zwischen echten Flüchtlingen hervorrufen.... das wurde bisher noch nicht gezeigt. In der ersten Folge kann das keine Rolle spielen. Soll heißen: Das textet irgendein Journalist und Du übernimmst es einfach mal schnell ohne das Du wissen kannst worüber Du sprichst und was Du kritisierst.

Unterm Strich für mich: Ich kann bisher nicht erkennen, dass da etwas wirklich Negatives geschieht. Nicht alles ist superintelligent, manchmal hätte ich ganz andere Fragen als sie dort gestellt werden. Und manchmal hätte ich gerne mehr von den Gesprächen und weniger vom Drumherum. Aber daraus entsteht noch nichts Negatives.


Zu 2) Wie ich schon sagte: Meiner Ansicht nach wird die Situation von Flüchtlingen verständlicher, weil sie direkter dargestellt wird und weil sie selbst zu Wort kommen. Wenn ein Schwarzer, der als 17jähriger nach Deutschland kam von seiner Geschichte erzählt und auch von Erfahrungen in Deutschland, und sich mit einem Ex-NPDler unterhält, dabei mit unglaublicher Souveränität beeindruckt, während der Ex-NPDler nicht so genau weiß was er sagen soll, aber selbst erstaunlich offen über seine Vergangenheit spricht, dann ist das durchaus beeindruckend und wird sicherlich manchem zu denken geben. Oder auch der Streit zwischen dem Ex-NPDler und der Streetworkerin etc.


Noch mal mein Tip: Bevor man etwas kritisierst sollte man sich vielleicht selbst ein Bild machen und nicht nur aus Artikeln zitieren. Denn das ist natürlich auch verdammt simpel... als satter Westler hinter dem Computer nen paar Zeilen zu tippen, alles zu kritisieren, ne Petition zu unterschreiben und sich dann auf der "guten Seite" zu wähnen. Nicht weniger zynisch.


Du hast es gut ausgedrückt, danke. :danke:
 
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