Seelenverwandt oder was anderes? (langer Text!)

ShaddowHeart

Mitglied
Registriert
29. November 2009
Beiträge
42
Ort
Berlin
So, dann schreibe ich doch auch einmal einen Beitrag zu diesem Thema. Er handelt von einem Menschen, den ich schon seit acht Jahren kenne, verheiratet ist und ein Kind hat. (ich erwähne mal, dass er 30 Jahre älter ist) Als ich ihn damals das erste mal gesehen habe, war ich gerade mal 14. Von Anfang an hatte ich nicht das Gefühl, dass er mir fremd ist, dass wir uns irgendwoher kennen. Ich mochte ihn seit der ersten Begegnung. Vor acht Jahren dachte ich das erste mal, dass ich in ihn verliebt bin. Doch fühlte sich das anders an. Da ich zu diesem Zeitpunkt in ein Mädchen meiner Klasse verliebt war, merkte ich einen gewissen Unterschied. Mit ihr wollte ich zusammen sein, mit ihr leben. Bei ihm war es irgendwie anders. Mit der Zeit verschwanden die Gefühle und auch die Gedanken an ihn.
Vor einigen Wochen begann ich allerdings wieder mich mit ihm zu beschäftigen. Da meine Eltern mit ihm und seiner Frau gut befreundet sind, waren sie öfter zu besuch. Und wir auch bei ihnen. Mir fiel auf, das er sich mir gegenüber anders verhielt. Besonders, wenn sonst niemand in der Nähe war. Seine Umarmungen waren länger, einmal ließ er mich nicht los, obwohl ich ihm zeigte, dass er das sollte. Erst nach meinem zweiten "Befreiungsversuch", hat er losgelassen. Ein anderes mal flüsterte er mir zu, dass es sich schön anfühlt, mich zu umarmen. Dann, als feststand, dass ich weg ziehe, redete er ständig dagegen. Aus jedem positiven Argument, dass ich für den Umzug brachte, machte er ein negatives.
Als wir mit seiner Tochter vom Drachensteigen zurück kamen, wartete ich im Türrahmen auf ihn. Er lief auf mich zu, umarmte mich und sagte, dass er es schade findet, dass ich gehe und ob es nicht eine Möglichkeit gibt, dass ich bleibe.

All diese Dinge ließen in mir wieder das Gefühl hochkommen, in ihn verliebt zu sein. Vor meiner Abreise schrieb ich ihm eine Karte, dass er mir sehr viel bedeutet und ich ihn vermissen werde. Zwei Wochen, nachdem ich weg war, sprach er mich am Telefon darauf an. Er wusste nun, dass ich in ihn "verliebt" war und ich wusste, dass er es nicht in mich war. Der Kontakt ist bis jetzt noch immer da. Da ich nun allerdings weiß, dass ich ihn nicht liebe, versuche ich heraus zu finden, was es ist. Ich habe ihm meine Gedanken dazu aufgeschrieben, die ich hier nun auch wieder gebe:

Michael, ich weiß nicht, warum du mich so beschäftigst. Ich kann dir nicht sagen, was genau ich für dich empfinde. Es ist mehr als Freundschaft, eine Art der Liebe, doch nicht die, welche du kennst. Ich möchte bei dir sein, deine Wärme spüren, dir in die Augen sehen und darin versinken. Auf irgendeine Weise fühle ich mich dir verbunden. Ein Teil meiner Seele reagiert auf dich. Du bedeutest mir so unendlich viel, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Jeder Versuch, dir zu sagen, was ich für dich fühle, macht es nur noch komplizierter. Wie kann ich es dir auch erklären, wenn ich es selber nicht verstehe? Ich liebe dich nicht, ich liebe dich. Nicht auf die Art, wie man sich liebt, wenn man ein Paar ist. Nicht die Liebe die begehrt.
Ich wünschte, ich hätte Worte für diese Gefühle. Doch vermutlich existieren sie nicht.
Ich habe das Gefühl, dass du ein Teil von mir bist. Du berührst etwas in mir, von dem ich nicht weiß, was es ist. Ich möchte dir so gerne sagen, was du für mich bist. Doch das kann ich nicht.
Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch und wenn ich dich verwirre, verzeihe mir. Doch bin ich selbst verwirrt. Es ist seltsam an dich zu denken. Es schmerzt und macht mich traurig. Zugleich fühlt es sich gut an und der Gedanke an dich macht mich glücklich. Du tust mir gut und wenn ich in deiner Nähe bin, empfinde ich Sicherheit. Ich habe das Gefühl, aufgehoben, zu Hause zu sein. Vollständig zu sein. Ich möchte mich an dich lehnen, dich nie mehr loslassen. Ich liebe dich, liebe dich mit meiner Seele, die durch dich nicht mehr gespalten ist. Warum ist das so? Wir kennen uns kaum und doch vertraue ich dir. Mehr als sonst jemandem.
Du sagtest mir, du liebst mich nicht und es tat mir nicht weh; weil dies nicht die Liebe ist, die ich fühle. Du sagtest mir, du liebst mich als sehr guten Freund. Ich glaube dir und es fühlt sich richtig an.
Kannst du mir folgen oder verunsichere ich dich damit? Wenn du jetzt wieder glaubst, ich liebe dich, dann schiebe diesen Gedanken sofort wieder weg. Ich will nicht mit dir zusammen leben, dich nicht für mich beanspruchen. Denn das ist nicht mein Wunsch, nicht mein Empfinden. Das ist nicht die Liebe, die ich meine.


