Spinne/Spinnennetz

[Renate Ritter]

Heute hatte ich den Traum, mit einem erwachsenen Mann gesprochen zu haben und kurzer Hand sein Auto kaufen zu wollen.

Dieser Traum zeigt im Unterschied zu den meisten deiner Träume nicht nur, wie es aktuell in dir aussieht. Er zeigt die große Linie, deinen Weg hin zum Mann werden.
Das Auto ist das Vehikel, mit dem du deinen Lebensweg gehst. Du kaufst es von einem normalen anderen Mann, so dass du mit eben diesem Auto deinen Weg gehen kannst wie ein normaler Mann.

Im ersten Moment fährt es nur rückwärts. Ja, um deinen normalen Lebensweg gehen zu können wie jeder andere Mensch auch, musstest du erstmal zurück gehen geistig, seelisch moralisch. Da gab es viel zu bewältigen, viel, was erstmal deine volle Aufmerksamkeit brauchte.
Du hast dich sehr bemüht und es hingekriegt. Du kannst mit Vollgas vorwärts fahren auf deinem weiteren Weg.

mit der Zeit fange ich aber das Auto doch zu lieben - auch wenn ich immer absichtlich langsam fuhr

Ja, du fährst langsam. Hatten wir schon drüber gesprochen. Du schaust dich und alles was auf deinem Weg liegt sehr genau an...
Und was entdeckst du mehr nebenbei? Dein Auto, also deine Art, deinen Weg zu gehen, ist sehr wertvoll. Es hat dich zwar alles gekostet, was du geben kannst, aber doch ist deine Art schon fast ein Geschenk an dich!

Aber halt der Anhänger....
Wir alle schleppen so Anhänger mit uns durchs Leben. Wir könnten ihn loswerden oder die Last mit ihm zumindest ein wenig erleichtern. Dazu müssten wir uns aber mal umdehen und hinter uns schauen. Das machen wir kaum, weil wir immerzu damit beschäftigt sind, auf die anderen zu schauen, auf das, womit wir es jeweils zu tun haben. Unsere Außenwirkung ist das, worauf es ankommt, das erfordert so ziemlich die gesamte Aufmerksamkeit.....

Ich wollte diesen Anhänger los werden.. Erstmal suchte ich jemanden der den haben will, als den keiner haben wollte, stieg ich auf den Anhänger, schaute was so alles da ist und nahm mir Zeit und Geduld.

Genau das unterscheidet dich. Du schaust deinen Anhänger an, du nimmst ihn auseinander, um zu sehen, was du da alles hinter dir herziehst.

Die Sequenzen, wie du es nennst, beinhalten weitere Themen deines Lebens. Das aber nur mal schnell noch als Momentaufnahme. Es geht um Frauen bzw. Mädchen. Die erscheinen immer mal in deinen Träumen. Aber kaum, dass sie zu sehen sind, sind sie auch schon wieder weg. Heißt, dem großen Thema „Frau“ näherst du dich vorsichtig. Und wenn, dann schasut du erstmal, was war, wie es mit den Mädchen an sich bisher so gelaufen ist bei dir...

Die Lagerhalle voll mit klarem gefilterten Wasser, das ist dein Gefühlspool. Wasser steht für Gefühle, und du hast über die Maßen viel davon. Und sie sind gereinigt.
Aber Wasser ist nichts Starres, Gefühle auch nicht. Immer mal stellen wir uns selbst in Frage damit. Und dann steigen Zweifel und Ängste und ein Gefühl von Unzulänglichkeit auf in uns. Ist normal soweit.
Du kannst es wieder neu filtern, also deine Zweifel und Unsicherheiten bereinigen.

 

[littleboy]

Danke Renate

 

[VariaBell]

was meinst du genau mit dem Begriff schwarzer Dämon ? Bezogen auf den BMW, was kann es sein? Zu was steht es im Bezug zu mir ?

Nun, der junge Mann wird das so weniger sehen können. Aber frag' dich doch mal selbst, warum als Individualistenauto nicht ein Fahrzeug, wie es als "Ente" 2CV Citroen früher einmal gegeben hat und dann stell' es dir noch in Rosa vor - aber:

Ich brauche aber kein Auto, das schnell fährt noch wirklich gut aussieht ...

... mit der Zeit fange ich aber das Auto doch zu lieben - auch wenn ich immer absichtlich langsam fuhr - trotz das ich mit der Zeit wusste, das Auto würde mich nicht in Stich lassen und alles würde prima funktionieren und ich könnte problemlos vollgas fahren. Das Auto war sehr angenehm und in mehreren Sequenzen sah ich meinen schwarzen BMW.

Das Auto anfangen zu lieben, Bindung mit ihm aufnehmen, während die Situation bei den Mädchen statt bindend immer irgendwie abweisend und unnahbar ist.

Man kann den Bogen nun allmählich zum Spinnentraum spannen. Dort taucht der Mann wohl als Spinne auf, die dem Träumer als Gehilfen gar ins Gesicht springt, ihn getäuscht hat. Die Situation zeigt, wie verklebt der Gedanke ist, eine Familie zu gründen, welche die individuelle Freiheit behindert, denn der Gehilfe begegnet einer Familie, die mit übergroßen Spinnennetz umgarnt, verwickelt oder umzäunt ist. Für den Träumer scheint es wohl noch als zu undurchdringlich, unmöglich oder als zu früh zu sein, eine Bindung aufnehmen zu können und eine Familie zu gründen. Möglich ist es ihm dafür, ein gutes Geschäft mit einem anderen Mann in einer anderen Situation abwickeln zu können und seine erblühende Männlichkeit mit Hilfe der diesmal erfolgreichen Begegnung mit einem gestandenen Mann zeigen und leben zu können.