Wie sind eure persönlichen Erfahrungen mit homöopathischer Behandlung?

Es muss nicht immer eine Schlaftablette sein...
Vor allem nicht weil eine Schmerztablette nichts an der Situation ändert. Sie bekämpft nur das Symptom. In der Situation muss man dann den Auslöser suchen und diesen behandeln.

Wie meinst du das jetzt mit keinen von beiden Wegen gehen? Wie würde so ein Weg aussehen?
Jeder muss wissen was für ihm der bessere Weg ist. Einige bereiten sich auf eine Erkältung vor. Nicht erst dann im Herbst, sie machen das ganze Jahr etwas für ihren Körper. Vielleicht auch nicht unbedingt mit dem Ziel eine Erkältung zu vermeiden aber es ist dann eben ein positiver Nebeneffekt. Andere nehmen dann erst Erkältungsmittel wenn es soweit ist und wieder andere nehmen gar nichts, auch wenn sie erkältet sind. Was man da jetzt machen möchte und für sinnvoll erachtet, bleibt einem selbst überlassen. Wird wohl immer Menschen geben, die den Weg des anderen kritisieren.
 
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@Emilia5 ja genau so ist das mit der Schmerztablette, finde generell das Menschen viel zu wenig hinterfragen und tiefer blicken. Sprich in dem Fall wie du sagst nach dem Auslöser suchen. Manchmal muss man ja ziemlich weit ausholen.

Ahso okay, du hast das eh so gemeint, war kurz verwirrt. Aber ja, jedem kann man es nicht recht machen, aber das sollte meiner Meinung nach auch nicht das Ziel sein. Wenn man bewusst und achtsam lebt, und vorbeugend handelt, sein Immunsystem laufend stärkt, tut man sich im Allgemeinen etwas gutes, davon profitiert man sowohl körperlich, wie auch mental. Allein wenn man regelmäßig Sport macht und sich ausgewogen ernährt hat man viel mehr Energie und fühlt sich stärker. Menschen, die eben nicht vorbeugend handeln, machen sich möglicherweise nicht so viele Gedanken darüber, weil oftmals auch das Wissen fehlt oder man sich im ganzen Lebensstress nicht immer erlauben kann die Zeit zu nehmen um ein wenig zu recherchieren.. und da sind wir eben wieder bei der Gesundheitskompetenz. Nun aber jeder soll so handeln, wie es einem gut tut und wie es halt passt. Habe da auch immer vollstes Verständnis.
 
Aus den letzten Jahren kann ich von Homöopathie nix mehr berichten, ich benutze die Mittel kaum mehr.
Nur noch selten--- davon ein ander Mal mehr.

ABER: Mein älterer Sohn , Max, ( jetzt 37) entwickelte mit etwa 2 Jahren eine Neurodermitis. Die behandelte man damals, (Mitte der 80ziger) mit Cortison. Die bekamen soviel Cortison, dass die Hautsymptome besser wurden, dafür aber ein Krupphusten einsetzte, der wiederum mit Cortison behandelt wurde, zum Schluss war dann der Dickdarm geschädigt, und Ärzte dachten darüber nach, einen Teil des Darmes bei den kleinen Kindern operativ zu entfernen. So geschehen bei einer Kindergartenmutter aus der Nachbarschaft.
Unsere jüngeren Söhne spielten miteinander, und ich litt natürlich mit, denn meinem Sohn konnte das gleiche Schicksal drohen, wie ihrem älteren. Der war schon neun, als ihm der untere Dickdarm wegoperiert werden sollte, und er war seit sieben Jahren in ärztlicher Behandlung wegen Neurodermitis.

Da begann ich mich für Homoöpathie zu interessieren - und die Nachbarmutter, in ihrer absoluten Verzweiflung, auch. Sie fand einen Mann, dessen kleines Mädelchen unter ähnlichen Symptomen litt, dem gleichfalls der Darm teilweise wegoperiert werden sollte. DER hing dann seine Karriere als Unternehmer, ich glaube, er war Optiker, an den Nagel, und machte stattdessen eine grundlegende Ausbildung in Homoöpathie. So konnte er seine kleine Tochter vor diesem Eingriff - und auch weiterhin - retten. Ein Ruf eilte ihm voraus.

Der Mann kostete aber richtig Geld - und er nahm es auch.
Für die Nachbarin war das nicht schwierig, sie war Frau eines Bankers. Ich hingegen hatte Probleme. Mein Mann hielt (damals!) nichts von Homöopathie, und wollte auch kein Geld dafür ausgeben.
Also musste ich es selber machen.
Mich selber einarbeiten.