So ungefähr wird der Brief aussehen, den ich ihm beim nächsten Wiedersehen geben werde. Da wir sehr offen über "meine Gefühle" reden, ist der Inhalt (denk ich) in Ordnung. Oder? Ich werde ihn den Text auch in meiner Anwesenheit lesen lassen.
Was denken nun die Erfahrenen von euch darüber? Ist es so etwas wie eine Seelenverwandschaft? Ich selber weiß nicht, was ich von seinem Umgang mit mir oder meinen Gefühlen für ihn halten kann.
Sorry, ist ein wenig arg lang geworden. Wer es durchgehalten hat, dem danke ich fürs lesen. :)
 
Werbung:
Wenn man bei Hasselmann/Schmolke über die Seelengeschwisterschaft nachliest, kommt die Ent-Wirrung. Die Liebe zwischen Seelengeschwister ist die unendliche Vertrautheit zweier Seele, die seit Ewigkeiten miteinander in Verbindung sind und deswegen eine Vertrautheit haben, die alle Grenzen sprengen kann.

Was die Seelen in ihren Inkarnationen miteinander erleben, hängt von den Verabredungen dieser Seelen ab, vielleicht von karmischen Bindungen. Das muss keinesfalls immer Liebe sein, das kann auch Trennung sein, vielleicht sogar Kampf.

Das ändert nichts daran, dass die Seelen miteinander verbunden sind. Diejenigen, die fein-fühlig sind, merken das.


Die meisten können diese Nähe nicht von Beziehungen auseinanderhalten, weil für sie Beziehung und Nähe gekoppelt sind und deswegen Verwirrung einsetzt, wenn man neben der Beziehung eine neue Nähe-Verbindung hat. Das wird dann als Konkurrenz empfunden.
Ist es aber nicht. Mit einem Menschen kann man sein Leben teilen, sich für oder gegen diese Person entscheiden.Mit einem Seelengeschwister ist man einfach verbunden.das hat man nicht entschieden. Das war so, das ist so, und das wird so bleiben.
Solange sich die Seelen inkarnieren und nicht in einer All-Seele aufgegangen sind, wird diese Verbindung bestehen bleiben. Eine schöne Idee. Mir gefällt sie.
 
Was denken nun die Erfahrenen von euch darüber?
Die Erfahreren unter "uns" denken, dass du ihn mit diesem Brief ziemlich übberrumpeln könntest, also überlege es dir genau, ob du das wirklich willst.


Ist es so etwas wie eine Seelenverwandschaft?
Gut möglich.

Ich selber weiß nicht, was ich von seinem Umgang mit mir oder meinen Gefühlen für ihn halten kann.
Überleg dir mal, was du von ihm erwartest. Was soll er tun als Reaktion auf den Brief?
Und überlegt dir, wie DU reagieren würdest an seiner Stelle; mit all deinen Ängsten, all deiner Unsicherheit etc., die sicher irgendwo da ist...

Es ist kein einfacher Weg den man sich da ausgesucht hat...

Wünsche dir alles Gute.
 
Puh, erst mal danke für eure Antworten.
Hmm, das mit den Seelengeschwistern hört sich an sich nicht schlecht an. Vielleicht ist da ja was dran. :)

Überleg dir mal, was du von ihm erwartest. Was soll er tun als Reaktion auf den Brief?
Und überlegt dir, wie DU reagieren würdest an seiner Stelle; mit all deinen Ängsten, all deiner Unsicherheit etc., die sicher irgendwo da ist...

Das sind sehr gute Fragen. Ich werde mir die Antwort dazu überlegen.

