Auf den Hund gekommen?

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wurde in dem Bericht gesagt, da geht es um die Jungwölfe.
Vielleicht machen die das auch intuitiv, dass sie in der Wachstumsphase nicht so viel Eiweiß fressen? kA..

schau es dir halt an...hab ja nicht ich gesagt^^
Hab mir den Film angeschaut. Mal abgesehen davon, daß hier die üblichen Probleme in der Sozialstruktur bei Gehegewölfen auftreten (bei wilden Tieren wird sie durch Elternschaft bestimmt und es gibt sehr viel weniger Reibereien) und Forschung an Gehegewölfen kaum auf wilde übertragbar ist, habe ich nichts von 80% Äpfeln gehört. Die nehmen zwar gerne mal was Obst zum Naschen, aber die Hauptnahrung ist Fleisch (wurde auch erwähnt, als der Esel serviert wurde), wobei Wildfleisch die optimale Zusammensetzung hat, übrigens auch für Hundewelpen.

snitter schrieb:
Freilebende Wölfe fressen hauptsächlich Mäuse usw. Weil von 10 angesetzten Jagden nur durchschnittlich eine erfolgreich ist, hat sich Mutter Natur den Jagdtrieb ausgedacht, jagen is also geil für Wolf weil er verhungern würd wenn er nur hungrig jagen würd.
Auch das ist falsch. Kleinnager machen nur einen sehr kleinen Teil der Nahrung aus, etwa 0,13 %, einfach weil sie wenig ergiebig für einen so großen Prädator sind (Füchse, deren Nahrung zu einem großen Teil aus Mäusen besteht, sind erheblich kleiner und leichter und wiegen nur runde 7kg statt 35-45 kg!). Das sind eher die üblichen Übungsobjekte/eßbare Spielzeuge für Jungtiere. Man war lange der Meinung, daß einzeln wandernde Wölfe gerne auf Mäuse gehen, weil sie angeblich große Beute nicht schaffen. Aber ein gesunder, kräftiger Einzelwolf hat überhaupt keine Probleme damit, ein Reh, einen Rothirsch oder ein Ren zu töten, nur muß er eine andere Jagdtatik anwenden: Mehr Sprintangriff aus dem Hinterhalt ähnlich einer Großkatze als Langstreckenjagd. Schließlich kann man... äh... wolf alleine keinen Jagdfächer aufziehen...

Auch 10% Jagderfolg kann man so pauschal nicht sagen, ich kenne diese Zahl von Geparden, also Solitärjägern. Wölfe, die strategisch ausgefeilt im Rudel jagen, haben erheblich mehr Erfolg. Gewöhnlich wird in einer Schalenwildherde erst mal Unruhe erzeugt, mit kurzem "Anjageb" auf geschwächtes Wild geprüft und wenn möglich gesprengt. Ein Beutetier, daß ernsthaft auf's Korn genommen wird, ist gewöhnlich fällig. Hier mit Prozentzahlen zu operieren haut nicht hin, es kommt immer auf die Situation an.

Im Film wurden auch wieder die oft zitierten, öminösen 9 kg Futter auf einen Sitz erwähnt. Tatsächlich schaffen Wölfe über 10 kg auf einen Sitz, aber solche Mengen werden nur nach längeren Hungerphasen gefressen oder aber es dient dazu, Fleisch zu den Welpen zu tragen. Wölfe haben nun mal weder Rucksäcke noch Taschen. Der Tagesbedarf eines erwachsenen Wolfes liegt je nach Klima und Belastung statistisch so zwischen 1,5 und 3 kg Beutetier, also gar nicht mal so viel.

LG
Grauer Wolf
 
Auch noch zum Film...
Da war doch die Szene mit dem gelben Würfel, der an einem Faden über eine Barriere gehalten wurde und das Ergebnis hieß: Der kleine Wolf ist wenig an dem Würfel interessiert. Wohl wahr, den kann man nicht essen und wirklich zum Spielen taugt er auch nicht.
Was offensichtlich die Forscherin nicht bemerkt hat, was mir aber sofort auffiel: Der lütte Wolf war sehr an dem Faden interessiert, wo der wohl hinführen mag... :D Wolfi hat sofort gemerkt, daß es hinter dem Hindernis weitergeht, nur war's halt viel zu hoch und so hat er sinnvollerweise aufgegeben: Wölfe geben sich nicht mit was ineffektivem ab.

LG
Grauer Wolf
 
Hab mir den Film angeschaut. Mal abgesehen davon, daß hier die üblichen Probleme in der Sozialstruktur bei Gehegewölfen auftreten (bei wilden Tieren wird sie durch Elternschaft bestimmt und es gibt sehr viel weniger Reibereien) und Forschung an Gehegewölfen kaum auf wilde übertragbar ist, habe ich nichts von 80% Äpfeln gehört. Die nehmen zwar gerne mal was Obst zum Naschen, aber die Hauptnahrung ist Fleisch (wurde auch erwähnt, als der Esel serviert wurde), wobei Wildfleisch die optimale Zusammensetzung hat, übrigens auch für Hundewelpen.

Habe ich auch nicht behauptet, dass die Nahrung der Wölfe aus 80 % Äpfeln besteht :D




http://www.3sat.de/mediathek/index.php?mode=play&obj=40632

das Video ab ca Minute 2.50.
 
Stimmt. Ist aber eine Frage der Menge. Unser alter Hovawart liebte Rosinen über alles und bekam auch immer ein paar (kein Pfund!!!) ab, auf denen er andächtig rumkaute.
Italienische Wölfe sind da wohl anders gestrickt. Die dringen in Bauernhöfe ein, aber net um sich die Hühner zu holen, sondern die süßen Trauben an der Hauswand... *lach*
Das ganze ist wenig erforscht und wenig reproduzierbar, aber im Zweifelsfall ist man natürlich lieber vorsichtig. Normalerweise nehmen Hunde keine Nahrung an, die ihnen nicht bekommt. Unsere beiden erwachsenen finden Pflanzliches eher "Bäääh" (unsere leider verstorbene Leithündin hat schon mal jedes einzelne Reiskorn im Futter sauber abgeleckt auf dem Teppich drapiert; das haben wir nie wieder versucht... :D ) und die Lütte nimmt schon mal ein Eckchen Apfel oder Banane (die sehr gerne).

LG
Grauer Wolf

Ich kenn mich mit Wölfen so leider überhaupt nicht aus. Aber ich guck meist, wenn ich irgendwas esse und Pepe was abhaben will, erst im Internet, ob er das essen darf oder nicht - da bin ich dann mal auf Weintrauben gekommen. - Banane essen wir auch manchmal dann 'zusammen', wenn er grad Lust drauf hat. :D

Von geriebenen Äpfeln hatte ich auch mal als Tipp für Hunde bei Durchfall gelesen.
 
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Habe ich auch nicht behauptet, dass die Nahrung der Wölfe aus 80 % Äpfeln besteht :D
das Video ab ca Minute 2.50.
Die Szene meinst Du. Das gilt ausschließlich für diese eine Situation in einem Gehege mit Apfelbäumen und kommt so in der Natur nicht vor.
http://www.wolfsregion-lausitz.de/images/stories/Nahrungsanalyse_Lausitzer_Wlfe_2001-2011.jpg (Auswertung von 10 Jahren)
In anderen Regionen der Welt sind es andere Wildarten (bei Canis lupus columbianus (die Systematik ist etwas unklar) stehen viel Fisch, Muscheln, Krebse etc. auf der Speisekarte, aber z.B. auch 5% Schwarzbär), aber der pflanzliche Anteil ist immer gering.

LG
Grauer Wolf
 
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