Hallo Rosengift.
Feste Kombinationen gibt es beim Tarot nicht. Alle Kombinationen werden intuitiv gedeutet, ergeben sich aber auch aus den jeweiligen Positionen im Kartenbild.
Beispiel: Keltisches Kreuz, die ersten beiden Karten in der Mitte stehen für die Ausgangssituation. Die beiden Impulse können sich entweder behindern oder fördern.
Ich selbst lege auch mit umgedreten Karten und die deuten für mich meist auf Angst und Blockierungen hin, wäre also eine der beiden umgedreht wäre das für mich ein Zeichen dass sie sich sehr wahrscheinlich gegenseitig behindern.
Es kann aber auch sein dass du da die 5 Schwerter liegen hast und dazu dann das As der Kelche, das wären für mich auch erst einmal 2 gänzlich gegensätzliche Impulse weil die 5 Schwerter eine Art Depression anzeigen, das As der Kelche aber ist eine tolle Emotionale Erfahrung.
Ob die beiden sich jetzt wirklich blockieren oder der eine eher die Grundstimmung anzeigt, der andere eher ein flüchtiger gegenwärtiger Impuls ist, das zeigen dann auch die Karten drum herum an.
Es kann ja sein dass derjenige nach Emotionaler Erfüllung strebt, davon Motiviert ist aber aus der Depressiven Stimmung der 5 Schwerter grade nicht heraus kommt. Die Karte über dem Kreuz zeigt meist gerade dieses Streben an, das Ziel, die Richtung in die man schaut. Passt die dort liegende Karte zum Kelch As wäre das eine Bestätigung dafür dass die Karte eher den Wunsch nach einem Ausweg aufzeigt. Dazu passen würden vielleicht andere Asse, Kelche... irgendwelche Karten die ebenfalls auf gute Erfahrungen oder Vorhaben hinweisen.
Möglicherweise erklärt sich der Zusammenhang aber auch aus der Vergangenheit.
Die unterste Karte vom Kreuz zeigt immer eine ganz Grundlegende Erfahrung, auch hier ist wieder die Frage passt die eher zum As der Kelche oder zur 5 der Schwerter?
Wenn hier eine Karte liegt die zu den 5 Schwertern passt, dann deuten die 5 Schwerter auf eine Art Grundstimmung hin.
Die Karte an diesem Platz ist meist auch etwas das eher unbewusst in einem geschieht, es ist sozusagen der eigene Keller wo man selten hinein schaut wenn man nicht gerade etwas sucht... das Fundament...
Vielleicht zeigt die nähere Zukunft auch etwas an das man erwartet und daher das freudige As der Kelche?
Ein weiterer sehr wichtiger Hinweis ist dann noch in der eigenen Meinung zu finden, auch da könnte ein Hinweis sein wie die ersten beiden Karten zu deuten sind.
Das wichtigste beim Tarot ist aber die eigene Intuition, vertrau deinem Gefühl einfach oder dem was dir sonst noch so in den Sinn kommt, sprech es einfach aus wenn es da ist. Solltest du es für dich behalten wirst du später merken dass du richtig gelegen hast und dich ärgern weil du es wusstest aber nichts gesagt hast...
Um eine bessere Bindung zu den Karten zu bekommen gibt es verschiedene Ansätze.
Ich würde dir empfehlen kauf dir ein Notizbuch, such dir eine Karte raus und fang an sie zu beschreiben. Schreib einfach auf was du siehst, vielleicht auch was du fühlst und denkst.
Anschließend kannst du gerne ins Buch schauen, aber wichtig ist dass du selbst erst einmal wahrnimmst was alles im Bild festgehalten ist, wie es wirkt.
Werte die Deutung und Beschreibung aus Büchern auch nicht mehr als deine eigene, denn jede Beschreibung und Deutung gibt immer nur die Sichtweise des Autors wieder. Du musst aber deine eigene finden und die findest du nur so, oder zumindest ist das einer der Schritte dahin.
Beschreibe die Karte nicht nur, schreibe von dieser Beschreibung ausgehend deine eigene Deutung. Schau dir an wie es wirkt, was du fühlst und wie du die Karte aufgrund dessen deuten würdest.
