Es ist nicht richtig, dass man sich auf der wissenschaftlichen Ebene nicht mit diesen Dingen beschäftigen würde – es wird von der breiten Öffentlichkeit nur nicht so wahrgenommen. Das alles hat auch nichts mit irgendwelchen geheimnisvollen Schwingungen zu tun, sondern mit unseren Wahrnehmungsfähigkeiten, die sich auf der unbewussten Ebene abspielen.
Wir nehmen zum Beispiel innerhalb von 30 Millisekunden aus der Körpersprache des Gegenübers so viele Informationen auf, um dessen Absichten einschätzen zu können, noch ehe uns diese überhaupt bewusst wird. Spiegelneuronen wandeln diese Informationen in Gefühle um und das führt dann dazu, dass wir die Gefühle des Gegenübers nicht nur wahrnehmen, sondern sie selbst miterleben.
Wir werden traurig, wenn ein anderer traurig ist, und können sogar den Schmerz oder die Angst mitfühlen (das Mitgefühl). Ja, wir gleichen sogar unserer Körpersprache, der des anderen an. Darin liegt dann auch der Grund, warum zwei Kontrahenten ihre Wut gegenseitig immer weiter hochschaukeln. Auch das ansteckende Gähnen, Lachen oder Weinen steht in diesem Zusammenhang. Ja, auf diese Weise entsteht sogar eine Angleichung der Taktfrequenz im Organismus (z. B. Herzschlag, Stimmungen, Gehirnfrequenz usw.).
Diese emphatischen Fähigkeiten sind für soziale Wesen unabdingbare Voraussetzungen und stammen bei uns aus unserer sprachlosen Vergangenheit. Auf dieser emphatischen Ebene können wir deshalb mit jedem Menschen und auch mit jedem anderen Lebewesen über alle sprachlichen Grenzen hinweg komunizieren. Selbst unsere Gedanken unterliegen diesem Prozess der Angleichung und des Gleichklanges, deshalb ist es auch nicht so verwunderlich, dass damit selbst ein gleicher Gedanke entstehen kann.
Ja, Empathie ist ein mächtiger Zauber, aber das hat nichts mit irgendwelchen physikalischen Energien zu tun, sondern mit winzigen Neuronen, die wir in uns tragen und somit einen Aspekt unserer Seele darstellen.
Merlin