Ob ich ihn damit überrumpeln werde, glaube ich fast nicht. Wir haben in den letzten Wochen viel geredet und ich ich denke, er ist der Typ Mensch, der so etwas lesen kann. Er hat extra gesagt, ich darf ehrlich sein und ihm alles erzählen, was mich belastet, egal, was es ist. Ich habe meine Gefühle (gut, in dem anderen Fall war es tatsächlich Liebe) schon einmal zu lange nicht richtig preisgegeben und mich daher meiner damaligen besten Freundin gegenüber mies verhalten. Sie verstand die Welt nicht mehr. Ich habe durch mein Gefühlsbedingtes Verhalten alles kaputt gemacht. Weil ich nicht offen zu ihr war. Sowas möchte ich nicht noch einmal. Zumal das bei ihm ohnehin nicht Liebe in diesem Sinne ist. Oder sehe ich das verkehrt? :confused:
 
ich habe schon das gefühl das es so etwas wie eine SV ist wenn ich das lese und die Idee mit den Brief finde ich auch gut :) du hast einen klaren vorteil den wir nicht haben - du kennst ihn

und deshalb kannst auch bestimmte dinge nur du wirklich einschätzen :)
hör tief in dich und wenn dein gefühl ja sagt und er das mit einem gefühl der sicherheit für dich unterstützt dann: tu es :)
 
Wieso? Woher diese Verbindung?


Nun, was ich bei Hasselmann/Schmolke lese, ist eine Welt-Deutung oer gar eine Kosmologie. Sie gehen von seelischen Wirklichkeiten aus. Seelen formieren sich in Gemeinschaften, und diese bleiben bestehen, solange sich diese Seelen inkarnieren.

Diese Annahme würde erklären, warum man glaubt, eine Person seit ""Ewigkeiten" zu kennen.

Ob es richtig ist , weiss ich nicht, aber mit gefällt diese Annahme.
 
ich hatte noch ein bischen über deinen beitrag nachgedacht die nacht und wollt nur noch schreiben das ich finde das du dich nichts desto trotz auch fragen solltest ob es nich vielleicht auch eine ganz "normale" liebe ist und das sexuelle eventuel nur wegfällt eben weil er ja nun etwas älter ist als du bzw. könnte einen so ein altersunterschied ja auch unbewusst hindern sich die "normale" liebe einzugestehen :)

ich sag nicht das es so ist, hatte dir ja auch meine meinung darüber schon geschrieben aber das kam mir einfach so und ich fands wichtig oder
finde es eben wichtig das man immer versucht neutral alle möglichkeiten in betracht zu ziehen :)

Lieben Gruß
ich wünsch dir ganz viel Glück
Amira :)
 
Über diese Frage habe ich sehr lange nachgedacht. Ob ich ihn "normal" liebe. Darüber denke ich nach, seit ich diese Gefühle erneut hatte. Doch bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass es nicht diese "normale" Liebe ist, die ich für ihn empfinde. Bei meiner ersten großen Liebe (diese beste Freudin, lang ists her), waren die Gefühle zwar genauso stark wie jetzt auch, doch war es anders. Da konnte ich sagen, ja, ich liebe sie und auch genau in dem Sinne. Doch bei ihm hat es sich von Anfang an, seit die Gefühle "begonnen" haben, einfach anders angefühlt. Ich hab hier mal noch einen Teil vom Brief, den ich gestern geschrieben habe. Irgendwie wiederholt sich das Wesentliche, aber jetzt denke ich, dass der Brief vollständig ist.
(zum Thema Altersunterschied: Wenn ich ihn auf diese Weise lieben würde, wär mir das Alter herzlich egal. ;) )

Michael, ich liebe dich. Doch meine Liebe für dich ist anderer Natur. Doch welcher nur? Gibt es sie überhaupt, eine andere Liebe? Wenn nein, empfinde ich trotzdem so. Du bist jemand ganz besonderes für mich, ein Licht in der Dunkelheit. Allein das es dich gibt, lässt mich halt finden. Wir sind zwei verschiedene Wesen, doch denke ich manchmal,
wir sind eins. Ich habe keine Ahnung, wie es in dir aussieht, was du für mich fühlst und über mich denkst. Vielleicht bin ich dir egal, einfach nur jemand, den du kennst. Gilt das, was ich schreibe auch für dich? Empfindest du so ähnlich wie ich? Ich weiß es nicht, ich glaube kaum, doch hoffe ich.

Sag jetzt nicht wieder, aber ich liebe dich nicht, wir können nur Freunde sein.
Das weiß ich.
Außerdem, wenn du mir sagst, du liebst mich nicht, bedeutet das für mich:
Ich will nicht mit dir gehen, nicht mit dir zusammen leben. Ich will keine intime körperliche Nähe zu dir.
Wenn ich dir sage, ich liebe dich, bedeutet das für dich:
Ich möchte dir manchmal nur nahe sein können, meine Gedanken mit dir teilen. Ich möchte für dich da sein, wenn es dir schlecht geht und möchte, dass du für mich da bist, wenn ich Kummer habe. Wenn mir danach ist, möchte ich dich umarmen dürfen, ohne dich auf falsche Gedanken zu bringen. Ich möchte mich an dich lehnen dürfen, ohne dass du denkst, ich will mehr. Das will ich nicht.

