Über das artgerechte Halten von Kindern ...

Ich glaube, ich war ein hochgradig verhaltensgestörtes Kind. Ich bin tatsächlich gern zur Schule gegangen und heute noch dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit zur Bildung hatte und dafür, dass mir mehr als nur das Grundwissen bezüglich Schreiben, Lesen und Rechnen beigebracht wurde. Die große Mehrheit in meinem Kinder- und Erwachsenenumfeld hat ebenfalls keine traumatischen Erfahrungen gemacht.

Man muss ja nicht gleich so tun, als wären alle Kinder Deutschlands Schultraumatisiert. Es würde doch reichen, sich Gedanken über die geeignete Schulform für die Kinder zu machen, die überfordert sind. :rolleyes:

Ich habe die Schulbücher als kleines Kind immer weit vorher durchgelesen. War ja auch sehr gut in der Schule für eine lange Zeit. Weil es meinen Eltern wichtig war habe ich auch immer gesagt, dass mir die Schule gefällt. Natürlich war das gelogen. Sich irgendwo verstecken, weil Leute einen mobben und "kloppen" (körperliches Mobben halt) wollen, machte keinen positiven Schulalltag.

Mit Schulleistung selbst ist das auch so eine Sache. Als ich dann in der 9. Klasse sitzengeblieben bin, und danach dann für die nächsten 2 Jahre wegen schlechter Noten beinahe von der Schule geflogen wäre, haben die vorherigen Leistungen dann auch nicht mehr wirklich interessiert (inklusive guter Noten, die ich in manchen Fächern auch zu dem Zeitpunkt noch hatte). Man hätte dann übrigens auch nicht auf die Real- oder Hauptschule gehen können. In dem Fall habe ich das Scheitern aber noch verhindert, war dann 2,1 er Abi-Schnitt am Schluss (ohne Windpocken kurz zuvor hätte es sogar etwas besser sein können).

Generell können und teilweise wollen Lehrer bei Mobbing nicht viel machen. Auf mögliche Ideen (wie Klassenwechsel, auch schwierig natürlich) kommt niemand. Und wenn man dann schlecht wird, ist man schlicht nicht mehr für die Schule geeignet, egal was vorher war. Und meine Schule war insgesamt noch nicht mal so schlecht. Aber generell, ich war für mich selbst, und ich allein, Fehler nicht erlaubt.

Keine Ahnung, generell ist es eben schwierig. Erwachsene die sich einmischen bei Problemen machen ein Kind oft auch unbeliebt, "Petze" usw. Zusätzlich sind Lehrer nicht überall, überfordert usw. Bei schlechten Noten hat man wie gesagt auch schnell Pech gehabt.

Nach der ersten 9. Klasse (war der Tiefpunkt meiner Schulzeit wohl, wenn auch Mobbing zuvor oft schlimmer war, aber da kam eben Schulversagen hinzu) wurde es dann langsam besser. Ende 10. Klasse bis zum Schluss war dann schon anders, war dann auf einmal ein Zauberer ("PsiSnake", bzw. wofür es steht, wurde geboren), und nicht mehr (nur zumindest) das isolierte Kind der ersten 10 Jahre (und gemobbte der ersten 9). War dann auch nicht alles perfekt, jedoch fand die Schulzeit damals insofern einen recht guten, inklusive Abitur natürlich, Abschluss.
 
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