warum glauben Menschen?

vittella schrieb:
Vergiss alles, was du über Gott gehört hast, denn es sind alles nur Konzepte, Dogmen, Vorstellungen, vorgefasste Meinungen, die Gott niemals gerecht werden können. Das ist der erste Schritt.

vittella: ok,getan...aber.....
Wirklich?

Beantworte mir bitte folgende Fragen:
1. Besitzt Gott eine Persönlichkeit?
2. Besitzt Gott einen eigenen Willen?
vittella:ich kann nicht mehr mit Gott reden,weil ich nicht weiss mit wem oder was ich reden soll,wenn ich Gott meine.
Hast du so wenig Vertrauen in ihn? Glaubst du wirklich, dass wenn es ihn gibt, dass er nicht bereits darüber informiert ist, was in dir abgeht? Hast du dir schon einmal überlegt, dass das Gebet (zumindest die heute übliche Form) ein Zeichen dafür ist, dass eine Person geringes Vertrauen in Gott besitzt? Ist denn Gott so fern und abwesend, als dass er erst noch angerufen werden muss? Verfolgt Gott nicht seine eigenen Pläne? Warum muss dann der Gläubige erst noch bitteln und beten um etwas zu bewirken? Handelt es sich beim Akt des Gebetes nicht etwa um einen subtilen Manipulationsversuch?

Wenn du sagst, du könntest nicht zu Gott beten, weil du nicht wüsstest, worum es sich bei ihm handle - dann sage ich dir, du hast noch längst nicht alle Vorstellungen aufgegeben. Nun gib auch die Vorstellung davon auf, wer oder was du selbst bist. Gib die Vorstellung auf, was ein Gebet sei oder wie es seine Wirkung entfalte. Diese Person, die du zu sein glaubst, könnte sie existieren, wenn Gott es nicht wollte? Könntest du auch bloss einein einzigen Finger rühren, wenn es entgegen seinen Willen ginge? Du glaubst zwar nicht mehr an denselben personifizierten Gott wie früher, aber du glaubst noch in derselben Weise an deine Mächtigkeit, an deinen eigenen freien Willen in dieser Welt.

Wenn du Gott erfahren willst, dann musst du auch die Vorstellung aufgeben, eine eigenständige, von ihm getrennte Person zu sein. In der christlichen Mystik spricht man davon, dass ein Mensch wie ein leeres Gefäss werden muss. Erst wenn er ganz leer ist, dann wird das Gefäss gefüllt werden.

Wenn du nicht weisst, wie man betet, dann erfinde eine neue Form für dich selbst! Male ein Bild, musiziere, gehe joggen oder schwimmen, gehe einkaufen und stelle dich in die längste Schlange, gehe zum Friseur - egal, was du tust, tue es in der Absicht, Gott ein Gebet darzulegen. Es ist nicht nötig, dass du die Hände faltest und kluge Worte sprichst oder in eine Kirche gehst, denn Gott ist sowieso nie abwesend.
Und tue vor allem eines: Suche dir eine kontemplative Gebetspraxis (z.B. Rosenkranzbeten oder Meditation) und übe diese ernsthaft aus. Das ist mehr wert als alles andere.
 
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hi muki,
mein Ego soll leise sein? Ja,ich weiss,aber ich glaube nicht mehr an all das Zeug,ich glaube an nichts mehr,aber ich bemerke etwas,grins....dass heisst,eigentlich ist es gar nicht lustig,aber ich hab was bemerkt...

fckw:Rosenkranzbeten oder Meditation) und übe diese ernsthaft aus. Das ist mehr wert als alles andere.[/QUOTE]

vittella: ich habe 9 Jahre lang auf Licht und Ton meditiert und das so ernsthaft wie ich konnte.....
warum bin ich danach bloss zum Christen geworden...?...
ich dachte,weil Gott mehr für mich wollte,als dass ich meine Freizeit mit meditieren verbringe,sondern etwas für die Menschen tue,anstatt nur dazusitzen....
aber wenn ich ehrlich bin,habe ich mich einfach beeinflussen und mitreissen lassen,wahrscheinlich hab ich noch nie irgendwas begriffen...
Ob Gott eine Persöhnlichkeit oder Willen besitzt?
Das weiss ich eben nicht mehr,ich hab es mal geglaubt,ich glaube nichts mehr!
Alle Vorstellung loszulassen ist leichter gesagt als getan,denn Theoretisch weiss ich das schon eine Weile,aber praktisch ist das nicht so einfach sich von aller Konditionierung zu lösen.
Vertrauen in Gott? Also als Christin habe ich eben gerade dieses Vertrauen,was ich als meditierende noch hatte,verloren,weil der Gott der Bibel nicht wahr sein kann,aber dann konnte ich auch nicht mehr zurück.
Gib mir mal einen Buchtipp,ich lese viel!
 
vittella schrieb:
. . . . ,weil der Gott der Bibel nicht wahr sein kann,aber dann konnte ich auch nicht mehr zurück.
Gib mir mal einen Buchtipp,ich lese viel!

muka sich mal wieder einfach angesprochen fühlt

wieso kann der Gott der Bibel nicht wahr sein ? Du musst dir immer überlegen, wer die Bibel, so wie sie heute geschrieben steht, übersetzt und somit zwangsweise auch zu bestimmten bewussten oder unbewussten zwecken interpretiert hat.

wenn du mal einen guten bezug zur bibel gehabt hast, empfehle ich dir die Apokryphen der Bibel zu lesen, sowas wie das Evangelium nach Thomas Didymus, die Evangelien der Nazarener, die Offenbarung des Petrus u.a. Am besten kaufst du dir einen Sammelband, indem mehrere enthalten sind, wenn dich das interessiert.