Weißt du, wenn ich dich sehe, freue ich mich so sehr, dass ich es kaum begreife. Mein Herz macht Saltos vor Glück. Trotz allem macht mir deine Nähe auch Angst. Weil ich nicht verstehe und doch mich selbst erkenne. Manchmal, wenn es unerträglich wird, ziehe ich mich zurück. Verschließe mich vor dir. Erst wenn der Sturm vorüber zieht, kann ich mich wieder öffnen. So wird das immer sein. Nimm es mir nicht übel.

Du siehst, ich liebe dich und tue es doch nicht. Ich hoffe, ich kann dir jetzt noch in die Augen sehen.
 
Werbung:
Über diese Frage habe ich sehr lange nachgedacht. Ob ich ihn "normal" liebe. Darüber denke ich nach, seit ich diese Gefühle erneut hatte. Doch bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass es nicht diese "normale" Liebe ist, die ich für ihn empfinde. Bei meiner ersten großen Liebe (diese beste Freudin, lang ists her), waren die Gefühle zwar genauso stark wie jetzt auch, doch war es anders. Da konnte ich sagen, ja, ich liebe sie und auch genau in dem Sinne. Doch bei ihm hat es sich von Anfang an, seit die Gefühle "begonnen" haben, einfach anders angefühlt. Ich hab hier mal noch einen Teil vom Brief, den ich gestern geschrieben habe. Irgendwie wiederholt sich das Wesentliche, aber jetzt denke ich, dass der Brief vollständig ist.
(zum Thema Altersunterschied: Wenn ich ihn auf diese Weise lieben würde, wär mir das Alter herzlich egal. ;) )

Michael, ich liebe dich. Doch meine Liebe für dich ist anderer Natur. Doch welcher nur? Gibt es sie überhaupt, eine andere Liebe? Wenn nein, empfinde ich trotzdem so. Du bist jemand ganz besonderes für mich, ein Licht in der Dunkelheit. Allein das es dich gibt, lässt mich halt finden. Wir sind zwei verschiedene Wesen, doch denke ich manchmal,
wir sind eins. Ich habe keine Ahnung, wie es in dir aussieht, was du für mich fühlst und über mich denkst. Vielleicht bin ich dir egal, einfach nur jemand, den du kennst. Gilt das, was ich schreibe auch für dich? Empfindest du so ähnlich wie ich? Ich weiß es nicht, ich glaube kaum, doch hoffe ich.

Sag jetzt nicht wieder, aber ich liebe dich nicht, wir können nur Freunde sein.
Das weiß ich.
Außerdem, wenn du mir sagst, du liebst mich nicht, bedeutet das für mich:
Ich will nicht mit dir gehen, nicht mit dir zusammen leben. Ich will keine intime körperliche Nähe zu dir.
Wenn ich dir sage, ich liebe dich, bedeutet das für dich:
Ich möchte dir manchmal nur nahe sein können, meine Gedanken mit dir teilen. Ich möchte für dich da sein, wenn es dir schlecht geht und möchte, dass du für mich da bist, wenn ich Kummer habe. Wenn mir danach ist, möchte ich dich umarmen dürfen, ohne dich auf falsche Gedanken zu bringen. Ich möchte mich an dich lehnen dürfen, ohne dass du denkst, ich will mehr. Das will ich nicht.

Weißt du, wenn ich dich sehe, freue ich mich so sehr, dass ich es kaum begreife. Mein Herz macht Saltos vor Glück. Trotz allem macht mir deine Nähe auch Angst. Weil ich nicht verstehe und doch mich selbst erkenne. Manchmal, wenn es unerträglich wird, ziehe ich mich zurück. Verschließe mich vor dir. Erst wenn der Sturm vorüber zieht, kann ich mich wieder öffnen. So wird das immer sein. Nimm es mir nicht übel.

Du siehst, ich liebe dich und tue es doch nicht. Ich hoffe, ich kann dir jetzt noch in die Augen sehen.

Hallo :)

Der Brief als solches ist wirklich schön allerdings solltest du beachten das er ihn so nicht verstehen wird wenn er sich nich ebenfalls mit SV und dem ganzen auseinander setzt.

ich weis ja nich ob er sich für solche themen auch interessiert aber falls nicht
solltest du ihn das auch erklären damit er verstehen kann welche art von liebe das ist und er keine angst davor haben braucht :)
 
Zurück
Oben