AfD in Ostdeutschland stärkste Partei

Ja, und so ein Rechtsruck ist derzeit in ganz Europa - ja eigentlich sogar der ganzen Welt? - zu beobachten. Hier in Schweden ist ja auch nach langer Zeit wieder eine rechte Partei in der Regierungsmacht. In Frankreich droht das auch... uvm.



Ja, das ist deren Geschäftsmodell. Man suche sich ein Problem und schaffe eine leicht verdauliche aber arg vereinfachte bis falsche Erzählung, warum eines der Feindbilder (häufig "die Ausländer") der Rechten daran Schuld ist. Probleme, bei denen das nicht klappt, werden ignoriert oder negiert (z.B. Klimakriese oder Corona-Pandemie).



War das immer so? Ich muss gestehen, dass ich die politische Landschaft Österreichs nicht so verfolge. Kam es immer zum Absturz der Stimmenanteile, wenn die FPÖ mal eine Legislaturperiode Regierungsmacht hatte? Das wäre immerhin zumindest ein Zeichen dafür, dass die Bürger erkennen, dass die Probleme doch nicht so einfach zu erklären sind bzw. durch die rechte Politik zu beheben. schade nur, dass sie sich danach dann nicht dran weiter erinnern...

Ich habe Angst davor, die AfD könnte in naher Zukunft Regierungsmacht bekommen. Eine Kanzlerin Weidel oder Kanzler Meuthen mag ich mir nicht vorstellen.
Oder den Höcke, die Inizialen BH hätten dann aber auch wiederum etwas komisches, bei all der Ernsthaftigkeit der Lage
 
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War das immer so? Ich muss gestehen, dass ich die politische Landschaft Österreichs nicht so verfolge. Kam es immer zum Absturz der Stimmenanteile, wenn die FPÖ mal eine Legislaturperiode Regierungsmacht hatte? Das wäre immerhin zumindest ein Zeichen dafür, dass die Bürger erkennen, dass die Probleme doch nicht so einfach zu erklären sind bzw. durch die rechte Politik zu beheben. schade nur, dass sie sich danach dann nicht dran weiter erinnern...

Ich habe Angst davor, die AfD könnte in naher Zukunft Regierungsmacht bekommen. Eine Kanzlerin Weidel oder Kanzler Meuthen mag ich mir nicht vorstellen.

Ja, das war immer so. Sobald sie an der Macht waren, haben sie sich selber durch interne Machtkämpfe, Korruption, Skandale udgl. selber zerlegt.
Es ist allerdings erstaunlich, wie vergesslich die Wähler sind bzw. wie groß der harte (rechte) Kern der Wählerschaft ist, der da drüber hinwegsieht und die Partei innerhalb kürzester Zeit immer wieder hochkommen lässt.

Den Kanzler hatten sie bis jetzt zwar noch nie gestellt, aber schon 2x den Vizekanzler. Diesmal stehen die Chancen auf eine Kanzlerschaft so hoch wie noch nie, weil erstmals die beiden bisherigen Großparteien (Sozialisten und Konservative) immer mehr abbauen....wie überall in Europa.
 
Es ist allerdings erstaunlich, wie vergesslich die Wähler sind bzw. wie groß der harte (rechte) Kern der Wählerschaft ist, der da drüber hinwegsieht und die Partei innerhalb kürzester Zeit immer wieder hochkommen lässt.
Ich sehe das es auch umgekehrt einen Sinn macht.

Als "Nicht-Partei" oder "Protest-Partei" reicht die AfD dem Bürger/ dafür ist sie gut.
Also mit denen kann man es machen.

Das sind ja sowieso nur irgendwelche rechte Ideoten.
Die werden uns doch nie regieren...
 
Ja, und so ein Rechtsruck ist derzeit in ganz Europa
Rechtsruck ist, was den Osten betrifft, nicht ganz richtig. Immerhin ist Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen 30 Jahre her. Und das war gerade mal ca. 3 Jahre nach Mauerfall. Das ist ein Problem, was ganz offensichtlich unabhängig der jeweils aktuellen »Regierung« existiert. Man kann kaum den heutigen Grünen einen Vorwurf machen, wenn vor 30 Jahren schon Flüchtlingsheime angebrannt wurden.
 
Rechtsruck ist, was den Osten betrifft, nicht ganz richtig. Immerhin ist Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen 30 Jahre her. Und das war gerade mal ca. 3 Jahre nach Mauerfall. Das ist ein Problem, was ganz offensichtlich unabhängig der jeweils aktuellen »Regierung« existiert. Man kann kaum den heutigen Grünen einen Vorwurf machen, wenn vor 30 Jahren schon Flüchtlingsheime angebrannt wurden.

Guter und wichtiger Punkt. Ich neige auch dazu, das zu vergessen und den heutigen Rechten dadurch mehr Gewicht zu geben, was dann das Gefühl eines Rechtsrucks verstärkt oder hervorruft.
Die Umfragezahlen sind trotzdem alarmierend.
 