Die dicken Bücher, die ich mir kaufte, na, die fielen bei uns nicht unbedingt unter Homöopathie, sondern eher unter Weihnachtsgeschenke. 'zwinker*
In einer winzigen Zeitungsnotiz hatte ich etwas von einer 'Ausschlussdiät' gelesen, und die wandte ich bei meinem kleinen Sohn an. Gottseidank war er noch so klein, dass er nicht meckern konnte, wenn es am ersten Tag nur zerstampfte Kartoffeln gab... am nächsten dann Kartoffeln und Möhren, am dritten Kartoffeln, Möhren und Butter. Und so weiter.

So fand ich seine 'Aggressioren' heraus, die zu seiner Neurodermitis führten.
Das Herausfinden war nicht unproblematisch.
Zum Beispiel hatte er gut Kuhmilch vertragen, aber damals gab es noch solche Kuhmilch in weißen Plastikflaschen. Bis ich draufkam, dass seine Unverträglichkeit an Plastik lag, brauchte es schon 'ne Ecke. Er konnte z.B. wunderbar Apfelspälten essen--- bis der Kleine eines Tages die geschälten Spälten - vor einem Ausflug! - auf dem netten Wohnzimmertisch mit heller Plastikoberfläche liegen lies. Stunden später aß er sie - und blühte!
Die Wangen wurden hochrot und juckten, die Augen röteten sich, die Ärmchen wurden hochrot und kratzig!
Langsam, mit mehreren anderen Beobachtungen, wurde klar: es lag bei ihm (auch) an Plastik/Kunststoff.
Wir zogen um, auf`'s Land, und im neuen Heim verweigerte ich jeden Kunststoff.

So. Und nun musste die Erkrankung weg, okay? Die Homoöpathie bot mir Sulfur und Phosporus als Mittel.

Ich muss zugeben, ich habe es anfangs - aus Unglauben - tatsächlich zu hoch dosiert. Aber, die wirklich guten Bücher zeigen ja auch auf, was bei einer Überdosierung passiert.
Und das ist eine ernsthafte Kritik an den Gegnern der Homöopatie, die behaupten, in einem Ei sei sehr viel mehr Schwefel ( Sulfur) enthalten als im Wasser des Bodensees.
Nein, die homoöpathische Verreibung macht es aus!
Ich habe dem Kurzen immer nur Mittel in der D 12 bis D 30 gegeben, dennoch zeigte er hochrote Lippen, einen hochroten Anus. Ich hätte gut noch auf C-Potenzen gehen können, traute mich anfangs aber nicht.

Zusammenfassend: Der kleine Max wurde von der Neurodermitis geheilt. Später, mit 13, gab es noch mal einen Rückfall, als der Junge sich mit eigenem Geld in der Stadt ein modisches Schweatschirt mit hohem Plastikanteil kaufte und gleich anzog. Daheim mussten wir den Notarzt kommen lassen.

Der Sohn der Nachbarin wurde auch durch den Homöopathen geheilt.
Er hat seinen Enddarm heute noch.

******
ABER: damals, in den 80ziger Jahren, gab es in den Ecken der Gesellschaft, noch eine Reihe gut ausgebildeter Homöopathen, die gibt es heute gar nicht mehr! Es gibt scheinbar auch keine Ausbildung mehr dafür.
Denn, nach dem Erfolg mit Max, wollte ich mich - in weiteren, ganz anderen - Fragen an homoöpathische Ärzte wenden. Und ich bin sooo gescheitert!
Eine Zusatzausbildung der Ärzte zum Medizinstudium sorgt offenbar keinesfalls für fundiertes homoöpathisches Wissen!
Das können die sich zwar auf's Schild schreiben, aber ich bin da echt dreimal so auf die Schnauze geflogen - da wusste selbst ich noch mehr. ( Und die schlugen auch in den selben Bücher nach, die ich selbst schon im Regal stehen hatte.) Ich vermute, die wirklich guten Ärzte dieser Fachrichtung gibt es heute nicht mehr. :-(

Um Fehlleistungen zu verhindern, habe ich selber 2008 eine Ausbildung als Heilpraktikerin begonnen, musste aber nach zwei Jahren abbrechen, weil die Schule verkauft und ungeheuer teuer wurde. Das konnte ich nicht mehr finanzieren.

Bei Tieren ( Hunden, Katzen, Rindern) hilft Homöopathie ungemein.
Pulsatilla, bei ständigen Scheinschwangerschaften von Hündinnen, ist sie wirklich das Mittel der Wahl!
Die hilft lange, aber wenn die Gebärmutter ständig zu Entzündungen mit gelbem Ausfluss neigt, hilft auch Pulsatilla nichts mehr -- die Gebärmutter muss dann (mit vorherigen Antibiotikagaben) raus!