Vielleicht sind dir einige Symbole schon bekannt, vielleicht auch nicht. Das ist egal, schreib einfach alles was du dann noch wissen willst kannst du später nachlesen und so deine Deutung noch vertiefen.
Jede Karte ist ein Archetyp. Jeder kann sie Deuten auch ohne Buch!
Archetypen sind Urbilder oder Erfahrungen, die jeder Mensch nachvollziehen kann.
Fange vielleicht erst einmal nur mit der großen Arkana an, denn sie ist das Herzstück des Tarot. Es gibt ganze Decks die nur auf der großen Arkana basieren und keine kleine Arkana haben.
Die kleine Arkana ist vergleichbar mit den Lenormandkarten, aber hier sind sie nur Ausdruck verschiedener Aspekte der großen Arkana. Sie verdeutlichen einzelne Aspekte der großen Arkana.
Um die große Arkana besser kennen zu lernen hat mir die Reise des Helden sehr geholfen, nachzulesen in einem Buch von Hajo Banzhaf.
Und ausgehend von der großen Arkana, sollte es dann auch wesentlich leichter fallen die kleine Arkana zu deuten.
Es ist egal welches Tarot du nutzt, die Grundbedeutung einer Karten ist Deckübergreifend. Jedes Deck zeigt auch wieder nur unterschiedliche Aspekte eines Archetyps / einer Karte.
Es kann sogar Sinn machen wenn du dir eine Karte aus dem Rider Waite Tarot anschaust und aufschreibst und anschließend das selbe mit der Crowley Karte machst und dann die beiden vergleichst. In wie weit weichen sie voneinander ab? oder ergänzen sich vielleicht sogar?
Du kannst dann auch in unterschiedlichen Büchern nachschauen. Es gibt ein paar Sachen die werden dir eher beim Rider Waite auffallen und ein paar die werden dir nur bei Crowley auffallen. Aber wenn du hinschaust und vergleichst wirst du feststellen dass die beiden sich ähnlicher sind als man zuvor gedacht hätte.
Zum legen und Üben nehme einfach immer das was dich in dem Moment mehr anspricht. Ich habe es hin und wieder das ich zu einem Deck greife, dann aber merke ich komme so nicht zu klaren Antworten, ich habe dann sogar das Gefühl dass die Karten mir absichtlich nicht antworten. Ich greife dann zu einem anderen Deck und schon geht es alles viel leichter.
Es ist wichtig dass du in dich hinein horchst für welche Bilder du gerade offen bist, nur dann hast du auch einen guten Zugang zu deinem inneren Wissen. Da in dir drin ist alles da, du musst es dir nur noch bewusst machen.
Gehe spielerisch an die Sache heran.
Bevor du die Reise des Helden liest, überleg dir selbst eine Geschichte auf Basis der Reihenfolge der Karten.
Oder mach dir selbst immer wieder kleine Geschichten aufgrund einer Legung. Das übt noch einmal die Bildersprache und die kann man nicht oft genug üben
Oder ziehe eine Karte und beschreibe es mit einem Wort. Mache eine kleine Legung und gebe jeder Karte nur ein Wort die sie beschreibt. Mache mit diesen Wörten einen Satz, der dann die Karten in einen Zusammenhang bring, das ist in dem Moment die Deutung.
Ich habe das einmal spielerisch mit meinem Bruder gemacht, es war sehr lustig, aber dadurch kannst du wirklich lernen den Zusammenhang hin zu bekommen. Wir haben dazu das kleine Kreuz genommen, wo man nur 4 Karten hat.
1. Darum gehts
2. Das solltest du nicht machen
3. Das solltest du machen
4. Dahin führt es
Alle Orakel sind aus spielen entstanden und aus Orakeln entstehen spiele. Das ist kein Zufall, Tarot ist ein Spiel mit dem Bewusstsein. Und das spielerische kann man nutzen.
Wie machst du das bei den Lennies? auch da braucht man doch viel Intuition.
Leg das Buch doch einfach mal eine Weile zur Seite und verlass dich endlich mal auf deine eigenen Deutungen. Auch das Buch liegt nicht immer richtig! Und du wirst erstaunt sein wieviel du doch schon kannst und weißt.
Das aufschreiben hilft übrigens auch sich besser an mache Deutung zu erinnern
Lieben Gruß,
Anakra