Tut es dir immer noch Leid?

Eisfee62

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Ist es schon auch dir passiert? Du sagtest zum jemanden etwas und es ist schon auch lange her,es lässt dich nicht mehr los,diese Satz..weil es dir Leid tut? Mich wollte mein Stiefvater bestrafen,weil ich die Schule schwänzte..ich sagte zu ihm "Du,hast mir nichts zu sagen,DU bist nicht mein Vater" Seine Augen,ich traf ihm sehr..ich sehe diese Augen immer noch,wenn ich daran Denke..ich habe schon mit ihm darüber gesprochen,wir verstehen uns einfach super..er hat mir schon längst verziehen.Mir tut es aber immer noch sehr Leid.#
LG
Eisfee62
 
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Ich glaube jeder Mensch, der ein gesundes Gewissen hat, tut irgendetwas leid. Egal, ob man den anderen durch Worte oder Taten verletzt hat.

Ich kann mich nur schwer entschuldigen. Auch wenn mein ganzer Körper danach schreit, kommen diese Wörter "Bitte entschuldige" nur sehr schwer über meine Lippen. Oft sind gewisse Situationen, in denen ich etwas Schlimmes sagte, schon Wochen oder Monate her und ich denke immer noch darüber nach und denke, daß es mir ganz furchtbar leid tut. Auch wenn ich mich nicht direkt entschuldige, versuche ich das Gesagte/Getane durch andere Mittel und Worte wieder auszugleichen. Erkenntnis ist der beste Weg zur Besserung. Ich versuche dahingehend an mir zu arbeiten.

Es ist verständlich, daß Du die Augen Deines Stiefvaters nie vergessen wirst. Du hast in seine Seele geblickt und erkannt, wie weh Du ihm getan hast. Aber Du warst jung, ihr habt darüber gesprochen und ich nehme an, daß Ihr beide heute eine gute Beziehung miteinander habt. Er hat Dir verziehen. Verzeih Dir selbst.
 
Ein - Es tut mir leid - heißt immer auch oder eigentlich -Ich tu mir leid! Wer andere verletzt, verletzt sich selbst!
 
Ja, ich kenne das. Ich habe zwei Menschen wirklich mal verletzt, bis ins Mark. Die tiefen Wunden hab ich uns allen geschlagen. Und ja, es tut mir leid - für sie und in gewisser Weise auch für mich.
Ich habe mich entschuldigt. So oft. Auch auf verschiedenste Weise. Aber es hängt mir immer noch nach. Ich habe mir noch nicht verziehen.
 
Ist es schon auch dir passiert? Du sagtest zum jemanden etwas und es ist schon auch lange her,es lässt dich nicht mehr los,diese Satz..weil es dir Leid tut? Mich wollte mein Stiefvater bestrafen,weil ich die Schule schwänzte..ich sagte zu ihm "Du,hast mir nichts zu sagen,DU bist nicht mein Vater" Seine Augen,ich traf ihm sehr..ich sehe diese Augen immer noch,wenn ich daran Denke..ich habe schon mit ihm darüber gesprochen,wir verstehen uns einfach super..er hat mir schon längst verziehen.Mir tut es aber immer noch sehr Leid.#
LG
Eisfee62

Ach Eisfee,

du warst noch ein Kind, wahrscheinlich Teenager,rebelliertest in dieser Phase gegen alles und jeden.
In dem Moment als du Worte aussprachst hast du die Pfeile gesehen ,die du abgeschossen hast und das war deine persönliche Lehrstunde.

Dein Stiefvater hat es dir längst verziehen:)...und du hast daraus gelernt.

Hast du selber Kinder?..dann weisst du warum du diese Lehrstunde brauchtest,vielleicht um zu erkennen,wie man in das Herz der eigenen Kinder schauen kann.

Sei versöhnlich mit dir selbst,dir wurde längst verziehen...

Liebe Grüsse Suenja
 
Hallo!

Äh, was tut Dir leid? Das Du ihm gesagt hast, er hätte Dir nichts zu sagen oder das er nicht Dein Vater ist?

Ich habe auch einen Stiefvater, inzwischen auch wieder Kontakt zum richtigen Vater. Die Situation ist extrem verzwickt, allerdings ist es Aufgabe der Großen, hier für Klarheit zu sorgen und nicht der Kinder, sich diese Klarheit zu erkämpfen.

Ein Stiefvater ist nichts als eine gesetzliche Einrichtung. Jemand übernimmt dort Verantwortung für ein Kind, wo es ein anderer nicht tat. Dafür verdienen diese Menschen unsere ganze Achtung. Ohne sie wäre vieles nicht möglich gewesen, sie haben auf vieles verzichtet. Das ist die eine Seite.

Die andere ist aber auch, dass jeder Mensch nur eine Mutter und einen Vater hat. Egal wie nett diese Menschen auch sind, egal was sie tun, sie können grade emotional diese Lücke nicht schließen, die der andere Teil hinterlässt. Eltern sind Eltern. Auch wenn sie ganz gewaltig Sch*** gebaut haben.