Die Homöopathie hat uns viele sanfte Mittel auf den Weg gegeben, gegen richtig ernsthafte Krankeiten
hilft sie aber nicht.

Geli
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Homöopathie hat uns viele sanfte Mittel auf den Weg gegeben, gegen richtig ernsthafte Krankeiten
hilft sie aber nicht.
Meine persönliche Erfahrung ist, dass es bei ernsthaften und chronischen Erkrankungen helfen kann, die hohe Kunst ist zunächst einmal, dass ein Konstitutionsmittel gefunden werden muss. Die andere Kunst ist die Dosierung.
In meinem Bekanntenkreis sind zwei Epileptiker durch Zincum metallicum und Helleborus gesund geworden.


ABER: damals, in den 80ziger Jahren, gab es in den Ecken der Gesellschaft, noch eine Reihe gut ausgebildeter Homöopathen, die gibt es heute gar nicht mehr!
Ich habe auch keine guten Erfahrungen gemacht. Das Geld ist ihnen zu wichtig, weshalb eine Beratung, die sehr langwierig sein kann, nicht erfolgt bzw. unmöglich zu bezahlen ist. Außerdem muss man eine sehr gute Menschenkenntnis haben, um Mensch mit Mittel möglichst genau übereinstimmen lassen zu können.
Mein Hausarzt ist Homöopath, hat seine Praxis aufgegeben und ist weiterhin als Homöopath tätig. Er ist vom Geld nicht abhängig, nimmt auch Honorar, aber in besonderen Fällen bleibt's beim puren Idealismus. :)


Aber, die wirklich guten Bücher zeigen ja auch auf, was bei einer Überdosierung passiert.
Oh, mir ist das unbekannt, obwohl ich auch gute Literatur besitze. Kannst du mir bitte mitteilen, wie die Überdosierung sich bemerkbar macht? Danke!
 
Ich sage das, Angelika-Marie.
Ich habe natürlich, nach der Sache mit Max, dessen (eigenhändige) Behandlung ich vor rund 35 Jahren begann, mit der Homoöpathie weiter gemacht. Und bin da auch an meine Grenzen gestoßen.

Mein damaliger Gatte, der dem Zeug nichts zutraute, wurde später vom Saulus zum Paulus, als er ungefähr 2000 eine chronische Polyarthritis entwickelte. Schmerzhaft! Aua! Viele Gelenke tun richtig weh!
Völlig unabhänging von mir ( wir waren inzwischen geschieden), fand er in Duisburg einen homoöpathischen Arzt, der ihn heilte, und der ihm die ständigen Kortisongaben der allopathischen Ärzte von der Seele, und dem inzwischen aufgeschwemmten Körper nahm. Sein Similimum ( in hoher Potenz) war Lycopodium, daran erinnere ich mich noch.

Also: Homoöpathie kann viel! Sie scheitert aber gegen Krebs, wo Zellen wuchern, und sie scheitert auch bei sowas simplen wie einem vereiterten Backenzahn. Da kommt man auch mit dem passend gefundenen Similimum nicht mehr durch.

Wenn es um hartnäckige Viren, wie jetzt, Corona, um schnell wuchernde Krebszellen, oder um dicke Bakterien, z.B: MRSA (in Krankenhäusern) geht, dann funzt Homoöpathie nicht mehr.
Da braucht man was anderes. Sauberkeit zum Beispiel, bei Viren und Bakterien. Krebszellen lachen sich sowie so 'nen Ast, wenn man mit Pulsatilla oder Nux Vomica gegen sie anrücken will. Und den vereiterten Zahn sollte man sich ziehen lassen! Dagegen hilft auch kein Arnika.

Oh, mir ist das unbekannt, obwohl ich auch gute Literatur besitze. Kannst du mir bitte mitteilen, wie die Überdosierung sich bemerkbar macht? Danke!
Ich schreibe Dir morgen dazu, ja?
Jetzt gehe ich erstmal schlafen.

Geli
 
Wenn es um hartnäckige Viren, wie jetzt, Corona, um schnell wuchernde Krebszellen, oder um dicke Bakterien, z.B: MRSA (in Krankenhäusern) geht, dann funzt Homoöpathie nicht mehr.
Ist man sich den auch sicher, das richtige Konstitutionsmittel gefunden zu haben? Sicher kann man da nicht sein, aber man darf den Mut bei schweren Erkrankungen einfach nicht verlieren.

Für Krebs werden in der Symptomliste sehr wohl Mittel angegeben. Wenn die nicht erfahrungsgemäß helfen könnten, würde es dort ja nicht stehen können.

