Das Gefühl für Kinder scheint irgendwie verloren gegangen zu sein, eben halt das Essentielle was Kinder bedürfen und benötigen, nämlich sehr viel Zeit, Lob,Zuwendung, Nähe aber auch klare Grenzen und Strukturen.
Mir scheint, viele Eltern sind mit einfachsten Fragen heutzutage überfordert.
Materiell sind die Kleinen mit unnötigen Kram "überversorgt", emotional oft unterversorgt, leider fehlt es vielen den richtigen "Mix" hinzubekommen.
Als ich angefangen habe zu studieren, sagten die Profs damals die antiautoritäre Erziehung hätte auf ganzer Linie versagt - die antiautoritäre Erziehung galt zu meiner Zeit als mega-out.
Ich habe trotzdem ein bisschen davon in meinen Erziehungsstil einfliessen lassen,ganz einfach aus Achtung und Respekt vor meiner Tochter.
Sie respektiert und achtet mich auch,wir zwei verstehen uns einfach großartig.
Aber natürlich fand ich ebenso auch Grenzen und Strukturen wichtig, was in der antiautoritären Erziehung weniger zum Tragen kommt.
Als meine Tochter klein war, habe ich sehr darauf geachtet sie viel allein entscheiden zu lassen, allerdings immer altersgerecht und nie überfordernd.
In puncto Selbstständigkeit hat sie von klein auf im Haushalt mitgeholfen und das, obwohl sie stark gehandicapt ist.
Heute kann sie sämtliche Dinge, die ihr laut ärztlicher Diagnose abgesprochen wurden und auch geistig hat sie einen riesen Entwicklungssprung gemacht, ist Klassenbeste und wird sogar einen Schulabschluss machen können,obwohl damals gesagt wurde, dass sie nie lesen oder schreiben werde.
Auch wenn es mich wahnsinnig viel Kraft gekostet hat, bin ich heute sehr froh dass ich mich mit ihr so intensiv beschäftigt habe und sie einfach in ihrem Rhythmus zu lernen, so gut ich kann, gefördert habe.
Die gängigen Therapien hätten bei weitem nicht dafür ausgereicht.
Ich konnte mich deswegen jahrelang nur um meine Tochter kümmern. Besonders die "Esoteriker" haben das nicht so ganz verstanden,
kann mich aus der Ecke nur an Vorhaltungen und Vorwürfen erinnern, aber an nix Konstruktivem, oder gar an so etwas wie praktischer Nächstenliebe.
Mir ging es in erster Linie dass sie eine Chance bekommt so selbstständig wie möglich zu werden, damit sie ihr Leben so führen kann, wie sie es für richtig hält und das habe ich entgegen allen ärztl. Prognosen tatsächlich erreicht,
lg.
Melina