Ein Stief-Elternteil sollte nicht versuchen, richtig Elternteil zu sein, das geht nur nach hinten los. Mehr als "beste-Freundin" oder "bester-Freund" ist nicht drin. Und vor allem: Man ist Partner eines Elternteils. Nicht mehr. Diese Rolle ist ziemlich "knapp" und schwer auszukleiden. Keine Frage. Aber es ändert nichts.

Wenn Du also ein schlechtes Gewissen hast, weil Du seine Authorität in Frage gestellt hast, okay, das tun andere Kinder mit ihren Eltern auch. Das ist ein völlig normales "Kompetenzgerangel" und ein Grenzen abstecken. Wenn es Dir leid tut weil Du ihm den "Rang" des Vaters abgesprochen hast ist die Wahrheit: Er IST nicht Dein Vater. Du hast gesagt, was ist. Es muss Dir nicht leid tun.

Mein Stiefvater kam nicht damit klar, dass ich wieder Kontakt zu meinem Vater aufgenommen habe, von meiner Mutter ganz zu schweigen. Aber DAS ist ihr Problem. Wenn sie glauben sie wären etwas, was sie nicht sind müssen sie damit leben, dass man ihnen es irgendwann mal sagt. Wahrheit kann nicht falsch sein. Allerdings tut sie manchmal extrem weh. Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass es einem Kind Schmerz bereitet, wenn man sagt "Das ist jetzt der neue Vater". DAS tut weh.

Gruß
Andreas
 
Ist es schon auch dir passiert? Du sagtest zum jemanden etwas und es ist schon auch lange her,es lässt dich nicht mehr los,diese Satz..weil es dir Leid tut? Mich wollte mein Stiefvater bestrafen,weil ich die Schule schwänzte..ich sagte zu ihm "Du,hast mir nichts zu sagen,DU bist nicht mein Vater" Seine Augen,ich traf ihm sehr..ich sehe diese Augen immer noch,wenn ich daran Denke..ich habe schon mit ihm darüber gesprochen,wir verstehen uns einfach super..er hat mir schon längst verziehen.Mir tut es aber immer noch sehr Leid.#
LG
Eisfee62

hallo eisfee

wenn er dir verzeiht hat...solltest du auch dir verzeihen...es ist schön zu lesen das ihr euch beide sehr gerne habt...nimme es nicht zu ernst...ihr lernt beide von einander...du von ihm und er von dir....und jeder macht seine fehler...aber das wichtigste ist immer wie man zu einander steht....

lg dark
 
Ist es schon auch dir passiert? Du sagtest zum jemanden etwas und es ist schon auch lange her,es lässt dich nicht mehr los,diese Satz..weil es dir Leid tut? Mich wollte mein Stiefvater bestrafen,weil ich die Schule schwänzte..ich sagte zu ihm "Du,hast mir nichts zu sagen,DU bist nicht mein Vater" Seine Augen,ich traf ihm sehr..ich sehe diese Augen immer noch,wenn ich daran Denke..ich habe schon mit ihm darüber gesprochen,wir verstehen uns einfach super..er hat mir schon längst verziehen.Mir tut es aber immer noch sehr Leid.#
LG
Eisfee62

oh ja, liebe eisfee, das ist mir auch schon passiert. und nachher hätte ich mir am liebsten selber was getan.

und umgekehrt hab ich es auch erfahren, wie sich genau das anfühlt. hab ein kind begleitet (man nennt das gemeinhin "groß gezogen"), dass nicht mein eigenes war. und eines tages krachte es und sie meinte, dass ich ihr gar nix zu sagen habe, schließlich bin ich nicht ihre mutter. so hat sie mich schachmatt gesetzt, war echt ein gekonnter wurf. :D

ich denke, dass dir dein stiefvater das schnell wieder verziehen hat. also tu es ihm gleich, und verzeihe auch du dir, denn das war ja wirklich keine große untat, ich würde es mal unter kleine jugendliche torheit reihen. und die haben wir wohl alle begangen.
 
Hallo!

Äh, was tut Dir leid? Das Du ihm gesagt hast, er hätte Dir nichts zu sagen oder das er nicht Dein Vater ist?

Ich habe auch einen Stiefvater, inzwischen auch wieder Kontakt zum richtigen Vater. Die Situation ist extrem verzwickt, allerdings ist es Aufgabe der Großen, hier für Klarheit zu sorgen und nicht der Kinder, sich diese Klarheit zu erkämpfen.

Ein Stiefvater ist nichts als eine gesetzliche Einrichtung. Jemand übernimmt dort Verantwortung für ein Kind, wo es ein anderer nicht tat. Dafür verdienen diese Menschen unsere ganze Achtung. Ohne sie wäre vieles nicht möglich gewesen, sie haben auf vieles verzichtet. Das ist die eine Seite.

Die andere ist aber auch, dass jeder Mensch nur eine Mutter und einen Vater hat. Egal wie nett diese Menschen auch sind, egal was sie tun, sie können grade emotional diese Lücke nicht schließen, die der andere Teil hinterlässt. Eltern sind Eltern. Auch wenn sie ganz gewaltig Sch*** gebaut haben.

