Atomstrom (2. Teil) und die Katastrophe in Japan

Und deswegen distanzierst du dich also ausdrücklich davon?

:D

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Naja, es gibt kaum Meldungen darüber, anderes gerät in den Fokus, kaum einer leidet mehr mit, wie noch zu Beginn der Katastrophe. Ist immer dasselbe, oder? Bis das dicke Ende dann kommt.

:morgen:

Das ist normal, weil das dicke Ende fast immer schleichend kommt. Geht einem selbst doch auch so.... Ein krasser Unfall der einen außer Gefecht setzt oder der langsame Verfall des Körpers - subjektiv ein großer Unterschied, obwohl letzteres von der zeitlichen Perspektive möglicherweise mehr Leid bedeutet.

Man könnte es sogar noch extremer sagen: Das Schleichende, das was nicht unmittelbar glasklar als hochgefährlich erkannt wird, ist objektiv wahrscheinlich viel gefährlicher. Nur: Leid ist subjektiv.
 
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shalom.

ich kann es nicht fassen: "Im kommenden Jahr soll Rußlands erter schwimmender AKW (!) in Betrieb gehen Umweltschützer warne von der Technik Sie sei gefährlich(!), teuer und unnötig..." (taz heute)

mir fehlen die worte!

shi
 
shalom.

ich kann es nicht fassen: "Im kommenden Jahr soll Rußlands erter schwimmender AKW (!) in Betrieb gehen Umweltschützer warne von der Technik Sie sei gefährlich(!), teuer und unnötig..." (taz heute)

mir fehlen die worte!

shi

Wieso? Ich finde ein schwimmendes AKW sehr nützlich. Kommts zu einem Supergau, kann man es immer noch mit einem gezielten Tritt in die Richtung des jeweiligen außenpolitischen Gegners lenken. Kleines Schleifchen drum "With greetings from Russia" oder so, und gut is.

:D
 
Wieso? Ich finde ein schwimmendes AKW sehr nützlich. Kommts zu einem Supergau, kann man es immer noch mit einem gezielten Tritt in die Richtung des jeweiligen außenpolitischen Gegners lenken. Kleines Schleifchen drum "With greetings from Russia" oder so, und gut is.

:D

un iss gnug Kühlwasserda :D
 
Was ich in dem Zusammenhang momentan am Interessantesten finde ist, dass jetzt deutlich wird, dass die ganze AKW-Testerei (Moratorium) ein reines Blendwerk ist.

Ein paar Zitate:
"Verzögert sich der schnelle Atomausstieg? Die Reaktorsicherheitskommission hat keine klare Empfehlung für die Abschaltung von deutschen Kernkraftwerken gegeben. Der Stresstest belegt aber Mängel: Einige Meiler sind gegen Abstürze selbst kleiner Flugzeuge nicht ausreichend gesichert."

****Am aussagekräftigsten ist die Vermeidung des eigentlichen Themas:****

"Röttgen vermied eine Andeutung darüber, ob die Erkenntnisse zu einer beschleunigten Abschaltung der vier am wenigsten geschützten Kraftwerke führen könnten. Der Beschluss für den Atomausstieg bedeute, dass es keine sofortige Stilllegung aller AKW, sondern einen Übergang geben werde. Dieser "überschaubare Zeitraum" könne nach "Sicherheitskriterien und Schutzfähigkeit der Kernkraftwerke gestaltet werden", so der Minister. "Hier gibt es auch Hinweise und Grundlagen, wie der Ausstiegsprozess zu gestalten ist."

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,763028,00.html


Tatsächlich gesteht auch Kommissionschef Rudolf Wieland ein, dass viele Fragen offen bleiben oder noch geklärt werden müssen. Ein Besuch der Prüfer in den AKW war allein aus Zeitgründen nicht drin, man musste sich auf die Angaben der Betreiber verlassen.

(...)

Ein einheitliches Bild ist dabei nicht zu erkennen. Kein AKW erreicht allerdings bei allen Untersuchungskriterien durchgehend die beste oder auch nur die zweitbeste Stufe. Andererseits schneidet manch nachgerüsteter Altmeiler bei der Notstromversorgung besser ab als andere neuerer Bauart. Eine konkrete Abschaltempfehlung der RSK für irgendein Atomkraftwerk gibt es jedenfalls nicht.

Alles andere wäre für die Bundesregierung auch äußerst unangenehm, schließlich wäre das Laufzeitplus dann als krasse Fehlentscheidung entlarvt, mit der man das Wohl des Volkes bedroht hätte. Weil aber die Bewertung in den anderen Kategorien so differenziert ausfällt, muss Röttgen an diesem Dienstag so explizit auf den längst bekannten Gefahren des Flugzeugabsturzes herumreiten. Die Angst vor dem Absturz ist das Risiko, mit dem sich politisch am besten argumentieren lässt - gerade wenn es um die endgültige Stilllegung der ältesten Reaktoren geht. Und am Aus jener Meiler dürfte der Bundesregierung schon deshalb viel liegen, weil daran zu einem guten Teil ihre Glaubwürdigkeit bei der Atomwende hängt.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,763092,00.html


Was wird also passieren? Genau das, was bisher geschah: Augenwischerei. Weder findet eine sorgfältige Untersuchung statt, noch wird wesentlich schnellere Abschaltungen geben. Klar, zur Augenwischerei gehört natürlich auch die Abschaltung von ein bis vielleicht auch drei alten AKWs, aber es wird dabei um wirtschaftliche Interessen gehen, um AKWs die man sozusagen opfern kann, um die Gesamtlinie zu erhalten.
 
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