Alkohol / Komasaufen

Die Jugendlichen, mit denen ich Kontakt habe trinken überhaupt keinen bzw. fast keinen Alkohol.
Auch sonst fällt mir auf, dass Cola und Red-Bull normal sind. Bei uns war Bier oder Wein "normal".
Dass sich manche halt regelmäßiog volldröhnen, finde ich konsequenter, als andauernd sich den Speigel anzunähern. Natürlich ist es nicht vernünftig und auch nicht gesund, aber welcher Jugendliche will auch unbedingt gesund und vernünftig sein?

Ich glaube, Alkohol ist viel mehr ein Problem von Erwachsenen!
Vielleicht gerade deswegen, weil sie es besser kaschieren können!


lg
Jona
 
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@ Sitanka

Das ist wirklich eine gute Nachricht
wenigstens hat er daraus was gelernt, und sieht nun wie das ist wenn sich die leute so niedersaufen.

Gruppenzwang ist nie gut.
Finde es einfach klasse das er nun eine ausbildung zum rettungssanitäter macht.

LG
 
Genauso wenig wie die sich besaufen und dann den Eltern, dem Staat oder sonst wem das Geld aus der Tasche ziehen für die Krankheiten, Symptome etc. die nach langjährigem Alkoholkonsum (oder schon vorher) auftreten.

Ja, ich weiß, hier gehts wieder mal um Alk. Nur die Maschinerie in der wir leben birgt auch noch andere Gefahren, die entweder unmittelbar wirken oder auf lange Sicht krank machen. Ich mein hier unter anderem die Isolation von der Natur an sich und die Verformung des Geistes durch Werbung, Konsum und Medien, Trend und Meinungsmacher.

Nicht weil ich selber mit einer Alkoholgefährdung leben muss, will ich nicht eine einzelne Gruppe zum Sündenbock für den wirtschaftlichen Niedergang der Krankenkasse abstempeln. Fett essen macht auch krank. Zu viel Autofahren und zu wenig Bewegung macht auch krank. Monotone Fließbandarbeit macht mitunter auch krank. Ein zu lauter Arbeitsplatz macht auch krank, Mobbing am Arbeitsplatz macht auch krank, Gehäßigkeit macht auch krank, zu wenig Sport macht krank, zuviel Sport macht auch manchmal krank, zu großer Leistungsdruck macht auch nicht einen jeden gesund ......das is eine Endlosliste.

Wenn einer gern Bergsteigen geht und in Not gerät, wird er auch nicht übergelassen. Auch er hat sich selbst in Gefahr gebracht und trotzdem wird die Bergrettung ausrücken. Ja, klar, wenn er Geld hat, wird er einen Zahlschein bekommen, so wie ich früher, wenn mich die Rettung geholt hat. aber soweit sind wir zum Glück noch nicht, dass die Bergrettung zuerst fragt, ob er den Einsatz bezahlen kann.

Ich versteh schon; wenn ich etwas ungesundes mach, muss ich unterscheiden: Wo diene ich "dem Staat" damit und wo diene ich nicht dem Staat dabei. Wenn ich dem Staat damit diene, dann darf ich krankmachende Dinge betreiben, wenn nicht, dann darf ich nur gesunde Sachen machen. Um gesund zu bleiben und dem Staat dienen zu können. Alles klar.

So werden Süchtige zu wertlosen Individuen, weil sie am Ende, krank wie sie sind, dem Staat nicht mehr dienen können. Wertlos, ja, das hab ich gesagt. Aber das ist "nicht" meine Meinung. Ich habe hier nur eine Schwingung, die im Volk ist, laut ausgesprochen. Das ist eine weitverbreitete Wert-abschätzung, wenn auch nicht immer ausgesprochen. Eine Volksmeinung.

Aber ich seh auch, dass sich das Bild im Laufe der Jahre verändert hat und manchmal bemerke ich auch, dass auch Süchtige respektvoll und wie Menschen behandelt werden, wenn sie aus ihrer Sucht aussteigen wollen oder sich in ein Entzugsprogramm integrieren. Manchmal lese ich auch nicht von kranken Suchthaufen - sondern von Leuten mit Suchterfahrung. Was auch immer das ist, eine Suchterfahrung. Das kommt wohl auf die Sucht an.