Ein Stief-Elternteil sollte nicht versuchen, richtig Elternteil zu sein, das geht nur nach hinten los. Mehr als "beste-Freundin" oder "bester-Freund" ist nicht drin. Und vor allem: Man ist Partner eines Elternteils. Nicht mehr. Diese Rolle ist ziemlich "knapp" und schwer auszukleiden. Keine Frage. Aber es ändert nichts.

Wenn Du also ein schlechtes Gewissen hast, weil Du seine Authorität in Frage gestellt hast, okay, das tun andere Kinder mit ihren Eltern auch. Das ist ein völlig normales "Kompetenzgerangel" und ein Grenzen abstecken. Wenn es Dir leid tut weil Du ihm den "Rang" des Vaters abgesprochen hast ist die Wahrheit: Er IST nicht Dein Vater. Du hast gesagt, was ist. Es muss Dir nicht leid tun.

Mein Stiefvater kam nicht damit klar, dass ich wieder Kontakt zu meinem Vater aufgenommen habe, von meiner Mutter ganz zu schweigen. Aber DAS ist ihr Problem. Wenn sie glauben sie wären etwas, was sie nicht sind müssen sie damit leben, dass man ihnen es irgendwann mal sagt. Wahrheit kann nicht falsch sein. Allerdings tut sie manchmal extrem weh. Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass es einem Kind Schmerz bereitet, wenn man sagt "Das ist jetzt der neue Vater". DAS tut weh.
Völlig genialer Beitrag, Andreas!

Mir ist beim Lesen eine Erkenntnis gekommen, die ich ergänzen möchte.

Ein Ex-Freund von mir war alleinerziehender Vater. Seine Tochter (8) und ich haben uns auf Anhieb gut verstanden- wie Freundinnen. Allerdings kam sie nach 4 Wochen an und fragte mich, ob sie Mama zu mir sagen könne. Ich war schockiert! Was sollte ich sagen? Ganz klar: Nein! Denn, wie du schon sagtest: sie hat schon eine Mutter.

Ein schlechtes Gewissen hatte ich dennoch, weil sie so bedürftig erschien- das hat sich beim Lesen gerade aufgelöst. Ich war nicht ihre Mutter, das ist die Wahrheit. Ich dachte bis gerade, ich hätte sie damit enttäuscht- das Gegenteil ist richtig: ich bin nicht ihrem Täuschungsversuch erlegen. Denn sowenig ich ihre Mutter war, sowenig war sie meine Tochter.

Der Vorgang ist keine Einbahnstrasse, das Vortäuschen ist nicht auf den Stiefelternteil begrenzt- auch das Kind täuscht etwas vor, nämlich das leibliche Kind zu sein.

Darin liegt dein Schuldgefühl begründet, Eisfee: du hast deinem Stiefvater jahrelang vorgetäuscht, seine Tochter zu sein. Diese Macht, die Täuschung jederzeit zerbrechen lassen zu können, hast du im Streit benutzt, um ihm wehzutun. Dafür hast du dich entschuldigt- nicht aber dafür, dass du nur so tust, als seist du seine Tochter. Die spielst sie ihm nämlich immer noch vor- jetzt sogar mit noch mehr Ehrgeiz als vorher.
 
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Ein Stiefvater ist nichts als eine gesetzliche Einrichtung. Jemand übernimmt dort Verantwortung für ein Kind, wo es ein anderer nicht tat. Dafür verdienen diese Menschen unsere ganze Achtung. Ohne sie wäre vieles nicht möglich gewesen, sie haben auf vieles verzichtet. Das ist die eine Seite.

Die andere ist aber auch, dass jeder Mensch nur eine Mutter und einen Vater hat. Egal wie nett diese Menschen auch sind, egal was sie tun, sie können grade emotional diese Lücke nicht schließen, die der andere Teil hinterlässt. Eltern sind Eltern. Auch wenn sie ganz gewaltig Sch*** gebaut haben.

Wow ... Interessanter Beitrag.

Bin verblüfft, denn demnach hat meine Jüngste ja (instinktiv?) einiges richtig erkannt und gemacht.

Nachdem wir nämlich einige Zeit bei meinem jetzigen Mann (also nicht ihr leiblicher Vater) lebten, sprach sie mich eines Tages an. Sie muss damals so ungefähr 5 Jahre alt gewesen sein.
Sie meinte, sie fände es doof, dass sie ihn mit seinem Vornamen ansprechen tut. Er wäre ja auf eine gewisse Art jetzt schon so was wie ein Papa für sie, jedenfalls würde er ja sich so verhalten und sich um sie kümmern, wie Papas es tun und sie hätte ihn ja auch lieb.
Andererseits hat man ja nur einen richtigen Papa.
Daher hätte sie sich überlegt, ob sie ihn nicht „Paps“ nennen dürfte und Papa wäre weiterhin Papa.
Ich fand die Idee Klasse und klar, war auch mein Mann damit einverstanden.
Dabei ist es bis heute geblieben, mein Mann ist ihr „Paps“ und ihr leiblicher Vater ihr „Papa“ und sie hat zu beiden ein sehr gutes Verhältnis.

Lieben Gruß
Birgit
 
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