Guter und wichtiger Punkt. Ich neige auch dazu, das zu vergessen und den heutigen Rechten dadurch mehr Gewicht zu geben, was dann das Gefühl eines Rechtsrucks verstärkt oder hervorruft.
Die Umfragezahlen sind trotzdem alarmierend.

Klar gibt es in den alten Bundesländern auch Nazis und rechte Parteien. Allerdings hatten die in den 90er auch 40 Jahre Zeit gehabt ihre Strukturen zu bilden. Der Osten war überraschend schnell von 0 auf 100. Und die Entwicklung im Osten kann man nicht nur auf die damalige oder heutige Politik schieben. Eine rechte Partei zu wählen, ist eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Fast 30 Prozent 30 Jahre nach Mauerfall ist ein strukturelles soziologisches Problem und kein Protest Wählen. Dazu kommt, dass aus Protest rechte Parteien zu wählen schlicht dämlich ist. Allerdings musste sich die älterere Generation auch nie den Konsequenzen ihrer Wahlen stellen. Gab ja nur eine Partei und die falsche konnte man nicht wählen. Was soll da schon passieren?
 
Ja das finde ich auch.
Besser wir finden eine Alternative zur Alternative.

Wie sähe die Alternative zur Alternative aus?

Die AfD holt ja die Menschen aufgrund ihrer Unzufriedenheit ab. Mit nationalistisch-klischehaften Erzählungen schaffen sie dann auch eine leicht verdauliche aber meist falsche Erzählung mit Feindbild, um so Stimmung gegen die althergebrachte aktuelle Politik zu machen. Dazu sagen sie dann sowas wie: "Das muss man doch sagen dürfen!", oder: "Ich bin kein Nazi, aber ..."

Merz versucht gerade mit ähnlichen Narrativen wieder das Klientel an die Union zu binden.

Eine echte Alternative sollte so nicht vorgehen.

Ich bin ja auch unzufrieden, auf vielerlei hinsicht. Aber mittlerweile bin ich zur Ansicht gelangt, dass ich es wahrscheinlich nicht besser machen würde als die aktuellen Regierungen, wenn ich an der macht wäre. Vielleicht würde ich das eine oder andere Problem verringern... dafür aber an anderer Stelle neue schaffen. Wie es eben üblich/normal ist. Und ich glaube so ginge es jeder Alternative. Insofern können wir vielleicht ganz froh sein, so lange die etablierten "Altparteien" die Regierungsmacht untereinander ausmachen und gelegentlich tauschen. Wäre aber schön, wenn sie trotzdem mal in Bezug auf einige Probleme ein wenige progressiver wären...
 
Klar gibt es in den alten Bundesländern auch Nazis und rechte Parteien. Allerdings hatten die in den 90er auch 40 Jahre Zeit gehabt ihre Strukturen zu bilden. Der Osten war überraschend schnell von 0 auf 100. Und die Entwicklung im Osten kann man nicht nur auf die damalige oder heutige Politik schieben.

Ich versuche mich gerade dran zu erinnern, wie es damals war - um 1990 herum - wie und womit ich Rechtsradikale, Rechtsextreme und Neonazis als erstes wahrgenommen habe.

Es gab ja schon lange vorher in der BRD die NPD. Davon habe ich auch in den 1980er Jahren ab und zu gehört.

Dann um 1990 herum kamen die Republikaner hoch. Und etwas später - so 1997/98 herum - gab es die DVU. (Ich erinnere mich da an einen lustigen Vorfall vor einer Wahl, dass ein Flugzeug mit DVU-Werbung als Luftbanner über Hamburg seine Runden zog... und dahinter zwei Flugzeuge, die jeweils ein Banner mit: "Nazis raus!" hinter sich her zogen.)

Nun wäre auch eine interessante Frage, wie weit die Präsenz der rechtextremen Parteien in Westdeutschland auch mit-begünstigt haben, dass sie so schnell auch in Ostdeutschland Fuß fassen konnten... also woher die Saat kam, dass es im Osten so schnell von 0 auf 100 gehen konnte.

Eine rechte Partei zu wählen, ist eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Fast 30 Prozent 30 Jahre nach Mauerfall ist ein strukturelles soziologisches Problem und kein Protest Wählen.

Ja, sehe ich genau so.

Dazu kommt, dass aus Protest rechte Parteien zu wählen schlicht dämlich ist.

Diesen Umstand finde ich sogar eher lustig... wenn die Konsequenz nicht so traurig wäre. Es ist ja nicht so, dass die AfD die Sozialleistungen steigern würde; im Gegenteil. Und AfD-Wähler, die z.B. aktuell auf Harz IV sitzen und deswegen verständlicherweise (und mMn auch berechtigterweise) unzufrieden sind, sägen mit dieser Wahl quasi am eigenen Ast.
 
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