Ich muss oft in die Apotheke und wann immer ich dahin komm, seh ich Leute, die sich ihre Substitution abholen, die sie ja meist gleich vor Ort einnehmen müssen. Auch diese Programme zahlt ja die Krankenkasse, wenn ich recht informiert bin. Oder gibt es Fonds dafür, ich weiß es nicht. auf jeden fall wird hier Geld locker gemacht, das der Süchtige selber nicht aufbringen kann. Weil er sich ja in den wenigsten Fällen etwas von materiellem Wert geschaffen hat, sondern von seiner kleinen Reise durchs Leben ja oft nur diese Erinnerung an einen inneren, menschlichen Abgrund mitbringt. Eine Erfahrung, die für den anständigen, braven Rest der Menschheit kaum von Wert sein kann.

Ich mein, ich sehs an mir selber. Ich habe nach einem Leben, das dem Alkohol geweiht war nur die Erinnerung und Erfahrung eines finsteren Abgrundes in mir und aus diesem Abgrund muss ich das Beste raus holen. Aber dass das, was ich da rausholen kann aus mir, für die Allgemeinheit und im besonderen für den Staat von Wert sein könnte, das kann ich mir nun wirklich nicht anmaßen. Ich muss mit dieser ALLGEMEINEN WERTLOSIGKEIT MEINER PERSON leben. Alle gutgemeinten Tröstungsversuche liebevoller Mitmenschen sind zum Scheitern verurteilt, denn ich weiß es besser. Ich weiß es immer besser, wenns um mich geht und meinen Wert.

Einen einzigen Vorteil seh ich, den so ein Patient - wie auch ich einer bin - hat. Da er sich von seinen Mitmenschen für sein Dasein und seine Leistungen keine Anerkennung erwarten kann, muss er lernen, ohne Anerkennung durch seine Brüder zu leben und seinen Selbstwert anderswoher zu beziehen. Darum komm ich auch an der Begegnung mit Religion bzw. Spiritualität nicht vorbei, beim Weg aus der Sucht.

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Aber ansonsten gehts ja hier speziell ums Komasaufen und ich kann mir kaum vorstellen, dass das den Eltern egal ist, wenn ihr Kind fast wegkippt. Das kann nur eine Minderheit sein. Mal abgesehen davon, dass ich andere Berichte gehört und gesehen habe im Fernsehen, wo die Alten vergehen vor Sorge.

Das kann ich gut verstehen. Ich würde auch vergehen vor Schreck, hätt ich ein Kind und müsst mitansehen, wie das in die Suchtschiene steigt oder in sonst irgend einem netten Seitenzweig vom menschlichen Dasein verschwindet. Durchdrehen würd ich wahrscheinlich.

Ja, ich sag auch: Saufen is Mist. Aber ewig diese Kosten-Nutzen Rechnerei schafft das Problem auch nicht aus der Welt. Das ist kein Finanz und Wirtschaftsproblem. Das ist zuerst menschliches Problem und hat einen Grund. Gelder werden immer für irgendwas investiert. Für umstrittene Millitäreinsätze und Waffenanschaffungen, also warum nicht auch in die Suchtforschung, weils das Thema nun eben mal gibt, in die Vorsorge, Aufklärung und um einem Süchtigen auf die Beine zu helfen, wenn er gefallen ist. Wenn er will. Wenn nicht, dann will er vielleicht lieber sterben. Alles is möglich.
 
Naja, nicht das mich das Thema mit dem schei** Alk noch gar so brennend interessieren würd, dass man sich mit dem Dreck das Hirn rausbrennen kann, hab ich eh selber bemerkt. Aber ich muss meiner Bestimmung als Pflichtverteidiger der Suchthaufen, Schwarzschafe und gesellschaftlichen Sündenböcke folgen.

Klar! Um mir selber eine Existenzberechtigung zu geben, was sonst. Sonst könnt ich mir ja gleich die Kugel geben, wenn ich mit den anderen im Chor singen würd und nachplappern würd, was ich in der Zeitung les.

