Alles über die Baby-Boomer - okay Boomer?

Ich denke, das ist eine Sache von Resilienz. Es gab kaum Kinder, die ohne Ohrfeigen durch die Kindheit gekommen sind. Es gab Rückendeckung, Trost und Rachepläne - man war nicht allein.
Ich ja. Völlig allein sogar. Kein Trost, keine Rückendeckung (von wem auch?), keine Geschwister in den ersten 8 Jahren, dann nur eine winzige Schwester, die vor ein paar Jahren dann den letzten Suizidversuch machte wegen unserer berückenden Kindheit. Vor allem, wenns mal eine Ohrfeige gewesen wäre...!
Ach so, keine Freunde wegen dauernder Umzüge.
Es gibt einfach eine Menge Lebenssituationen und Kindheiten, in den Resilienz zu bilden nicht möglich ist.

Ich kriege langsam schlechte Laune hier, ernsthaft.
 
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Meine Mutter, die in der Schweiz geboren wurde, sagte nur immer: Als der Krieg ausbrach, mussten wir nach Deutschland. Sie sprach immer von einer "Nacht-und Nebel Aktion". Sie war drei Jahre alt, als sie in den Luftschutzkeller mussten. Etwas später wurden sie von Kiel evakuiert nach Dinkelsbühl. Ihr Vater blieb und kochte auf einem Kriegsschiff.
Und es wurde, auch später, nicht gesprochen darüber. Der Vater schwieg oft wochenlang.


Es ging im Übrigen um die Vererbung von Traumatas bzw. Epigenetik.


Ich mag mich nicht erinnern, dass wir je geschlagen wurden und getanzt haben wir auch. :mad2:
 
Auch das gab es nicht für jeden. Für mich jedenfalls nicht. Und von Racheplänen war ich auch ganz weit weg. Und bin es auch heute. Und das finde ich auch gut so. Ich sehe in Racheplänen nichts gutes. Sie mögen vielleicht helfen vorübergehend aus dem Gefühl der Ohnmacht herauszukommen. Aber in die Freiheit führen sie einen nicht.

Deswegen hast du ja darunter zu leiden. Weil du keine Resilienz erfahren hast. Wir waren drei Geschwister und wir wohnten in einer kleinen Straße am Stadtrand, in der in jedem einzelnen Haus mindestens zwei andere Kinder wohnten. Wir waren sozusagen ein ganzer Schippel Kinder. Obwohl wir auch gestritten und gerauft haben - natürlich, aber wir hatten einander.
Es tut mir leid für dich, dass du das nicht hattest. Keine Hilfe, keinen Trost, keine Freunde, die deine Ohrfeige rächen wollten.

Ach die Rachepläne :D Da musst du dir ein paar Dreikäsehochs vorstellen, die unterm Tisch sitzen und einen geheimen Aufstand planen - oder was sie als nächstes anstellen werden :D Das waren dann Telefonstreiche, Klingelstreiche oder wir haben einfach irgendwas versteckt :ROFLMAO:
 
Meine Mutter, die in der Schweiz geboren wurde, sagte nur immer: Als der Krieg ausbrach, mussten wir nach Deutschland. Sie sprach immer von einer "Nacht-und Nebel Aktion". Sie war drei Jahre alt, als sie in den Luftschutzkeller mussten. Etwas später wurden sie von Kiel evakuiert nach Dinkelsbühl. Ihr Vater blieb und kochte auf einem Kriegsschiff.
Und es wurde, auch später, nicht gesprochen darüber. Der Vater schwieg oft wochenlang.


Es ging im Übrigen um die Vererbung von Traumatas bzw. Epigenetik.


Ich mag mich nicht erinnern, dass wir je geschlagen wurden und getanzt haben wir auch. :mad2:

Wieso musste deinen Mutter von der sicheren Schweiz nach Deutschland?
 
Meine Mutter, die in der Schweiz geboren wurde, sagte nur immer: Als der Krieg ausbrach, mussten wir nach Deutschland. Sie sprach immer von einer "Nacht-und Nebel Aktion". Sie war drei Jahre alt, als sie in den Luftschutzkeller mussten. Etwas später wurden sie von Kiel evakuiert nach Dinkelsbühl. Ihr Vater blieb und kochte auf einem Kriegsschiff.
Und es wurde, auch später, nicht gesprochen darüber. Der Vater schwieg oft wochenlang.


Es ging im Übrigen um die Vererbung von Traumatas bzw. Epigenetik.


Ich mag mich nicht erinnern, dass wir je geschlagen wurden und getanzt haben wir auch. :mad2:

Aber wieso musstet ihr nach Deutschland?
 
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Wieso musste deinen Mutter von der sicheren Schweiz nach Deutschland?

Weil mein Grossvater ein Deutscher war. Er ging, mit seiner Familie zurück, um seinem Vaterland zu dienen. Auch wenn das nie jemand so gesagt hat. Und meine Mutter schämte sich ein Leben lang dafür, da bin ich mir gewiss.
 
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