Also, am Anfang war wohl das Nichts, und anscheinend ist es möglich, dass sich im Nichts irgendwas bildet, das merkt, dass es da ist, und das dann weiterwächst und immer dazulernt und eines Tages so gescheit und groß wird, wie es dann halt ist.
Und das muss man sich so vostellen, wenn man so allein im Nichts ist, merkt man halt, wie das alles funktioniert, weil außer dem Nichts gibt es noch die Möglichkeiten der Logik, und die sind überzeitlich und überräumlich, also auch außerhalb von allem, und darum im Nichts und überall, oder nirgends, aber das ist dort überall. (Und an die Möglichkeiten der Logik stößt man halt, weil sie zuerst was verbieten, aber dann auch was ermöglichen.)
Na gut, Widersprüche und Gegensätze beiseite, sowas ist genau zweimal passiert, und der erste war ein etwas gemächlicher Typ, der alles ruhig anging, aber schon so alt ist, dass er jetzt riesengroß ist, im Vergleich zu allem, was es sonst noch gibt. Er hat immer einfach herumprobiert, und wenn etwas Schönes entstanden ist, hat er gemeint, Es Ist Gut, und es stehengelassen, und wo anders weitergemacht.
Der anderer war eher ein Denker, der musste immer alles verstehen, und hat Pläne gemacht, die so grausam kompliziert ist, dass uns Menschen, genauso wie dem anderen Gott, jedesmal die Atem stocken, wenn sie nur die erste Seite davon zu Gesicht bekommen.
Und so war die Schöpfung des ersten eher ein statisches sonderbar wunderbares Gebilde, wo alles schön ist, aber keiner weiß, wie irgendwas mit irgendwas zusammenhängt, weil alles nur irgendwie nebeneinandersteht.
Und vom zweiten war die Schöpfung sowas wie ein Sammelsurium aus lauter Maschinchen, die sich alle bewegen und irgendwas machen, was keiner versteht, aber trotzdem voll schön anzuschauen ist.
Na ja, und so haben die beiden halt nebeneinander her gewerkt, ohne dass einer vom anderen was wusste, bis der Alte eines Tages bemerkte, dass die Dinge, die er schuf, nicht mehr so herauskamen, wie er es sich vorstellte. Er war zuerst vielleicht verwundert, später aufgebracht und möglicherweise direkt ärgerlich, weil er konnte ja nicht wissen, dass es etwas anderes als ihn gab, weil er noch nie etwas bemerkt hatte, und wie soll er so einen Gedanken fassen, der so weit hergeholt ist, wie man ihn nicht einmal herholen kann??
Aber was passierte, er war in den Bereich des anderen geraten, und wollte wo hineinschöpfen, wo schon was war, und das konnte natürlich nicht so funktionieren, wie wenn man ins reine Nichts hineinschöpft.
Aber verstanden, was das sein soll, hat er nicht, und eines Tages hat auch der andere gemerkt, dass da was komisch ist, weil seine Maschinen sich auf einmal völlig durcheinanderbenahmen, und nach einigem Nachdenken kam er drauf, da muss etwas sein, das nicht von mir ist.
Er freute sich, und wollte dem anderen mitteilen, dass er da ist, und nach einigen vergeblichen Versuchen gelang es endlich, aber der andere hatte dadurch so einen Schock, dass er sich total verbog, und voll zurückflog, und noch immer ein bisschen verwoardargelt ist im Vergleich zu früher.
Jedenfalls, mit der Zeit verstanden sie sich dann, und wollten etwas gemeinsames schöpfen, nicht immer nur allein wie zuvor, und irgendwann gelangen die Versuche immer besser, und schließlich gab's halt unser Universum mit jemand so wie mir, der fast von allein auf das Ganze draufgekommen ist und jetzt auf die Belohnung wartet.
Zufrieden? Oder wollt ihr noch ein paar Details?