Ich geh selber eh nicht zum Arzt, wenns mich nicht wirklich hinbrennt, weil ich weiß, dass ich durch mein Leben krank geworden bin. Selbstverschuldet sozusagen. Jetzt häng ich eh schon dem Arbeitsamt am Sack, da will ich mir nicht auch noch nachsagen lassen, dass ich die Krankenkasse ruinier. Aber so ein Sauhaufen wie ich auch bin, so mach ich doch zumindest in meiner selbstgeschnitzten Moral die Erhaltung von Leben nicht von Geld abhängig und denk lieber nach warum Sucht und Drogen und der ganze Dreck überhaupt ein Thema ist, in dieser schönen Welt.

Auch wenn ich durch die viele Denkerei nicht wirklich schlauer werd.
 
Frage an Sarana:
Wie sieht es mit deiner eigenen Jugend und Alkohol aus, wenn ich fragen darf? Sorry, wenn ich es überlesen habe!
 
Die Jugendlichen heutzutage wissen einfach nicht mehr wie man spaß haben kann oder was sie mit ihrer Freizeit anfangen sollen. Einfach erschreckend.

Heutzutage?
War das denn mal anders???
Soweit ich weiß war "die Jugend" schon immer böse und die Älteren haben sich schon immer drüber aufgeregt. Selbst aus der Antike gibt es Überlieferungen dieser Art über die Ausschweifungen und Saufgelage der Jugend... (kein Scherz!)
Das Alkohol die Volksdroge Nr. 1 ist, dass ist auch nicht erst seit einer Generation der Fall. Auch in meiner Jugend gab es auf einer Klassenfahrt in der 11 ten Klasse einige Alkoholvergiftungen... Nur komisch, denn die, die damals Koma soffen, gehören ja heute auch zur "älteren" Generation und regen sich vielleicht über "die Jugend von heute" auf... Es sei denn, es fällt ihnen rechtzeitig ein, dass sie selber so drauf waren.

Ich finde Komasaufen nicht gut, aber sich hinzustellen und über "die Jugend" zu schimpfen, da muß ich eher Schmunzeln oder käme mir vor wie mein Großvater, der hat das nämlich auch schon getan....

Außerdem sind doch nicht alle Jugendlichen angehende Alkoholiker oder Komasäufer, das wäre genau dumm, wie zu sagen alle Erwachsenen sind soundso... Viele Jugendliche sind eben nicht so.... :escape:

Verbote bringen doch nur bedingt etwas, mich jedenfalls haben sie als Jugendliche nicht beeindruckt, im Gegenteil, was meine Eltern verboten konnte eigentlich nur gut sein...
 
A da darf ich meine süchte ja auch mal vorstellen .Ich war der diskothekeneintänzer schlechthin damals und dat ging nich ohne alkohol.wenn de da nicht auf allen vieren nach hause kamst hatteste irgenwat falsch gemacht .so hab ich das damals gesehen.
alles liebehW
 
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Noch hält mein Sohn stand. Er ist 14 1/2 Jahre alt und hat auf der letzten Klassenreise die "Krankenschwester" für ein Mädchen spielen müssen. Die war wohl so besoffen, dass sie immer nur nach einem Eimer schrie und kotzen wollte. Sie wurde ihm einfach aufs Auge gedrückt, weil er der Jüngste war. Er blieb auch brav bei ihr und hat ihr immer Wasser zu trinken gegeben. Eigentlich hätte er lieber die Lehrerin geholt aber da hat er sich dem "Gruppenzwang" gebeugt und nichts verraten. Das war wohl ein eher abschreckendes Beispiel, zumal die Schminke des Mädchens wohl total über ihr Gesicht verschmiert war, ihr die Haare zu Berge gestanden haben etc. Sonst legt sie immer Wert auf Äußeres und das war ihr in diesem Moment natürlich total egal. Also er hat gesehen, dass man nicht mehr eine wirkliche Kontrolle über sich hat. Er möchte mal einen Schluck Sekt probieren oder Likör, das ist ok, finde ich, denn wenn ich ihn nicht lassen würde, würde er wahrscheinlich demnächst losstiefeln und auch "mal saufen".

Bei mir war es so, dass mein Vater es eher lustig fand, wenn ich etwas trank. Er mixte mir und meinen Freundinnen gern mal einen Coktail. War ja so schön süß und man merkte nichts. Zum Glück wusste ich IMMER, was ich tat und sagte, auch wenn die Beine nicht mehr so ganz wollten.
 
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