Wie mit Kritik umgehen?Neugierig gefragt!

braunbärin

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Was meint ihr? wie kritisiert man am besten, am produktivsten und wie gehe ich am besten mit Kritik um? Wenn ich gleich auf Gegenwehr gehe, heißt das dann wirklich immer, dass es erst recht mit mir zu tun hat?Kann man kritisieren, ohne irgendwie zu verletzen?Wann könnt ihr gut, wann schlecht mit Kritik umgehen?
 
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braunbärin;1444799 schrieb:
Was meint ihr? wie kritisiert man am besten, am produktivsten und wie gehe ich am besten mit Kritik um?

Kommt drauf an, was das Ziel der Kritik ist.

Ich halte es zuerst für wichtig, das Ziel eines Konsenz aufzugeben. Das erreicht man nur in den seltensten Fällen. Kritik dient also erst einmal dazu, dem Gegenüber Gedankenanregungen zu geben.

Es ist auch manchmal gut, eine win-win-Situation offen zu halten oder wieder zu schaffen; d.h. dass jeder aus der Diskussion rausgehen kann ohne das Gesicht zu verlieren.

Mit diesen beiden Punkten sollte es möglich sein, Kritik sachlich und unemotional zu geben als auch anzunehmen. Leider gelingt das dennoch nicht immer...

braunbärin;1444799 schrieb:
Wenn ich gleich auf Gegenwehr gehe, heißt das dann wirklich immer, dass es erst recht mit mir zu tun hat?

NEIN! Das ist ein klassisches Totschlag-Argument. Es ist hochgradig unsachlich sowas zu sagen und so die Diskussion erst recht auf eine persönliche Ebene zu lenken. Man lenkt von dem Thema ab Warum? Weil man keine besseren Argumente hat, als den anderen zu diskreditieren und seine Intentionen zu "untersuchen"?

braunbärin;1444799 schrieb:
Kann man kritisieren, ohne irgendwie zu verletzen?

Ja und Nein. So sachlich einige Kritiken auch vorgetragen werden, sie geraten doch immer wieder in den falschen Hals.

braunbärin;1444799 schrieb:
Wann könnt ihr gut, wann schlecht mit Kritik umgehen?

Das hängt von vielen Faktoren ab. Z.B., ob mir der Kritiksteller sympathisch oder unsympathisch ist, ob die Kritik sachlich oder persönlich ist, ob es als Verallgemeinerung formuliert ist "Du machst immer..." oder als "Ich finde gerade nicht gut, dass..." , auf meine aktuelle Laune und Tagesform... ist nicht wirklich berechenbar.

Viele Grüße
Joey
 
wenn mir abends bei der abrechnung, in meiner kasse 10 euro fehlen. mein chef mich darauf hinweist, dass ich mich besser konzentrieren soll. ist diese kritik berechtig.

wenn ich etwas unorganisiert bin, egal in welchem bereich, ........jemand mir vorschläge macht, wie ich effektiver arbeiten kann. nehme ich es dankbar an.

geht es um meine persönlichkeit, aussehen, betimmte macken..........! werde ich mich nicht verbiegen. da fängt für mich kritik an.
ich habe hier schon mal gelesen, dass es nicht gut ankommt, wenn man die rechtschreibung nicht beachtet. ich schreibe weiterhin klein...........reine bequemlichkeit.

was genau verstehst du unter kritik?

kritik austeilen, darin bin ich laut meiner mitmenschen sehr stark.
ich für meinen teil, weise immer wieder darauf hin, wie diese person auf mich wirkt. ohne wertung.

Evian
 
Wenn die Kritik gerechtfertigt ist, kann ich auch damit umgehen. Mein Ex-Chef meinte in so einem Zusammenhang zu mir, dass ich sie zu (jetzt fällt mir das Wort nicht mehr, ein anderes Wort ist duckmäuserisch) aufnehme. Er hätte gern mehr Widerspruch gehabt, mit einem einfachen: "Ok, ich hab Mist gebaut, beim nächsten Mal passe ich besser auf!" konnte er nicht umgehen.
Als er mich jedoch ungerechtfertigt kritisiert hat (es war extrem viel zu tun, ich hab mir ein Bein ausgerissen und es trotzdem nicht geschafft - und er am nächsten Morgen meinte, ich hätte es schaffen müssen), dann ticke ich aus und hab ihn sogar angeschrieen. Da war er dann ruhig und hat an dem Morgen nichts mehr gesagt.

