Stephan schrieb:
Der wirtschaftlich schwächere (schon von der Industriestruktur her) und viel schwerer zerstörte Osten hat sämtliche Reparationen an die Sowjetunion gezahlt - für den Westen komplett mit.
Quatsch:
Auf der Potsdamer Konferenz 1945 wurde beschlossen, Deutschland als
Reparationsgebiet zu teilen, d.h. jeder Besatzungsmacht frei zu stellen, in
ihrer jeweiligen Zone ihre eigenen Interessen an Reparationszahlungen
durchzusetzen. Diese Entscheidung wurde getroffen, weil die Westmächte, die
eine moderate Reparationspolitik verfolgten, sich mit Stalin, der eine sehr
harte Linie vertrat, in Reparationsfragen nicht einigen konnten.
Mit der Eröffnung des Kalten Krieges schränkten zuerst die westlichen Alliierten die Demontagen und Reparationsforderungen ein. Die Reparationsleistungen der DDR endeten nach dem Aufstand vom 17. Juni 1953.
(Wikipedia)
Also: beide haben gezahlt, west und ost.
Stephan schrieb:
Hinzu kommt, daß schließlich auch der Osten Steuern und Sozialababgaben zahlt - und das nicht zu knapp.
Leider doch zu knapp durch die mangelnden sozialversicherungspflichtigen
Arbeitsplätze.
Während zugleich die Rentenkassen die aus dem nichts auftauchenden
Bezugsberechtigten versorgen mussten und müssen.
Stephan schrieb:
Die strukturellen probleme der kapitalistischen warenproduktion (west) bestanden vor der einheit schon und wurden durch sie natürlich auch nicht gelöst.
Welche denn?
Stephan schrieb:
Was die Staatsfinanzen betrifft, so ist es unstrittig, daß die deutsche Einheit die Situation markant verschärft hat.
Allerdings.
Stephan schrieb:
Die schlagartige komplette Einführung der DM 1:1 bzw. 2.1 im Osten, v.a. auch als Währung für die Außenhandelsbeziehungen, hat den überwiegenden Teil der ostdeutschen Exportwirtschaft in eine geradezu ausweglose Wettbewerbslage geschoben, die keine Volkswirtschaft der Welt hätte bewältigen können.
Na gut. Gleichzeitig bekamen aber die ostdeutschen Konsumenten ebenfalls
harte Währung in die Hand, um ostdeutsche Produkte zu kaufen. Ausserdem
eröffneten sich ja westliche Märkte für ostdeutsche Produkte, die ebenfalls
in harter Währung bezahlen. Wenn diese Produkte denn konkurrenzfähig sind.
Camajan