jou, das gilt für's Kochen und für das Christentum genauso. Und für den Ali-Glauben mit hundertprozentiger Sicherheit ebenso wie für den Buddhismus, den Shintoismus, den Schamanismus oder den Wicca-Glauben. Es gilt auch für die Physik, die Mathematik, das Programmieren von Computern oder die Fussballregeln. Es gilt für Alles, was man "Wissen" kann. Mit Glauben hat dieses Wissensammeln in Puzzlespielen aber doch nichts zu tun, oder? Man glaubt ja gerade den Aspekt, den man nicht wissen kann. Es ist also eine fehlgeleiteter Schritt zu meinen, man "wisse" etwas über Glauben. Man kann etwas über die Religion und ihre Hintergründe wissen, aber mit Glauben hat das Alles nichts zu tun, kann das sein?
Wenn du alle Religionen dieser Erde als ein Puzzelteil betrachtest, dann kommst Du der Haltung zur Natur in Dir, in anderen und auf der Erde nahe, die jeder einzelne Prophet im Grunde ganz gerne im Leben gehabt hätte: man nennt das "Religionsfreiheit". Die ist in einem demokratischen Land gesetzlich verankert. Von den Religionsstreits und -Kriegen, die aus den Religionen hervorgebracht werden, halten die Propheten sicher am Allerwenigsten, moinst net? Aber auch sonst ist man als Bürger einer westlichen Demokratie dazu aufgefordert, weiter zu denken als der verfeindete Gläubige. Man ist hierzulande angehalten, interkulturelle und interreligiöse Probleme friedlich in sich selber durch Einsicht in die eigene Kriegstreiberei mit Worten zu lösen. Dass dies nur geht, indem man seine Glaubenseinstellungen ein bisschen zivilisiert und vermenschlicht, steht im Gesetz leider nicht bei. Gedanken wie: "dieser da glaubt etwas Falsches"- in der heutigen Zeit finde ich die gänzlich indiskutabel.
In Zeiten der Globalisierung und der Religionsstreits erschrickt es mich immer wieder, wenn ich irgendwo von einem Gläubigen egal welcher Religion lese, der sein Religion für die Richtige hält. Vom Stand des Bewusstseins her ist das mit dem christlichen Mittelalter vergleichbar, da waren die Christen so drauf, dass ihr Glaube der einzig Wahre sei. Millionen von Menschenleben hat das gekostet, diese Überzeugung zu pflegen und zu verbreiten. Aus diesen Geschichten habe ich in der Schule gelernt, dass ein Glaube, der sich gegen Menschen anderer Glaubensrichtungen abgrenzt, pathologisch ist. Er führt zum Tod, er ist krank. Frag mal die Kinder, die in Gebieten leben, wo religiöse Kriege geführt werden- die werden Dir das bestätigen, wenn sie noch nicht mit der Doktrin zugesemmelt worden sind. Die fragen zu Recht: "ist es denn wirklich nötig, Bomben zu werfen, bloss weil man anderes glaubt, das man eh nicht weiss? Seid ihr eigentlich bescheuert, liebe Eltern? Die letzt Bombe hat mich den rechten Arm gekostet!" Die Energie, die solche Dramen auslöst, ist immer die gleiche: ein Gläubiger, der weiss. Der Glaube an Mohammed ist aber kristallklar, der hat mit weiss nix zu tun und mit Wissen auch nicht. Und mit den Auseinandersetzungen, die in seinem Namen geführt werden auch nicht. Sich auf ihn zu berufen aus Beweggründen heraus, die andere erniedrigen, das macht mir Übelkeit.
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