Bei meiner jetzigen Chefin bemerke ich gar nicht, wenn sie kritisiert, sie brubbelt dann irgendwas Richtung Boden und erst wenn mich dann eine Kollegin bemitleidet, weil ich einen Rüffel bekommen habe, checke ich, dass ich gemeint war.

Da war mir mein alter Chef lieber, der hat klar gesagt, was Sache ist - und ich konnte gleich sagen, was ich dazu zu sagen habe. Manchmal gab es zwar lautstarke Auseinandersetzungen (nicht nur mit mir), aber es konnte wenigstens alles angesprochen werden.
Meine jetzige Chefin macht dann auch zu, an sie komme ich verbal in dem Moment nicht heran (wenn SIE MICH kritisiert und nicht etwa andersrum).
 
braunbärin;1444799 schrieb:
Was meint ihr? wie kritisiert man am besten, am produktivsten und wie gehe ich am besten mit Kritik um? Wenn ich gleich auf Gegenwehr gehe, heißt das dann wirklich immer, dass es erst recht mit mir zu tun hat?Kann man kritisieren, ohne irgendwie zu verletzen?Wann könnt ihr gut, wann schlecht mit Kritik umgehen?

Hi,

wie ein Mensch mit den Dingen umgeht, hängt doch immer von seinem Bewußtsein (bewußtes Leben - Erleben) ab. Es dürfte hier kaum eine Patentlösung geben.

Hilfreich war mit bei solchen Fragen immer herauszufinden was der Kernbegriff - hier Kritik - für eine Herkunft (etymologisch - mußte ich auch erst nachschlagen) hat und wie er heute verstanden wird.

Vielleicht hilft dir die Adresse (http://de.wikipedia.org/wiki/Kritik) was

Viel Erfolg
 
Hallo

also grundsaetzlich finde ich Kritik gar nicht schlimm, kommt eben auch immer darauf an, wie der andere sie rueber bringt und ob sie berechtigt ist. Allerdings ist es ja auch manchmal so, dass wir sie als unberechtigt empfinden, aber in Wirklichkeit schon etwas Wahres dran ist, das wir dann nur nicht sehen wollen.

Wenn ich kritisiere versuche ich das immer so schonend wie moeglich zu tun, weil ich niemanden verletzen moechte.

Allerdings kann ich auch richtig fies kritisieren, wenn man mir zu viel auf die Fuesse getreten ist.
 
braunbärin;1444799 schrieb:
Was meint ihr? wie kritisiert man am besten, am produktivsten und wie gehe ich am besten mit Kritik um?

Ich würde nicht ständig kritisieren. Irgendwann käme sich mein Gegenüber schäbig vor.
Dennoch ist Kritik hin und wieder notwendig. Vor allem im Berufsleben erscheint sie, sofern sie konstruktiv ist, sinnvoll.

Es gab bisher eine Situation auf einer meiner Arbeitsstellen, in welcher ich einen, mir sehr lieb gewonnenen, Kollegen gegenüber Kritik (an seiner Arbeit) äußerte. Das tat ich nicht, weil ich ihn jetzt eins "verpassen" wollte, sondern unserer Zubetreuenden wegen.
Er hatte sich seinem Bezugskind gegenüber äußerst unfair und launisch verhalten. Ich kannte ihn so gar nicht.
Deshalb tat es auch mir gut, dass anzusprechen, (mit ihm allein im Büro), um seine Reaktionen nachvollziehen zu können.

Am besten wird Kritik in der "Ich-Form" dargestellt. Also: "Wenn du vor allen Kids so laut wirst und anfängst eines von ihnen zu beleidigen, dann fühle ich mich in eine Situation gedrängt, in der ich nicht zu deiner Handlung stehen kann ..." usw.
Man kann auch fragen, warum die betreffende Person so oder so gehandelt hat. Das lockert auf und man zeigt nicht nur Offenheit, sondern auch Interesse an einer wirklichen Klärung.
Beschuldigungen: "Du hast ... - Du bist ..., usw" sind unangebracht!

Aber sachlich Kritik zu äußern ist schwer. ;) Sollte jedoch kurze Zeit, nach der Situation erfolgen, die man kritisieren möchte, sonst wirkt es wie "an den Haaren" herbei gezogen.