Bei Corona mag auch ein homöopathisches Mittel helfen, beschäftigt habe ich mich diesbezüglich noch nicht. Statt Homöopathie habe ich übrigens stets ein Fläschchen JHP bei mir, weil die Minze als antiviral gilt. Jeder mag ihre Wirkung einmal mit einem Inhalationsbad ausprobieren, es zieht ordentlich durch die Lungen und man kann sich vorstellen, das räumt mit dem auf, was dort nicht hingehört.



Ich schreibe Dir morgen dazu, ja?
Jetzt gehe ich erstmal schlafen.
Ok, und ich wünsche eine gute Nacht!
 
Hallo, :)

Stichwort Corona: es gibt tatsächlich von irgendeinem Institut - ich habe den Namen vergessen - irgendwas mit Gesundheit/Krankenhaus, eine Empfehlung für bestimmte Gurgelmittel und Nasentropfen die zeitweilig ( für ca. zwei Stunden ) nachweislich gegen eine Infektion schützen. Die wurden aber nicht von der Bundesregierung veröffentlicht, damit die breite Bevölkerung nicht auf die Idee käme, mit der Benutzung der Dinger sei nun alles gut.
Es gibt die aber.

Es kann durchaus sein, dass jap. Minzöl durch die Nase eingeatmet, oder als Gurgelmittel verwandt, eine ähnliche Wirkung hat. Na, für den halbwegs 'sicheren' Besuch bei Oma würden zwei Stunden ja ausreichen, davor und danach kann sich das Virus aber wieder ansiedeln und ausbreiten.
Wenn man Pech hat, kann man Oma mit dem letzten Küsschen möglicherweise DOCH infizieren. Oder auch sich selbst - in Omis Altersheim.

*********

Zur homoöpathischen Lektüre und den Wirkungen der Mittel bei Überdosierung:
An modernen Bücher ist z.B. der Köhler gut, Band 1+2. Als ich mit der Homoöpathie anfing, habe ich aber bewusst beim Bücherkauf einen "Schlag" durch die Zeit gewählt. So habe ich mir u.a. ein altes Grundlagenwerk gekauft, den Nash - und andere.
Der Nash beschreibt alle vorhanden Mittel sehr genau. Und zwar in ihrem typischen Erkennen und in ihren Wirkungen.

Nun ist es ja so, dass, wenn man ein Mittel überdosiert, es genau die Krankheitserscheinungen hervorruft, gegen die es ( eigentlich ) wirken soll.
Deshalb gibt es ja bei den Homoöpathen die Arzneimittelprüfung an gesunden Menschen. Wenn die dann ( mehrheitlich) bestimmte Symptome entwickelten, wussten die beginnenden Homöopathen: Aha! Genau um DAS zu kurieren, ist das Mittel wohl gut!

Der Nash beschreibt sehr genau, auf welche äußeren und inneren Symptome man ein Mittel findet.
Zu Sulfur ( Schwefel) schreibt er z.B.: "Die Körperöffnungen sind rot, wie von Blut strotzend. Die Lippen sind rot wie Zinnober, die Ohren sehr rot, Augenlider rot, After rot, Harnröhre rot. (...) Dies stimmt besonders , wenn die Symptome einem Ausschlag, oder einer Hautkrankheit folgen, oder die Folge von deren Unterdrückung sind."

Wenn du also einem Kind gegen eine Hauterkrankung Sulfur gegeben hast, und es plötzlich mit diesen Rötungssymptomen daherkommt, weißt du: Du hast das Mittel überdosiert! Du hast das Kind einer unfreiwilligen Arzneimittelprüfung unterzogen!
Du weißt: Du musst jetzt erstmal aussetzen, und dann auf eine sehr viel höhere Potenz gehen, denn den Hautauschlag, den willst Du ja immer noch kurieren!

So verhält es sich auch mit allen anderen Mitteln. Wenn Du genau liest, was das jeweilige Arzneimittelbild ist, weißt Du auch, was dabei herauskommt, wenn es überdosiert wurde.
Völlig simpel zum Beispiel bei Nux vomica, unserem 'Guten Mädchen' für ganz vieles.
Einer hat gesoffen und viel geraucht und unendlich viel Kaffee getrunken. Wenn der dann drei Tage nacheinander 3x täglich Nux in der D 6 nimmt, erleichtert er seinen Darm nur noch mit harten, winzigen Kaninchenkötteln. Kleinkalibriger, harter Stuhl - das ist typisch für Nux Vomica.
Auch hier wurde wieder eine unfreiwillige Arzneimittelprüfung durchgeführt.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.
Kauf Dir alte Nachschlagebücher!
Außer dem Nash habe ich davon noch zwei.
LESEN - und zwar sorgfältig lesen - muss man allerdings selber. *zwinker*

LG!
Geli
 
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