Ansonsten kann ich nur empfehlen mal die Bücher von Baird T. Spalding zu lesen : Leben und Lehren der Meister im Fernen Osten Band I-III gibts als sammelband, IV + V auch .

alled jute
 
Hm, einen Buchtipp kann ich dir nur schwer geben, denn ich glaube nicht genau erfasst zu haben, wo du anstehst, und ich weiss nicht sehr viel über dich.

Wenn du 9 Jahre Meditationserfahrung hast, das ist eine lange Zeit (bei mir sind's jetzt 5 Jahre vorwiegend Atemmeditation). Hast du dir schon mal überlegt, dass der Glaubensverlust ev. ein Resultat dieser Meditation sein könnte?

Der Mensch löst sich nach und nach von seinen Identifizierungen, Meditation hilft dabei. Manche nennen das dann "spirituelle Entwicklung" (wobei ich den Terminus nicht so gerne mag, er ist allzu sehr mit Hurra-Vorstellungen durchsetzt).

Worauf baut sich denn dein Zweifel an Gottes Existenz?
Du schreibst:
aber wenn ich ehrlich bin,habe ich mich einfach beeinflussen und mitreissen lassen,wahrscheinlich hab ich noch nie irgendwas begriffen...
Ich bin in einem christlich geprägten Haushalt aufgewachsen. Dort wurde stark der Glaube an Gott betont. Mir leuchtete dieser Glaube nicht ein, und ich litt daran, dass ich nicht in der Lage war, an einen Gott zu glauben wie die anderen. Irgendwann stiess ich auf die Existentialisten. Gott legte ich endgültig zu den Akten.

Damals verstand ich eines nicht: Wovon ich mich über all die Jahre hinweg entledigt hatte, war nicht Gott. Es waren meine Vorstellungen, die ich mir von ihm gemacht hatte. Es handelte sich um übernommene Vorstellungen, um blindlings geglaubte Vorstellungen. Ich musste über diese Vorstellungen erst hinwegkommen, musste sie erst negieren, bevor ich mich von ihnen lösen konnte.

Nur langsam begriff ich eines (und das brauchte viel Zeit): Es war bis anhin alles ein Spiel mit mir selbst gewesen, all die Vorstellungen und auch all die Auflehnung gegen diese Glaubensinhalte. Egal, ob es einen Gott gäbe oder nicht, er hatte damit gar nichts zu tun gehabt. Die Wahrheit war: Ich wusste nichts über ihn, buchstäblich gar nichts. Als Agnostiker hatte ich einfach die alten Glaubensvorstellungen übernommen und sie dann abgelehnt. Ich hatte nicht erkannt, dass es nach wie vor dieselben Glaubensvorstellungen gewesen waren.

Das spirituelle Bedürfnis aber blieb. Egal, ob ich an Gott glaubte oder nicht, dieses Bedürfnis blieb sich dasselbe. All die Christen hatten mir eingetrichtert, das Bedürfnis würde durch den Glauben an Gott gedeckt werden. Wie ich erkannte, war das entweder eine Selbsttäuschung oder eine schlichte Lüge. Das Bedürfnis war echt und blieb echt, aber die gegebenen Antworten waren nichts wert.

Als ich das erkannte, ersetzte ich aber NICHT die alten Vorstellungen durch neue. Im Grunde besitze ich überhaupt keine Vorstellung davon, was Gott ist, aber eine recht präzise Intuition meines spirituellen Bedürfnisses. Es geht darum, dieses Bedürfnis ernst zu nehmen.

Wenn du irgendwas lesen willst, vielleicht gefällt dir: "Gespräche mit Gott." von Neale Walsh? Ich denke, das könnte ev. etwas sein.
 
Hallo, ich habe ein Buchtip fuer dich. Es gibt ein Buch. Fuer manche kann dieser Werk zu alternatiev sein. Trozdem Hilf mir die persoenliche Weg zum Got finden. Ich danke sehr viel Dank. Fuer diese Buch. Fuer meine Freunschaft mit dem Got. Er hat mich sehr geholfen. Und hilft immer.

Und jetzt Buchtip:
Neale Donald Walsch
Gespräche mit Gott 1-3

Neale Donald Walsch
Freundschaft mit Gott

Ich wuensche dir viel Licht an deinen Weg. Und die schoenste Freundschaft mit dem Got. Ich habe diese Werk in der Tschechischesprache gelessen. Sie sind, aber auch im Deutschprache ausgegeben.



vittella schrieb:
Hallo muka,
ich soll also mit mir selbst sprechen?
Das ist gar nicht so abwegig.
Das versuch ich grad mal! :rolleyes:
 
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Na also, wenn Libor und fckw beide denselben Buchtipp geben, dann muss es ja wohl das richtige sein! *grins*
 
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