Mit Kritik umzugehen ist einfacher, je unpersönlicher man sie entgegen gebracht bekommt. Meiner Meinung nach.
Wird eine Handlungsweise von mir kritisiert, dann bin ich dankbar, sofern die Person Recht haben sollte, und überdenke und ändere (je nach Notwendigkeit) mein Handeln.
Fällt jedoch mein Erscheinungsbild bzw. meine ganze Persönlichkeit unter Kritik, dann fühle ich mich angegriffen, da es im Grunde schwierig ist sich äußerlich zu verändern bzw. seine ganze Persönlichkeit umzukrempeln. Wie soll das gehen ...



Grüße

Tarja
 
Hi zusammen

Ich bekam vor Kurzem auch eine Kritik von einem Arbeitgeber. Doch stellte sich heraus, dass die Kritik ungerechtfertigt war. Nun fühle ich mich trotzdem schlecht, da offenbar an meiner Kompetenz gezweifelt wird. Jetzt muss ich wohl immer alles belegen, damit es geglaubt wird. Ich wünschte, es wäre mir egal.

Kommt mir so vor, wie wenn ein Gasthof-Besitzer, der keine Ahnung vom Kochen hat, seinem Koch sagt, er koche falsch, nur weil er glaubt, selbst kochen zu können, in Wirklichkeit aber rein gar nichts davon versteht.
 
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Schönen Tag Braunbärin.
braunbärin;1444799 schrieb:
Was meint ihr? wie kritisiert man am besten, am produktivsten

In erster Linie ist es wichtig kritisch sich selbst zu beobachten. Wenn man jemand anderes kritisieren möchte, dann sollte man ertsmal schauen, ob nicht die Fehler der anderen auch bei einem zu finden sind. Ich bin davon überzeugt, dass wer die Fehler bei anderen sucht, erkennt nur seine eigenen. Das kann jeder selbst gerne überprüfen. - Wer wirklich darauf achtet wird erkennen, dass die Fehler der anderen, die einem auffalllen, zumindest vom Prinzip her mit den eigenen identisch sind.

Veränderung und gewollten dauerhaften Erfolg erreicht man am leichtesten bei sich selbst. Es ist auch eher ratsam an sich zu arbeiten, da niemand perfekt ist und man als jemand, der/die schon sehr an sich gearbeitet hat, für andere als positives Beispiel dienen kann. >Aber vorsicht< es gibt keinen Punkt an dem man sagen kann: "Jetzt brauch ich an mir nichts mehr verändern." Es ist eine 'Arbeit', die nie vollbracht sein wird, aber man könnte sagen, dass es trotzdem vollbracht ist, gerade durch das unaufhörliche Arbeiten.
Man muss einfach nur anfangen (das ist das schwerste), von dort an wird es immer leichter (bis hin zum Mühelosen).

.. und wie gehe ich am besten mit Kritik um?

Indem man nicht auf den Kritiker reagiert. Man sollte im besten Fall einfach nur überprüfen, ob es stimmt (wenn die Kritik unangebracht ist, dann sollte man trotzdem nicht auf den Kritiker reagieren).

Wenn ich gleich auf Gegenwehr gehe, heißt das dann wirklich immer, dass es erst recht mit mir zu tun hat?
Das kann auch an der Laune liegen, die man im Moment des kritisiert werdens hat, aber auch da sollte man es selbst überprüfen.

Kann man kritisieren, ohne irgendwie zu verletzen?
Ja, durch die Blume und indem man neue für alle Beteildigten vorteilhafte Veränderungen bereit legt. Alles muss schon vor der Aussprache der Kritik gut überlegt sein.
Man sollte sich aber immer überlegen, ob Kritik überhaupt angebracht ist. - Nicht nur für die Situation angebracht, sondern auch ob die Situation so entscheident ist, dass Kritik im Gesammten angebracht ist und überhaupt etwas verändern würde.

Wann könnt ihr gut, wann schlecht mit Kritik umgehen?
Ich kann schlecht mit Kritik umgehen, wenn es sich nicht um Kritik handelt, aber angeblich welche darstellen soll (lediglich eine Provokation). Da sollte man aber nicht so reagieren wie auf einem selbst reagiert wird.

Das was ich geschrieben habe hört sich leicht an - bedarf aber Übung.

Liebe Grüße
 
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