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Xchen
Guest
Schrödingers Katze;2297656 schrieb:Ist es. Mittlerweile ziemlich viel sogar (in Form mehrerer Mios an die Family des Opfers) und das ist ebenfalls hinlänglich bekannt. Ich bin nachwievor der Meinung (und meintetwegen könnt ihr mich gerne in der Luft zerfetzen), dass es keine Hetzjagd gäbe, wäre Herr P. kein polnischer Jude. Man hätte ja auch Jack Nicholson rankriegen können. In dessen Haus war das ja. Oder eben die Mutter.
Bin ähnlicher Meinung wie Schrödi. Kann mich ziemlich gut erinnern, daß man damals meinte, Polanski hat seinen Freund Nicholson sogar gedeckt. Und die Rolle der Mutter wurde auch nicht näher abgeurteilt.
Und ich schließe mich der Ansicht von denen an, die meinen, Schweiz hat sich im höchst eigenen Interesse USA gegenüber nützlichst gemacht.
Ich tue mir hier sehr schwer. Auf der einen Waagschale steht zunächst Polanski als Filmer und Mensch (ihn kenne ich halt länger als das Opfer), mit seiner Kindheit im 2ten Weltkrieg, Ermordung schwangerer Mutter im KZ, Ghetto, Flucht, Verstecken durch polnische Katholiken. Dann die Ermordung seiner hochschwangeren Frau. Die Thematik seiner Filme ist ja ein Ballancespiel zwischen dem Erlebten und seinem Humorsinn.
Vergewaltigung ist für mich ein ungeheures Verbrechen, an jungen Menschen ganz besonders, keine Frage! Wird ohnehin viel zu milde abgeurteilt. Ich traue Polanski zu, daß er mit dieser Tat nicht zu Tagesordnung übergangen ist. Er gab ja alles zu, außer, daß er gewußt hätte, wie alt das Mädchen ist. Das Verhalten des Opfers zeigt, daß die Frau ein Konsens gefunden hat, und sich gegen Auslieferung von Polanski ausspricht.
Warum?
Eine Rolle spielt für mich noch die Tatsache, daß hier sich außerhalb von Gerichten Opfer und Täter ausgesöhnt haben. Das wäre in vielen Fällen optimal, eine gesunde Option zu jahrelangen Gefängnisaufenthalten auf Steuerzahlerkosten, die oftmals ohnehin wenig bringen. Vor allem für das Opfer. Denen, die meinen, jeder Gesetz soll unbedingt eingehalten werden, halte ich entgegen, daß es eine Unmenge von Gesetzen gibt, bzw. gabs, die man sich nicht so gewünscht hätte, wie z.B. viele Gesetze im IIItenReich (unter anderem die Nürnberger Rassegesetze) .