Stimmt, 1+1=2 gilt für alle, weil alle an der Ansicht teilnehmen und sogar Nutzen aus der gemeinsamen Ansicht ziehen:
Man kann sich austauschen, Dinge im voraus erkennnen, eine gemeinsame Basis schaffen.
Beim Kontakt zu Verstorbenen ist es ähnlich, es erfordert eine geistige Bereitschaft. Diese Bereitschaft kann man im Voraus erklären oder sie kann von beiden Seiten herbeigeführt werden.
Die Bereitschaft war seit meiner Kindheit vorhanden, weil hier nette Leute auch dann so gesehen werden, wenn sie mal eben um die Ecke verschwunden sind oder der Körper weg ist. Im ersten konkret wahrgenommenen Fall hatte ich einen lieben Nachbarn und Lollyspender wahrgenommen, im Geiste gesehen und gehört. Das war nichts sonderlich Nutzbringendes, jede Seite sagte eine kurze Ansicht zum Geschehen, Punkt. Bemerkenswert ist lediglich, daß dabei die Persönlichkeit und längst vergessene Verhaltensweisen der Verstorbenen wiedererkannt werden.
Der Kontakt zu meiner monatelang langsam sterbenden, bettlägerigen Oma fand so statt, daß ich tagsüber oft an sie dachte, was sie damals sagte und was ich sagte und was sie vielleicht nun sagen würde... bei diesen Gelegenheiten schlug sie mir im Geiste plötzlich auf den Handrücken, das hatte sie früher gelegentlich zum Ruhigstellen oder auch mal aus Scherz getan. Nun tat sie es bei diesen geistigen Gesprächen immer wieder, das schmerzte schon körperlich so oft bekam ich eine übergebraten, teils mehrfach täglich.
Ich beschwerte mich bei mir selbst, daß sie das tat, das hatte sie früher nur sehr selten getan und das war nun so unangenehm... irgendwie spürte ich nun ein immer breiteres Lächeln einiger Unsichtbarer im geistigen Hintergrund.
Etliche Schläge später realisierte ich etwas schockiert, daß das kein Tagtraum war, sondern ein KONTAKT! Ich war verwirrt. Die Dame war immer so zurückhaltend, und sie lebte noch, konnte also nicht als Verstorbene erscheinen. Die gelähmte alte Dame würde doch nicht etwa Astralreisen für sich entdeckt haben?!
Anscheinend doch. Die Person die körperlich gelähmt war, dement und ohne Sprechvermögen, legte nun richtig los. Mir wurde kalt, ich war schockiert:
Vor meinem geistigen Auge fing die Dame im blauen Kleid nun an um mich herum zu tanzen, die Arme zu heben und zu senken und zu singen: "DU, sag einfach DU, und dann sag IMMER DU zu MIR..."
Mir war schon klar: Die Dame hatte ihr Gehirn nicht mehr zur Verfügung und meines arbeitete anders als ihres früher. Man muß daher zum gewünschten Verständnis oft drumherum reden, sowohl als Geist oder Astralkörper, aber auch als körperlicher Kontaktpartner. Da wird seltsam gelächelt und blumig und in Rätseln gesprochen, weil die geistige Basis für effektiven Gedankenaustausch nun sehr brüchig ist.
Im Prinzip wollte sie mir folgendes mitteilen: "Man kann sich wieder bewegen, sogar sehr gut bewegen. Schau, ich zeige mich 20 Jahre jünger, so gut geht es mir. Mein DU und dein DU sind gleich, immer bin ich da für dich.
Ich mußte meine Emotionen bei diesem unerwartet familiären Kontakt sehr kontrollieren, meine Gedanken und Worte ebenfalls. Dabei auch ständig darauf achten, ob meine geistige Kontaktperson Verwirrung zeigt oder Desinteresse, wenn ich im Geiste zu ihr spreche. Grund dafür ist die brüchige geistige Basis, viele Worte und Gedanken wurden auf beiden Seiten nicht übermittelt oder nicht aufgenommen.
Trotzdem fanden dann zu ihren Lebzeiten noch zwei oder drei schöne Kontakte statt, bei denen man die jeweilige Befindlichkeit zur Beruhigung des Anderen mitteilte und sich dann lächelnd trennte.
Ihre Mitteilung des Todes war etwas belastend, fand aber noch in der Sterbestunde statt. Ich fand dabei nicht die Tatsache an sich belastend sondern das Gefühl, daß wir beide von zwar wohlmeinenden, aber auch sehr energischen Unsichtbaren auseinandergehalten wurden.
Ich habe aus diesem und mehreren ähnlichen Erlebnissen insgesamt den Eindruck, daß Astralreisen und Jenseitskontakte miteinander verwandt sind.